FC Bayern: Die Hintergründe zu den Absagen von Rangnick und Emery

5. Mai 2024 | News | BY Yannick Lassmann

Auch Anfang Mai befindet sich der FC Bayern München weiter auf Trainersuche. Mit Ralf Rangnick und Unai Emery entschieden sich zwei renommierte Trainer gegen den deutschen Rekordmeister. Erklärungen für die Absagen wurden nun bekannt.

FC Bayern: Fehlender Einfluss stört potenzielle Trainer

Ralf Rangnick (65) schien kurz davor zu stehen, den FC Bayern München zur Saison 2024/25 zu übernehmen. Letztlich entschied er sich jedoch für einen Verbleib in Reihen der Nationalmannschaft Österreichs. Das für gewöhnlich gut informierte Portal „The Athletic“ begab sich auf die Suche nach Gründen, die nicht nur darin liegen, dass sich der erfahrene Trainer sehr wohl in seinem aktuellen Job fühlt.



Der bei seinen Spielern sehr beliebt Rangnick hat aus Österreich eine spielstarke, offensiv denkende Mannschaft geformt, der auch bei der Europameisterschaft etwas zugetraut. Entscheidend für die jüngsten Erfolge sei auch eine funktionierende Kabine gewesen, anders als es beim FC Bayern München der Fall. So geriet fast jeder der letzten Trainer mit einzelnen Spielern aneinander. Zu allem Überfluss wurden die Meinungsverschiedenheiten auch noch öffentlich.

Diese Probleme sollte Rangnick gemeinsam mit der Bayern-Führung um Max Eberl (50) und Christoph Freund (46) begeben und darüber hinaus junge Spieler weiterentwickeln, was sich bei einem Verein mit den Ansprüchen des deutschen Rekordmeisters teilweise nur schwer umsetzen lässt. Eine Einigung zwischen Verein und Trainer habe es ohnehin nie gegeben, auch wenn sie zwischenzeitlich zumindest öffentlich nur noch als Frage der Zeit galt. Rangnick sagte schließlich unter der Woche ab, da er seine Aufgabe in Österreich noch nicht als erfüllt ansehe.

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Ebenfalls beim FC Bayern München wurde Unai Emery (52) gehandelt, ehe dieser seinen Vertrag bei Aston Villa sogar bis 2027 verlängerte. Der spanische Coach hatte Vorbehalte gegenüber den Bayern. Denn der Klub neige nicht dazu, den Trainern viel Macht zu überlassen. So sei es für Emery nicht möglich gewesen, die Anzahl an Trainern und Mitarbeitern zu installieren, die seinen Vorstellungen entspricht. Bei Aston Villa könne er auf mehr als zwei Dutzend spanischsprachige Mitarbeiter, denen er vollends vertraut, zurückgreifen.

Emery fühle sich beim FC Bayern an Arsenal erinnert, wo er im Sommer 2018 die Nachfolge von Trainerlegende Arsene Wenger (74) antrat. Dort sei er zu dem Schluss gekommen, dass er ein Opfer der Umstrukturierung in der Führungsebene gewesen sei. Einige Bayern-Führungskräften, darunter wohl der zuletzt wieder vermehrt das Rampenlicht suchende Uli Hoeneß (72), stehe er sehr misstrauisch gegenüber, gerade weil sie ihre Kritik auch öffentlich kundtun. Emery habe kein Interesse an solchen Auseinandersetzungen und blieb daher Aston Villa, wo er frei gestalten kann, treu.

(Photo by RONNY HARTMANN/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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