FC Bayern | Roca über Spielstil: „Laufen dem Ball hinterher wie die Wölfe“

7. Januar 2022 | News | BY Yannick Lassmann

News | Marc Roca setzte in Reihen des FC Bayern München kurz vor der Winterpause durchaus nennenswerte Akzente. Die Umstellung von La Liga auf die Bundesliga scheint ihm mit Verspätung gelungen zu sein.

FC Bayern: Roca schließt Leihe im Winter aus

Marc Roca (25) blieb bis tief in den November hinein ohne jegliche Einsatzminute beim FC Bayern München. Dann spülten ihn die Personalsorgen aufs Spielfeld. Der zentrale Mittelfeldspieler bot dabei überzeugende Leistungen und erntete auch öffentlich Lob von Trainer Julian Nagelsmann (34).

Daran will der Spanier im Verlauf der Rückserie anknüpfen. Eine Leihe für mehr gesicherte Spielzeiten kommt ihm nicht in den Sinn, wie er im Interview mit der Marca klarstellte: „Ich fühle mich gut. Wenn ich nach der Verletzung nicht gespielt hätte und sehen würde, dass ich mich nicht weiterentwickle, wäre das etwas anderes und ich würde eine Leihe in Betracht ziehen, aber das ist nicht der Fall. Im Dezember habe ich mich sehr gut gefühlt und der Trainer unterstützt mich.“

 

Doch über weite Strecken verzichtete Nagelsmann auf Roca, wofür dieser eine nachvollziehbare Erklärung besaß: „Ich gehe jeden Tag an meine Grenzen, aber es stimmt auch, dass das Spielen in diesem Mittelfeld sehr schwer ist. Es sind Spieler von höchstem Niveau, mit Erfahrung und Qualität.“ Das Wichtigste sei, dass man sich gut fühle, wenn man Minuten bekommt. „Ich bin zufrieden mit dem, was ich gespielt habe, obwohl ich natürlich mehr will“, so der passsichere Sechser weiter.

Ganz offen sprach er über Anpassungsschwierigkeiten nach dem Wechsel von Espanyol Barcelona zum FC Bayern – nicht nur aufgrund des Qualitätsunterschied, sondern auch wegen der verschiedenen Spielstile. „Als ich in Deutschland ankam, habe ich gemerkt, dass es hier sehr intensiv zugeht, dass die Bundesliga anders ist als die LaLiga. In Spanien ist der Fußball mehr positionell, mehr Ballkontrolle. Hier spielen wir mit Gegenstößen. Die Mannschaften bekommen den Ball und greifen an.“

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Ganz besonders ist aus Sicht von Roca das Auftreten des deutschen Rekordmeisters: „Wir führen 4:0 und geben nicht auf. Wir halten das Tempo hoch, das ist verrückt: Angriff-Abwehr und Umschalteten. Deshalb habe ich es auch körperlich gespürt.“

Inzwischen sei ihm die Umstellung aber gelungen. „Hier muss ich mich nach vorne fallen lassen, denn ich bin der Dreh- und Angelpunkt. Ich muss in der Nähe des möglichen Ballverlusts für einen möglichen neuen Übergang in den Angriff sein. Wir verteidigen nicht rückwärtsgewandt, wie man es in Spanien tun würde, indem wir uns zusammenschließen. Wir verlieren den Ball und laufen ihm hinterher wie die Wölfe“, erklärte der ehemalige U21-Nationalspieler, der am heutigen Freitagabend (20.30 Uhr, live auf DAZN) im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach Teil der Startelf sein könnte.

Ebenso mitfiebern wird er am Montagabend, wenn sein Ex-Klub Espanyol den FC Elche empfängt. „Ich verpasse nichts, wenn ich kann. Es ist der Verein meines Lebens und sie sind meine ehemaligen Mannschaftskameraden. Ich wünsche ihnen immer das Beste und sitze bei jedem Spiel von ihnen vor dem Fernseher“, betonte Roca.

(Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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