2x glatt Rot in der Schlussphase: Eintracht und Werder teilen die Punkte

5. April 2024 | News | BY Michael Bojkov

Mit einem 1:1 eröffneten Eintracht Frankfurt und Werder Bremen den 28. Bundesliga-Spieltag. Im Zentrum des Geschehens standen zwei späte Platzverweise – unter anderem für Tuta, der erst für seine Mannschaft, dann aber die Achillesferse des Gegenspielers traf.

Chancen auf beiden Seiten: Zetterer und Trapp halten die Null

Nach dem jüngsten 0:0 gegen Union war die Devise der Eintracht klar: Gegen Werder Bremen sollte wieder ein Heimsieg her. Die Hausherren begannen mit viel Spielkontrolle und verbuchten schnell die erste ordentliche Gelegenheit, als Omar Marmoush für Philipp Max auflegte, der knapp verzog (6.). Auf der anderen Seite tauchte Romano Schmid plötzlich frei vor Kevin Trapp auf, stand aber im Abseits (12.). Abgesehen davon blieb die SGE in der Anfangsphase die tonangebende Mannschaft und schaffte es nach 18 Minuten auch erstmals, Michael Zetterer herauszufordern. Erst war der Werder-Schlussmann bei einem satten Schuss von Marmoush zur Stelle und im Nachsetzen auch gegen den heranrauschenden Ansgar Knauff.



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In eine dominante Eintracht-Phase hinein tauchte Jens Stage nach schöner Kombination plötzlich frei vor Trapp auf, der aber Sieger blieb und seine Mannschaft damit vor dem Rückstand bewahrte (25.). Es war der Beginn einer Bremer Drangphase, die plötzlich deutlich mutiger auftraten und mit ihrem frühen Pressing die Hausherren verunsicherten. Aber auch die Gäste leisteten sich teilweise zu einfache Ballverluste, sodass sich eine fahrige Partie entwickelte. Nach einer Hereingabe behinderte Zetterer seinen Vordermann Milos Veljkovic beim Versuch, den Ball zu klären, Knauff konnte den Abpraller aber nicht verwerten und im Nachschuss verzog auch Junior Dina Ebimbe (32.).

Mit Ausnahme der kurzen Bremer Drangphase hatte Frankfurt weiterhin mehr Ballbesitz, schaffte es aber noch zu selten, die richtigen Räume zu bespielen. Wenn es gefährlich wurde, dann nach schnellen und direkten Bällen in die Tiefe. So auch in Minute 42, als Marmoush nach Knauff-Zuspiel die bis dahin beste Möglichkeit des Spiels hatte, seinen Meister aber in Zetterer fand (42.). Auf der anderen Seite parierte Trapp stark gegen Amos Pieper (45.), der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte.

2x glatt Rot in der Schlussphase: Eintracht und Werder teilen die Punkte

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Eintracht kontert Werder nach Toren und Platzverweisen

Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter. Marmoush brach über links durch und gab in die Mitte, wo aber sämtliche Kollegen verpassten (47.). Kurz darauf verfehlte Robin Koch bei einem Freistoß von Farès Chaïbi knapp per Kopf (49.). Selbiger wurde kurz darauf im Strafraum von Pieper gehalten. Schiedsrichter Robert Hartmann unterbrach daraufhin die Partie, nicht aber wegen eines VAR-Checks, sondern weil sich Pieper verletzt hatte und kurz darauf durch Julián Malatini ersetzt werden musste (51.). Frankfurt hatte ein Chancenübergewicht – auch Mario Götze vergab aussichtsreich (59.) –, doch der Dosenöffner gelang Werder: Bei einem Ducksch-Freistoß scheiterte Stage an Trapp, doch Veljkovic stand goldrichtig und traf zum 1:0 (62.). Die Eintracht erhöhte in der Folge den Druck, nachdem ein Schuss von Tuta geblockt wurde, fehlte Koch bei der anschließenden Ecke erneut nicht viel (70.).

Bitter für Werder: Nachdem Stage auf Kniehöhe in Jean-Mattéo Bayoha hineinrutschte, wurde er nach VAR-Review zurecht mit glatt Rot des Feldes verwiesen (74.), folglich mussten die Gäste die Schlussphase in Unterzahl bestreiten. Der Platzverweis markierte einen Wendepunkt: Bei einer Flanke von William Pacho war Veljkovic nicht nah genug an Tuta, der zum Ausgleich traf (77.). Kurz darauf hätte die Eintracht das Spiel beinahe gedreht, doch Knauff scheiterte aus spitzem Winkel an Zetterer (78.). Im Gegensatz zum ersten Durchgang spielte die Eintracht wesentlich zielstrebiger nach vorne und brachte die Gäste damit mächtig in Bedrängnis. Wenige Minuten vor Schluss sorgte ausgerechnet Torschütze Tuta mit einer dummen Aktion wieder für Gleichzahl: Als der Ball nicht mehr in Reichweite war, stieg der Eintracht-Verteidiger Felix Agu in die Achillessehne und sah dafür Gelb-Rot, wobei Hartmann seine Entscheidung nach VAR-Review zurecht auf glatt Rot änderte (89.). In einer langen Nachspielzeit drückte Frankfurt nochmal, fand gegen diszipliniert verteidigende Werderaner aber keine Lücke mehr, sodass es beim 1:1 blieb.

Eintracht Frankfurt – Werder Bremen 1:1 (0:0)

Eintracht: Trapp – Collins (65. Larsson), Koch, Pacho – Dina-Ebimbe (57. Bayoha), Tuta, Götze, Max (65. Nkounkou)– Knauff (84. Chandler), Chaibi (84. Ferri), Marmoush

Werder: Zetterer – Friedl, Veljkovic, Pieper (51. Malatini)– Weiser, Lynen, Stage, Agu (89. Deman) – Schmid, Bittencourt (90. Groß), Ducksch (81. Woltemade)

Tore: 0:1 Veljkovic (62.), 1:1 Tuta (77.)

Platzverweise: Stage (74.), Tuta (89.)

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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