Nach Alonso-Absage: Welcher Trainer gestaltet den Umbruch beim FC Bayern?

29. März 2024 | News | BY Jannek Ringen

Am heutigen Karfreitag erklärte Xabi Alonso, dass er auch in der kommenden Saison als Trainer von Bayer Leverkusen am Seitenrand stehen werde. Beim FC Bayern war er die Wunschlösung, jedoch muss sich der Verein jetzt anderweitig umschauen. Die Entscheidung ist keine unwichtige und die Zeit drängt auch, denn der Rekordmeister steht vor einem Kaderumbruch.

FC Bayern im Umbruch – mit welchem Trainer?

Nicht wenige Leute dürften in Leverkusen am heutigen Karfreitag gejubelt haben. Erfolgscoach Xabi Alonso (42), der den Club womöglich zur ersten deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte führt, hat auf der Pressekonferenz bekannt gegeben, dass er auch in der kommenden Saison die Mannschaft um Taktgeber Granit Xhaka trainieren wird. Da der Spanier eigentlich die Wunschlösung des FC Bayern war, muss sich der deutsche Rekordmeister anderweitig umschauen. Die Entscheidung über den neuen Trainer ist eine enorm wichtige.



Im Sommer steht ein Kaderumbruch beim FC Bayern an. Einige wichtige Stars wie Alphonso Davies könnten den Club verlassen und zudem muss eine Entscheidung über die Zukunft von Joshua Kimmich oder Leroy Sané getroffen werden, deren Verträge im darauffolgenden Sommer auslaufen. Max Eberl bestätigte gegenüber Sky, dass Kimmichs Vertragsverlängerung vom neuen Trainer abhängen würde. Und auch auf der Zugangsseite kann sich nur etwas tun, wenn potenzielle Neuzugänge wissen, unter wem sie in der kommenden Saison trainieren.

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De Zerbi, Rangnick oder das Comeback von Nagelsmann?

Nach der Absage von Xabi Alonso müssen sich Max Eberl und Christoph Freund anderweitig umgucken. Ein Kandidat, der in der vergangenen Woche bereits als B-Lösung für den Rekordmeister bezeichnet wurde, ist Roberto De Zerbi von Brighton & Hove Albion. Der Italiener, dessen Spielidee für viel Spektakel steht, ist noch bis 2026 bei den Seagulls unter Vertrag, besitzt jedoch eine Ausstiegsklausel im unteren zweistelligen Millionenbereich. Der 44-Jährige wird auch beim FC Liverpool gehandelt und könnte im Sommer den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen. Fußballerisch ist De Zerbi wahrscheinlich über jeden Zweifel erhaben, kann er es jedoch auch schaffen das Starensemble eines europäischen Spitzenclubs zu managen? Das ist wahrscheinlich das größte Fragezeichen.

Ein weiterer Kandidat, dessen Name in dieser Woche in den Ring geworfen wurde, ist Ralf Rangnick. Der 65-Jährige trainiert derzeit die Nationalmannschaft von Österreich und hat diese gut auf die Europameisterschaft vorbereitet, wie man bei dem 6:1-Erfolg über die Türkei sehen konnte. Der ehemalige Leipziger Coach gilt als großer Reformer und würde an der Säbener Straße wahrscheinlich jeden Stein umdrehen wollen. Zudem steht er mit seiner Art des Fußballs für Umschaltmomente und ein intensives Spiel. Ob er einen Club wie den FC Bayern, in dem es so viele starke Charaktere gibt, umdrehen kann wie seine bisherigen, bleibt fraglich. Und vor allem auch, ob dies gewünscht ist und ob er mit der nötigen Macht ausgestattet wird.

Auch der dritte Kandidat des Favoritenkreises betreut derzeit eine Nationalmannschaft. Zudem war vor nicht allzu langer Zeit bereits beim FC Bayern angestellt und wurde kontrovers entlassen. Es ist Julian Nagelsmann, der in der vergangenen Woche die Nationalmannschaft in neuem Glanz erstrahlen lassen hat. Kontakt zu dem 36-Jährigen soll es bisher noch nicht gegeben haben. Da Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić, die Hauptverantwortlichen für seine Entlassung, nicht mehr im Amt sind, ist eine Rückkehr nicht zu einhundert Prozent ausgeschlossen. Dass er als Trainer des FC Bayern funktioniert, hat er unter Beweis gestellt. Zwei Probleme stellen sich jedoch: Will Nagelsmann gut ein Jahr nach seiner Entlassung überhaupt zum FC Bayern zurückkehren? Und was ist mit der Kabine, die er angeblich verloren hatte?

Als Außenseiter für den Trainerposten beim FC Bayern wurden auch Antonio Conte und José Mourinho genannt. Beide haben bereits bei internationalen Topclubs gezeigt, dass sie Titel gewinnen können, allerdings hinterließen sie auch viel verbrannte Erde. Da sie eher für eine destruktive Art von Fußball stehen, ist ein Engagement in München unwahrscheinlich. Auch Zinédine Zidane, der dreimal mit Real Madrid die Champions League gewinnen konnte, wurde in Verbindung mit dem Rekordmeister genannt. Medienberichten zufolge ist an dieser Personalie jedoch nichts dran.

Eberl und Freund fahnden unter Hochdruck nach dem Mann, der den Umbruch beim FC Bayern einleiten und erfolgreich gestalten soll. Es ist womöglich die wichtigste Personalentscheidung der letzten Jahre an der Säbener Straße. Trotz all dem Zeitdruck, der aufgrund der Europameisterschaft, der Konkurrenz und der Transferentscheidungen ansteht, muss die Entscheidung sinnvoll abgewogen werden. Es bleibt spannend beim deutschen Rekordmeister.

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(Photo by GEORG HOCHMUTH/APA/AFP via Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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