Jokerglück & Petersen-Romantik: Freiburg-Sieg gegen den VfL Wolfsburg!

19. Mai 2023 | News | BY Manuel Behlert

News | Der SC Freiburg empfing am Freitagabend den VfL Wolfsburg in der Bundesliga. Das Spiel hatte nahezu alles, was es brauchte – inklusive Kitsch. Die Gastgeber setzten sich mit 2:0 durch. 

Freiburg und Wolfsburg neutralisieren sich

Die Partie im Breisgau begann durchaus hektisch, die Freiburger und die Wolfsburger wussten, dass es um einiges geht. Freiburg wollte das Tempo früh hochhalten, Wolfsburg schnell umschalten. Die Folge: Es gab einige Fehlpässe auf beiden Seiten. Ebenfalls auf beiden Seiten: Halbchancen. Wolfsburger Pässe in das Angriffsdrittel kamen nur zu selten perfekt, sodass die Freiburger noch Chancen hatten, ein Abwehrbein dazwischen zu bekommen. Die ersten Abschlüsse der Freiburger wurden unisono geblockt.



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Eine Flanke von Nicolas Höfler verpasste Freund und Feind, Lucas Höler brachte nach einer Flanke nicht genügend Druck hinter den Ball. Diese Szenen waren sinnbildlich für das Spiel. Vincenzo Grifo hatte eine Abschlusschance nach 24 Minuten, wurde aber noch geblockt. Auch ein Lienhart-Distanzschuss fand nicht den Weg in das Tor, verfehlte selbiges um zwei oder drei Meter. In diese Phase wurde die Partie auch etwas hitziger. Das Niveau der Partie wurde dadurch nicht besonders angestachelt. Viel mehr gab es aus der ersten Halbzeit auch schon nicht mehr zu berichten. Freiburg hatte etwas mehr vom Spiel, insbesondere gegen den Ball waren die Gastgeber sehr wach. Es half aber nichts, mit dem 0:0 gingen beide Teams in die Kabine. 

Streich mit goldenem Händchen

Den ersten gefährlichen Abschluss in der 2. Halbzeit hatte der VfL Wolfsburg. Felix Nmecha schloss ab, knapp hinter dem Strafraum, doch sein abgefälschter Schuss fiel oben auf das Tornetz. Nach einem Eckball in der 56. Minute musste Koen Casteels einmal eingreifen. Der ruhende Ball fand Roland Sallai, der die Kugel auf die lange Ecke schoss. Am Ende war der Belgier aber zur Stelle. Weiterhin waren viele Angriffe relativ unpräzise, die letzte Durchschlagskraft fehlte. Wenn bei den Gastgebern was ging, dann nach ruhenden Bällen. In der 69. Minute versuchte sich Lienhart, diesmal mit einem Kopfball, der aber zu unplatziert war. Die „0“ in der Defensive beider Teams hielt weiterhin.

Nach 70 Minuten entschied sich Christian Streich zu einem Dreifachwechsel. Unter anderem kam Joker Nils Petersen, aber auch Christian Günter. Nur 20 Sekunden später setzte sich Sallai sehr gut durch, bediente eben jenen Günter der direkt abschloss. Sein Schuss war noch abgefälscht und fand dadurch den Weg in das Tor. Freibug führte! Und dann schrieb der Fußball eben jene Geschichte, die er nun einmal schreibt. Petersen, der Topjoker der Bundesliga, der personifizierte Torjäger von der Bank, traf in seinem letzten Heimspiel für den SC Freiburg nur fünf Minuten nach der Einwechslung zum 2:0. Es war auch ein typisches Petersen-Tor, denn der Angreifer traf aus kurzer Distanz und musste nur noch einschieben.

Freiburg

(Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images)

Und dann wurde es kitschig. Flanke von rechts, Kopfball Petersen: 3:0. Christian Streich trieb es die Tränen in die Augen, aber der VAR kassierte das Tor wegen eines Foulspiels in der Entstehung. Über diese Entscheidung konnte man zumindest diskutieren. Für ein zu hartes Tackling kassierte Nicolas „Chico“ Höfler die rote Karte in der Nachspielzeit. Wenig später musste Flekken noch einmal ran, hielt den Ball aber gut und auch der Nachschuss der Wolfsburger ging nicht mehr in das Tor. Freiburg gewann mit 2:0.

Das Spielschema im Überblick

SC Freiburg: Flekken, Schmidt (70. Kübler), Ginter, Lienhart, Sallai (90.), Eggestein, Höfler, Weißhaupt (70. Günter), Doan (70. Petersen), Grifo , Höler (90.+1 Jeong)

VfL Wolfsburg: Casteels, Bornauw, Guilavogui, van de Ven, Baku, Arnold (82. Svanberg), Gerhardt, F. Nmecha, Kaminski (82. Paredes), Wimmer (57. Waldschmidt), Wind (82. Marmoush)

Tore: 1:0 Günter (71.); 2:0 Petersen (75.)

Rot: Höfler (90.+3)

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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