Spielbericht | Zum Abschluss des 21. Bundesliga-Spieltags besiegte Borussia Dortmund Hertha BSC mit 4:1 und steht nun punktgleich mit Tabellenführer Bayern auf Platz zwei.
Dortmunder Doppelschlag – Hertha hält dagegen
Bayern in Gladbach verloren, Union nur Remis gegen Schalke – bis hierhin war der Spieltag perfekt gelaufen für Borussia Dortmund, die im Heimspiel gegen Hertha BSC nun die Chance hatten, das Wochenende richtig rund zu machen. Nach dreiminütiger Unterbrechung wegen Rauchschwaden direkt zu Beginn konnte auch Fußball gespielt werden. Dortmund bemühte sich um Spielkontrolle, aber die Hertha hielt aktiv dagegen und suchte die Zweikämpfe. Den Gästen gehörte sogar die erste gute Tormöglichkeit des Spiels, Jessic Ngankams Schuss aus halblinker Position im Strafraum strich haarscharf über den Querbalken (12.). Den Dortmundern gehörte zwar der Ball, noch schafften sie es aber nicht, ihre Angriffe gewinnbringend zu Ende zu spielen. Stattdessen kamen die Berliner über Florian Niederlechner und Marco Richter, Gregor Kobel musste doppelt eingreifen (21.).
Der erste Abschluss aufseiten der Hausherren gehörte Marco Reus. Der Kapitän stieg bei einer Flanke von Julian Brandt hoch, erwischte die Kugel aber nicht voll (25.). Mit der nächsten Aktion trafen die Dortmunder dann zum 1:0. Nach einem langen Abschlag der Gäste kombinierte sich der Tabellendritte durchs Zentrum, Reus‘ Schussversuch wurde zur Vorlage für Karim Adeyemi, der die Kugel mit der linken Hacke ins lange Eck lenkte (27.). Wenige Minuten später schickte Brandt Adeyemi auf die Reise, der seinen Bewachern davonrannte und den mitgelaufenen Donyell Malen im Zentrum bediente, der aus kurzer Distanz zu seinem ersten Bundesliga-Tor einschob (31.).
So stand es innerhalb weniger Minuten plötzlich 2:0, und das obwohl die Hertha hier kein schlechtes Spiel ablieferte. Bitter für die Dortmunder: Bei seiner Torvorlage verspürte Adeyemi einen Schmerz im hinteren Oberschenkel, musste anschließend ausgewechselt werden. Für ihn kam Jamie Bynoe-Gittens in die Partie (35.). Wie schon erwähnt, konnte sich der Auftritt der abstiegsbedrohten Gäste hier durchaus sehen lassen – auch offensiv. Richter prüfte Kobel mit einem Schuss aufs lange Eck (37.), kurz darauf musste der Schweizer Schlussmann bei einem Distanzschuss von Tolga Cigerci eingreifen (39.). Von einer Vorentscheidung konnte hier trotz 2:0 zur Pause nicht die Rede sein.
Aktuelle News und Storys rund um die Bundesliga
Hertha meldet sich zurück – Reus macht traumhaft den Deckel drauf
Warum, machten die Gäste umgehend nach Wiederanpfiff deutlich. Nach Balleroberung ging es über Ngankam und Suat Serdar schnell Richtung Strafraum und zu Lucas Tousart, der aus zentraler Position humorlos unter die Latte zum Anschlusstreffer vollendete (46.). Jetzt war die Alte Dame am Drücker. Erst musste eine erneut starke Kobel-Parade gegen Niederlechner herhalten (51.), kurz darauf verpasste letzterer eine scharfe Hereingabe von Marvin Plattenhardt um Zentimeter (52.). Nach dem Dortmunder Doppelschlag in Hälfte eins tat es die Hertha ihnen kurz nach dem Seitenwechsel fast gleich. So wahrte der BVB die knappe Führung und schaffte es in der Folge wieder, mehr Spielkontrolle zu erlangen.
Richtig zwingend wurde es offensiv vorerst nicht mehr, dann tauchte Bynoe-Gittens aber plötzlich halblinks im Strafraum auf und prüfte Oliver Christensen, der seine Mannschaft mit einem starken Reflex im Spiel hielt (65.). Nach einigen Wechseln und mehrminütiger Unterbrechung aufgrund von Funkproblemen beim Schiedsrichter-Headset bekam der BVB einen Freistoß aus einer aussichtsreichen zentralen Position zugesprochen. Reus nahm sich der Sache an und überwand Mauer und Christensen zum 3:1 (76.). Besonders bitter für die Hertha: Dem Freistoß war ein absichtliches Handspiel des eben erst eingewechselten Augustin Rogel vorausgegangen.
War es das also für die Alte Dame? Aufstecken wollten die Gäste hier jedenfalls nicht, Tousart versuchte es nochmal aus dem Rückraum (83.). Kurz vor Schluss beseitigte Brandt dann aber die letzten Zweifel. Nach Balleroberung von Jude Bellingham und schöner Einzelaktion von Bynoe-Gittens wurde der deutsche Nationalspieler im Strafraum bedient und schob frei vor Christensen zum 4:1 ein (90.). Dabei blieb es am Ende auch. Der BVB kann die Patzer der Konkurrenz nutzen und führt jetzt punktgleich mit Bayern und Union den Meisterschaftskampf in der Bundesliga an. Die Hertha machte über weite Strecken ein ordentliches Spiel, kann sich aber nicht belohnen und fällt im Abstiegskampf wieder auf Rang 17 zurück.
Dortmund – Hertha BSC 4:1 (2:0)
Dortmund: Kobel – Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Ryerson – Can – Brandt, Özcan (66. Bellingham), Reus, Adeyemi (35. Bynoe-Gittens) – Malen (66. Haller)
Hertha BSC: Christensen – Uremovic (68. Rogel), Kempf, Dardai – Richter, Tousart, Cigerci (79. Boateng), Serdar (68. Boetius), Plattenhardt – Niederlechner (68. Lukebakio), Ngankam (68. Scherhant)
Schiedsrichter: Harm Osmers
Tore: 1:0 Karim Adeyemi (27.), 2:0 Donyell Malen (31.), 2:1 Lucas Tousart (46.), 3:1 Marco Reus (76.), 4:1 Julian Brandt (90.)
(Photo by Lars Baron/Getty Images)