Beteiligung rechtens: DFL scheitert mit Polizeikosten-Beschwerde
14. Januar 2025 | News | BY Till Gabriel
Die Bundesländer dürfen der Deutschen Fußball-Liga die Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen in Rechnung stellen. Die DFL scheiterte mit ihrem Einspruch vor dem Bundesverfassungsgericht.
DFL muss für Mehrkosten aufkommen
Die DFL ist mit ihrer Verfassungsbeschwerde gegen die Beteiligung an den Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen gescheitert. Am Dienstag entschieden die Richter in Karlsruhe, dass die Bundesländer dem Ligaverband Teile der Kosten für die Sicherheit bei Bundesligaspielen in Rechnung stellen dürfen.
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Bereits 2014 entschied Bremen, die DFL als Mitveranstalter der Veranstaltungen finanziell in die Pflicht zu nehmen. Der Verband versuchte bereits in verschiedenen Instanzen dagegen vorzugehen. So hatte 2019 bereits das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Kostenbeteiligung für rechtmäßig erklärt.
Bisher ist Bremen das einzige Bundesland mit einer solchen Regelung, nun, unter Gewissheit der Entscheidung des Verfassungsgerichts, könnten weitere Folgen. Als Hochrisikospiele werden Partien bezeichnet, bei denen es vermehrt zu Auseinandersetzungen zwischen Fanlagern kommt. 2022/2023 gab es 52 solcher Veranstaltungen in der ersten und zweiten Liga.
„Für uns ist das natürlich enttäuschend, aber das haben wir zu akzeptieren. Wie die weiteren Folgen aussehen werden, müssen die nächsten Wochen und Monate zeigen. Darüber will ich jetzt nicht spekulieren“, äußerte sich DFL-Anwalt Bernd Hoefer gegenüber dem SID.
HSV-Vorstand Eric Huwer kommentierte in einer Stellungnahme des Vereins: „Wir respektieren das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, auch wenn wir es mit Irritation zur Kenntnis nehmen, da es die staatliche Sicherheitsarchitektur in Frage stellt. Öffentliche Sicherheit darf nicht privatisiert werden.“
Zufrieden gab sich Ulrich Mäurer, Innensenator der SPD in Bremen: „Die Entscheidung ist voll befriedigend, da bleibt nichts offen. Es ist ein sehr schöner Tag. Das zeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen. Am vernünftigsten wäre es nun, einen Fonds einzurichten, dann muss nicht jedes Land einzeln eine Gebührenordnung einführen.“
Werder-Geschäftsführer Tarek Bauer hofft derweil, dass sein Verein durch die Entscheidung keinen Schaden nimmt: „Wir müssen nun im Ligaverband Diskussionen führen. Werder darf nicht alleine die Zechen zahlen. Das wäre eine Benachteiligung für uns, das tut uns weh. Die DFL ist mindestens Co-Veranstalter, und auch die Gästefans tragen zu einem Hochrisikospiel bei. Wir wünschen uns die Solidargemeinschaft der Liga und eine faire Verteilung der Kosten.“
(Photo by Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)