„Strategischer Dilettantismus“: Scheitert die DFL-Kandidatur von FCB-Kandidat Diederich

4. Dezember 2024 | News | BY Philipp Overhoff

Vor knapp drei Wochen gab der Bayern-Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreeßen seinen Rücktritt aus dem DFL-Präsidium bekannt. Doch die Wahl des vorgeschlagenen Nachfolgers Michael Diederich ist offenbar alles andere als sicher.

Carro verzichtet auf DFL-Kandidatur

Denn im Gegensatz zum branchenerfahrenen Dreeßen, der stets die Interessen der gesamten Bundesliga im Auge hatte und um einen strategischen Ausgleich bemüht war, ist der Ex-Bankier in Fußball-Kreisen noch „ein unbeschriebenes Blatt“, wie Sport Bild schreibt. Der Finanzvorstand soll nichtsdestotrotz im DFL-Präsidium auf Dreeßen folgen. Und das ausgerechnet kurz vor der Neuverteilung der TV-Rechte. Diederich gilt dabei als „Wackelkandidat“, der sich seiner Wahl durch die 18 Bundesligisten nicht sicher sein könne.



Vor allem bei kleineren Klubs ist der 59-Jährige eher unbeliebt, wobei Oke Götlich, Präsident des FC St. Pauli und ebenfalls Mitglied im DFL-Präsidium, als dessen größter Widersacher gilt. Der Hamburger ist ein Befürworter einer groß angelegten Umverteilung der TV-Gelder und steht damit im klaren Kontrast zum Hardliner Diederich, der als Präsidiumsmitglied knallhart die finanziellen Interessen des FC Bayern vertreten soll.

Sollte die Wahl Diederichs am morgigen Donnerstag respektive am 16. Dezember scheitern, bliebe der Posten erst einmal vakant. Denn einen Gegenkandidaten gibt es derzeit nicht. Wie Sport Bild weiter berichtet, habe Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro lange darüber nachgedacht, sich letztlich aber gegen eine Kandidatur entschieden.

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Carro hätte demnach mit zahlreichen Stimmen rechnen können, doch die weiteren Präsidiumsmitglieder Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund), Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt) und Oliver Leki (SC Freiburg) stehen allesamt auf der Seite von Diederich. Trotzdem musste der FC Bayern, für seine offenbar unabgestimmte Entscheidung Dreeßen ausgerechnet während des TV-Rechtestreits ersetzen zu lassen, viel Kritik einstecken. Es sei sogar von einem „strategischen Dilettantismus“ die Rede, so Sport Bild.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)


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