Franz Beckenbauer wird von oben mitgejubelt haben: Zum Start der Rückrunde besiegte der FC Bayern Hoffenheim mit 3:0. Jamal Musiala avancierte zum Matchwinner, während Harry Kane mit seinem 22. Bundesliga-Tor einen Rekord einstellte.
Musiala eröffnet – Bayern dominant und effektiv
Vor Anpfiff gedachte die Allianz Arena würdigend dem am Sonntag verstorbenen Franz Beckenbauer. Sogar das Lied des Kaisers wurde gespielt: „Gute Freunde kann niemand trennen“ lief während die Mannschaften einliefen und später auch als Torhymne. Auf dem Rasen machte der FC Bayern zum Start in die Rückrunde einen wachen Eindruck. Im Gegenpressing waren die Münchner präsent, Hoffenheim wurde vom Anpfiff weg in die eigene Hälfte gedrängt.
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Zwar erspielten sich die Gastgeber gegen eine vor allem im Zentrum präsente TSG zunächst nicht viele Chancen, die erste sollte aber direkt sitzen: Infolge einer Ecke steckte Leroy Sané rechts im Strafraum auf den sträflich freien Jamal Musiala durch, der sie Kugel flach und präzise ins lange Eck donnerte (18.). Auf der anderen Seite verfehlte Anton Stach nach einer misslungenen Klärungsaktion von Dayot Upamecano aus dem Rückraum (30.) und Andrej Kramaric hatte einen Aufmerksamkeitstest für den bis dahin beschäftigungslosen Manuel Neuer parat (39.9. Szenen wie diese waren für die Gäste gegen dominante Münchner aber rar gesät – auch, weil die TSG ihre Umschaltmomente nicht nutzte.
Aber auch der FC Bayern ließ in der ersten Halbzeit noch die letzte Konsequenz vermissen. Mit dem Kopf war die Tuchel-Elf da, allerdings fehlte im Offensivdrittel zu häufig noch der nötige Feinschliff, sodass die Angriffe in der Regel spätestens an der Strafraumkante versandeten. Bis auf zwei Schüsse von Raphael Guerreiro (37.) und Joshua Kimmich (45.) erspielte sich der Rekordmeister vor dem Pausenpfiff keine erwähnenswerten Chancen mehr.
Musiala schnürt den Doppelpack, Kane macht den Deckel drauf
Die Hoffenheimer kam mutig aus der Kabine, waren präsenter am Ball und entwickelten mehr Zug zum gegnerischen Tor. Auf der anderen Seite ging Stanley N’Soki mit viel Risiko gegen Musiala in den Zweikampf, trennte den Torschützen aber fair vom Ball und verhinderte damit Schlimmeres (49.). Infolge eines einfachen Ballverlustes legte der heute eher blasse Harry Kane für Sané das vermeintliche 2:0 auf, allerdings stand der Engländer im Abseits (56.). Wenige Sekunden später wurde Bayerns 21-Tore-Mann vom starken Ozan Kabak am Torerfolg gehindert, ehe Musiala aus der Distanz den rechten Pfosten traf und Thomas Müller den Nachschuss verpasste (58.). Nach gutem Start schwamm die TSG plötzlich, auch Konrad Laimer hatte eine gute Möglichkeit (60.).
65 – Der FC Bayern traf im 65. Bundesliga-Heimspiel in Folge – neuer Rekord in der BL-Historie, nie zuvor hatte ein Verein zu Hause solch eine lange Trefferserie. Festung. #FCBTSG @FCBayern pic.twitter.com/MoG5oDWKP7
— OptaFranz (@OptaFranz) January 12, 2024
Weil Bayern gleich mehrfach das 2:0 liegen ließ, bot sich den Gästen plötzlich die große Chance zum Ausgleich, doch Neuer parierte stark gegen eine Kopfball-Verlängerung von Maximilian Beier (63.). Der Angreifer hatte wenige Minuten später eine noch bessere Gelegenheit, traf völlig freistehend aber nur die Latte (56.). Zuvor musste Neuer gegen den durchgelaufenen Andrej Kramaric entschärfen (64.). Das Spiel entwickelte sich zum Chancenfestival – und für Hoffenheim rächten sich die drei vergebenen Hochkaräter, denn in der nächsten Aktion markierte der FC Bayern das 2:0: Nach einem langen Ball von Upamecano setzte sich Musiala stark durch und setzte Sané in Szene, der uneigennützig auf Musiala zurücklegte. Frei vor Baumann hatte der Nationalspieler keine Mühe und schnürte den Doppelpack (70.). Vier Zeigerumdrehungen später schien Hoffenheim der Zahn endgültig gezogen, als Grischa Prömel dem eingewechselten Mathys Tel auf das Standbein trat und damit völlig zurecht mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde.
Die Pflicht war im Grunde erledigt, in der Schlussphase ließ der FC Bayern die Kugel durch die eigenen Reihen laufen und nahm so die Zeit von der Uhr. Ein Kopfball von Kane verfehlte sein Ziel knapp (85.), dennoch sollte der Toptorjäger noch jubeln dürfen: Auf Zuspiel von Leon Goretzka hatte der Engländer keinen Gegnerdruck, von Baumanns Fingern prallte sein Schuss ins Netz (90.+3). 22 Tore in einer Bundesliga-Hinrunde – das gelang zuvor nur Robert Lewandowski in der Saison 2020/21. Auch wenn die Höhe nicht den Spielverlauf widerspiegelte, stand am Ende ein verdienter 3:0-Sieg für den FC Bayern.
FC Bayern – Hoffenheim 3:0 (1:0)
FC Bayern: Neuer – Laimer (78. Pavlovic), Upamecano, de Ligt, Davies – Kimmich, Guerreiro (78. Guerreiro) – Müller (73. Coman), Musiala (87. Choupo-Moting), Sané (73. Tel) – Kane
Hoffenheim: Baumann – Kabak, Grillitsch, Nsoki – Stach – Kaderabek, Prömel, Kramaric (79. Tohumcu), Bülter (79. Skov) – Beier (84. Becker), Weghorst (79 Bebou)
Tore: 1:0 Jamal Musiala (18.), 2:0 Jamal Musiala (70.), 3:0 Harry Kane (90.+1)
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)