DFB-Pokal am Montag: Flutlichtspiel an der Bremer Brücke – und weitere Überraschungen?

14. August 2023 | Vorschau | BY Michael Bojkov

Der Montag rundet die erste Runde des DFB-Pokals ab. Die ein oder andere Überraschung hatte das Wochenende bereits parat: Mit Bremen (2:3 bei Viktoria Köln) und Augsburg (0:2 in Unterhaching) scheiterten zwei Bundesligisten an Teilnehmern aus Liga drei. Was haben die vier noch ausstehenden Paarungen im Angebot?

DFB-Pokal: Das steht am Montag an

Jahn Regensburg – 1. FC Magdeburg (18:00 Uhr)

FC 08 Homburg – SV Darmstadt 98 (18:00 Uhr)

VfB Lübeck – TSG Hoffenheim (18:00 Uhr)

VfL Osnabrück – 1. FC Köln (20:45 Uhr)

Die ganz großen Pokalsensationen wird uns der Montag nicht liefern. Mit dem FC 08 Homburg spielt heute nur ein Amateurklub. Dafür bieten die Parteien durchaus Spannung. Eine Paarung fand in der abgelaufenen Saison noch in der 2. Liga statt, dazu verspricht ein Flutlichtspiel an der berüchtigten Bremer Brücke in Osnabrück ein gutes Abendprogramm.

 

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VfB Lübeck – TSG Hoffenheim

19 Jahre ist es her, da schaffte der damalige Zweitligist VfL Lübeck mit dem Halbfinaleinzug im DFB-Pokal eine kleine Sensation. Seither konnten die Norddeutschen zehn Teilnahmen verbuchen, von denen nur drei über die erste Runde hinausgingen. Die Drittliga-Rückkehr ist mit einem torlosen Remis gegen Absteiger Sandhausen durchaus als gelungen zu erachten, jetzt will man die TSG Hoffenheim aus dem Pokal schmeißen.

Was Hoffnung macht, sind die Testspielresultate des Bundesligisten: immerhin gingen drei von sechs Spielen verloren. Allerdings lassen sich die Kraichgauer seit dem unfassbaren 0:4 beim Berliner AK in der Saison 2012/13 nur ungern von kleinen Mannschaften überraschen. In drei der letzen vier Pokalsaisons qualifizierte sich die TSG für das Achtelfinale – und könnte am Montag erstmals mit Neuzugang Wout Weghorst auflaufen. Ein schwieriges Unterfangen für Lübeck, ausgeschlossen ist eine Überraschung aber nie.

FC 08 Homburg – SV Darmstadt 98

Erstmals seit sechs Jahren hat sich der FC 08 Homburg für den DFB-Pokal qualifiziert. Damals scheiterte man mit 0:3 am VfB Stuttgart. Auch diesmal geht es wieder gegen einen Bundestag-Aufsteiger: der SV Darmstadt 98 gastiert im Waldstadion. Wenngleich der Regionalligist klarer Außenseiter ist, ist eine Überraschung nicht völlig abwegig.

Darmstadt hat nur eins seiner sechs Testspiele gewonnen, in vier Begegnungen blieben die Lilien ohne Torerfolg. Der Abgang von Zweitliga-Torjäger Phillip Tietz ist offenbar nicht spurlos am Bundesliga-Aufsteiger vorbeigegangen. Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht hat offensiv also noch reichlich Sand im Getriebe – und bietet Homburg damit immerhin einen Ansatzpunkt.



Jahn Regensburg – 1. FC Magdeburg

Die auf dem Papier ausgeglichenste Paarung findet in Regensburg statt. Schließlich duellierten sich der Jahn und Magdeburg vergangene Saison noch in der 2. Bundesliga. Während sich die Gäste dort unter Trainer Christian Tietz mit einem aktiven, nett anzusehenden Ballbesitzfußball etablierten, verlor Regensburg den Halt und rutschte in die 3. Liga ab. Dort kam man gegen Aufsteiger Unterhaching zum Auftakt nicht über ein 1:1 hinaus.

Magdeburg geht als Favorit ins Spiel, die mit vier Punkten aus zwei Partien einen soliden Saisonstart in Liga zwei hatten. Was gegen den Klub aus Sachsen-Anhalt spricht, ist die Pokalhistorie: In den letzten fünf Jahren scheiterte Magdeburg stets in Runde eins. In Regensburg soll der Bann heute gebrochen werden.

VfL Osnabrück – 1. FC Köln

Rundgemacht wird der Pokalmontag an der Bremer Brücke, wo der VfL Osnabrück den 1. FC Köln empfängt. 2009/10 schafften es die Lila-Weißen im DFB-Pokal bis ins Viertelfinale, seither scheiterten sie in acht Versuchen aber fünfmal in Runde eins. Das soll gegen den Bundesligisten aus Köln vermieden werden. Der Zweiliga-Auftakt verlief mit einem Punkt aus zwei Spielen nicht sonderlich gut.

Gegen die Geißböcke setzt Osnabrück auf den Faktor Bremer Brücke, die für ihre hitzige Atmosphäre bekannt und daher bei allen Gegnern berüchtigt ist. Mit ihrer aufopferungsvollen Herangehensweise will die Mannschaft von Tobias Schweinsteiger die Fans mitnehmen und dem Gegner ein möglichst unangenehmes Gastspiel bereiten. Dass mit Dejan Ljubicic, der erst kürzlich als nicht verkäuflich deklariert wurde, einer der wichtigsten Spieler beim Bundesligisten fehlt, könnte dem VfL in die Karten spielen. Derweil wollen die Kölner nach dem 5:6 im Elfmeterschießen gegen Regensburg vergangene Saison ein erneutes Erstrunden-Aus gegen einen Zweitligisten vermeiden.

Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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