FC Bayern | Lewandowski: „Ich habe nicht nicht davon zu träumen gewagt, in einer Saison so viele Tore zu schießen“

24. Mai 2021 | News | BY Yannick Lassmann

News | Robert Lewandowski stellte mit 41 Saisontoren einen neuen Bundesliga-Rekord auf. Nun sprach der Angreifer des FC Bayern München über erstmals ausführlich über diese besondere Leistung.

Lewandowski: „Ein Stürmer sollte zu 60-70 Prozent Egoist und zu 30-40 Prozent Mannschaftsspieler sein“

Robert Lewandowski (32) sorgte am Samstagnachmittag im letzten Saisonspiel des FC Bayern München gegen den FC Augsburg kurz vor dem Schlusspfiff per Abstauber für das 5:2-Endresultat. Der vermeintliche Allerweltstreffer hatte für ihn persönlich eine extrem hohe Bedeutung. Denn er überquerte die legendäre 40-Tore-Marke von Gerd Müller (75). Eine Woche zuvor war er bereits in Freiburg gleichgezogen. Im kicker-Interview sagte er über den verwandelten Elfmeter: „Ich war schon nervös, weil ich wusste, das sich einen Schritt vor dem Rekord stand, ihn aber noch nicht hatte – und das war ein großer Unterschied.“

 

Ernsthaft habe er an das Einstellen des 49-jährigen Rekordes erst geglaubt, als er nach der Rückkehr aus der Verletzungspause einen Dreierpack gegen Mönchengladbach erzielte. Seine Ansicht verdeutlichte Lewandowski: „Diese 40 Tore sind immer noch so legendär, dass ich es noch immer nicht vollends begreife auf einer Stufe mit einer Legende wie Gerd Müller zu stehen. Trotzdem wollte ich die Bestmarke knacken und um mindestens ein Tor übertreffen. Dieser Schritt war mein Ziel. Aber mich haben auch die 40 Tore stolz gemacht. Ich habe nicht nicht einmal davon zu träumen gewagt, dass man in einer Saison so viele Tore schießen kann.“

Über den Bestwert von 365 Bundesliga-Treffern, den ebenfalls Müller hält, habe der Pole dagegen noch nicht nachgedacht: „Dieser Rekord ist so weit entfernt und noch nicht in meinem Kopf.“ Aktuell steht er bei 277 Einschlägen. Die Lust hat Lewandowski aber noch längst nicht verloren. Für ihn sei es die „pure Freude, wie Ekstase“, wenn der Ball in Richtung Tor fliege und die Linie überquere: „Es ist ein Augenblick der Zufriedenheit und des Stolzes“. Die Herausforderung bestehe für den Angreifer immer darin, „möglichst viele Tore zu erzielen“. Daher solle ein Stürmer zu „60-70 Prozent Egoist und zu 30-40 Prozent Mannschaftsspieler“ sein.

„Das Champions-League-Viertelfinale auf der Couch zu verbringen, tat weh“

Mit der Spielzeit des FC Bayern sei er ebenfalls zufrieden, obwohl mit der Meisterschaft nur ein Titel heraussprang. Verärgert zeigte sich Lewandowski lediglich über den Ausfall während der insgesamt unglücklich verlorenen Duelle mit Paris St. Germain: „Das Einzige, was wehtut ist, dass ich das Viertelfinale der Champions League  verletzt auf der Couch verbringen musste.“ Ob es ohne ohne zum Halbfinaleinzug gelangt hätte, vermochte er nicht zu beantworten. „Ich hätte auf jeden Fall dafür gekämpft bis zum Schluss. Und wenn es nicht gereicht hätte, wäre es okay gewesen“, so Lewandowski, für den es schon weiter zur polnischen Nationalmannschaft ging. Sie startete in die Vorbereitung auf die Europameisterschaft. Dort trifft sie in der Gruppenphase auf Schweden, Spanien und die Slowakei.

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(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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