Weltmeister Palacios im Profil – das macht den Mittelfeldmotor aus
26. September 2023 | News | BY Jannek Ringen
Beim Höhenflug von Bayer Leverkusen wird viel von Victor Boniface, Granit Xhaka und Florian Wirtz gesprochen. Doch auch Exequiel Palacios spielt eine wichtige Rolle bei der Werkself und ist einer der entscheidenden Spieler.
Palacios ein wichtiger Faktor für den Höhenflug von Bayer Leverkusen
Exequiel Palacios (25) spielte in der jüngeren Vergangenheit eine nicht ganz unwichtige Rolle im deutschen Fußball. Mit seinen beiden verwandelten Elfmeter beim 2:1-Sieg über den FC Bayern im März sorgte der Argentinier für die Entlassung von Julian Nagelsmann beim deutschen Rekordmeister. Was danach folgte, sollte allen bekannt sein. Doch auch in dieser Saison ist er eine enorm wichtige Personalie bei Bayer Leverkusen, die gerade die Bundesliga mit attraktivem Offensivfußball aufmischen.
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Im Januar 2020 wechselte Palacios für 17 Millionen Euro von River Plate zu Bayer Leverkusen, spielte jedoch in den ersten beiden Jahren eine eher untergeordnete Rolle bei der Werkself, ehe er in der Saison 2021/22 immer mehr zum Stammspieler wurde. Damit machte er auch den argentinischen Nationaltrainer Lionel Scaloni auf sich aufmerksam, der ihn in die Nationalmannschaft berief. Mit baldigem Erfolg: Der 24-Jährige sowohl Weltmeister als auch Sieger der Copa America. Bereits 2018 debütierte er im Alter von 19 Jahren für die Albiceleste und lief seitdem 27-mal für Argentinien auf.
Dieses Jahr startete er in seine fünfte Saison in der Bundesliga und war von Beginn an ein wichtiger Bestandteil der funktionierenden Mannschaft von Xabi Alonso. Zusammen mit Granit Xhaka (30), der vom FC Arsenal gekommen war, bildet er die Schaltzentrale der Werkself. Die beiden sorgen im Verbund dafür, dass die Balance im Leverkusener Spiel stimmt. Beide sind Taktgeber und bestimmen damit den Rhythmus der Partie. Aktuell bildet die Kombination aus dem Schweizer und dem Argentinier wohl das stärkste Zentrum der Bundesliga.
Wie sich in den ersten Spielen der neuen Saison gezeigt hat, ist Palacios noch einmal stärker geworden. In fünf Spielen erzielte er zwei Treffer und konnte zwei weitere vorbereiten. Der Output stimmt aktuell beim Argentinier. Im Zusammenspiel mit Xhaka, der den tieferen Sechser bei den Leverkusenern spielt, nimmt er wieder eine höhere Position ein und fungiert dadurch als wichtige Station im Übergangsspiel der Werkself. Im Schnitt spielt er pro Partie 66 Pässe, wovon er 90 Prozent an den Mann bringt.
Doch neben seinen Qualitäten im Spiel mit dem Ball zeichnet ihn insbesondere die Aggressivität gegen den Ball aus. Durch seine gute Positionierung gelingt es ihm immer wieder, im Gegenpressing den Ball zu erobern. In Sachen Tacklings und abgefangene Bälle gehört zu den besten Mittelfeldspielern in den europäischen Top-5-Ligen. Seine Stärken gegen den Ball ersticken viele Angriffe im Keim und verleihen der Mannschaft von Xabi Alonso zusätzliche Absicherung bei Kontern.
Um zu zeigen, welchen Einfluss Palacios auf das Spiel der Leverkusener hat, kann man sich exemplarisch das Spiel gegen den FC Bayern anschauen, wo er in der Nachspielzeit den Elfmeter zum 2:2 verwandelte. Da er erst spät von der Länderspielreise mit Argentinien zurückgekehrt war, musste er im Topspiel zunächst auf der Bank Platz nehmen. Beim Stand von 1:1 wurde er zur Pause für seinen Vertreter Robert Andrich eingewechselt.
Mit seiner Einwechslung kippte auch die Partie zugunsten der Werkself. Im ersten Durchgang hatte Bayern deutlich mehr Spielanteile und schoss doppelt so oft wie Leverkusen auf das Tor. Auch gewannen die Bayern 28 von 47 Zweikämpfen. Im zweiten Durchgang schwenkte der Ballbesitz zugunsten der Leverkusener um und die Mannschaft erspielte sich auch dank Palacios viel mehr Chancen. Zudem gewann man im Halbzeit zwei deutlich mehr Zweikämpfe als der Rekordmeister. Die Zahlen von Palacios: 57 Ballaktionen, fünf Interceptions, 66 Prozent Zweikampfquote, 37 von 43 Pässen an den Mann gebracht.
In logischer Konsequenz verlängerte Bayer Leverkusen heute den Vertrag mit Palacios bis 2028 und konnte den Mittelfeldspieler somit langfristig an den Club binden.
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(Photo by Adam Pretty/Getty Images)
Jannek Ringen
Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.