Heidenheim ruiniert Leverkusens Invincible-Saison: Drei Thesen zum 22. Bundesliga-Spieltag

16. Februar 2024 | News | BY Philipp Overhoff

Es ist das Bundesliga-Wochenende nach dem großen Spitzenspiel. Kann Bayer Leverkusen die Erfolgswelle weiter reiten und zeigt der FC Bayern in Bochum eine Reaktion? Hier kommen drei Thesen zum 22. Spieltag.

Bundesliga: Das Fernduell im Titelkampf geht weiter

Mit dem 3:0-Heimsieg über den FC Bayern hat Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende ein echtes Statement gesetzt. Dabei war es vor allem die Art und Weise, mit der die Werkself den Rekordmeister dominierte und letztlich absolut chancenlos nach Hause schickte. Durch den Triumph im Spitzenspiel ist der Leverkusener Vorsprung auf fünf Punkte angewachsen. Eine endgültige Vorentscheidung stellt dies bei 13 ausstehenden Partien natürlich noch nicht da, das Fernduell um die Bundesliga-Krone geht in die nächste Runde. Bayer reist am Samstag zum Auswärtsspiel nach Heidenheim, während die Münchner am Sonntagabend beim VfL Bochum an der Castroper Straße gastieren.



Abseits des Titelkampfes wartet das Bundesliga-Wochenende natürlich noch mit weiteren Highlights auf uns. Der Däne Bo Henriksen wird gegen den FC Augsburg zum ersten Mal auf der Trainer-Bank des FSV Mainz 05 sitzen und soll den dringend benötigten Turnaround einleiten. Auch das Freitagabendspiel zwischen dem FC Köln und Werder Bremen verspricht durchaus Spannung. Für den Effzeh geht es um das nackte Überleben, während die Mannschaft von Ole Werner zumindest mit einem Auge nach Europa schielt. Wir haben drei kontroverse Thesen zum 22. Spieltag aufgestellt.

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1. Leverkusens Serie reißt in Heidenheim

In der langen Geschichte der Fußball-Bundesliga gab es vor der diesjährigen Bayer-Mannschaft nur drei weitere Teams, die sich nach 21 Spieltagen noch ungeschlagen nennen durften. Die Ausbeute von 55 Zählern ist dabei die drittbeste aller Zeiten. Insbesondere nach den Ereignissen der vergangenen Woche dürfte die Werkself auf Wolke sieben schweben.

Der dramatische 3:2-Pokalsieg über den starken VfB Stuttgart wurde mit einer Machtdemonstration im Topspiel gegen den FC Bayern gekrönt. An diesem Samstag bekommt es Leverkusen nun mit dem FC Heidenheim zu tun. Wir wagen dabei folgende These: Derzeit gibt es in der Bundesliga keine schwerere Aufgabe als ein Auswärtsspiel in Heidenheim!

(Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Ja, ihr habt richtig gelesen. Wenn wir Bayer das Label „formstark“ vergeben, dann müssen wir dasselbe mit dem FCH tun. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt ist seit sage und schreibe acht Spielen ungeschlagen und holte in diesem Zeitraum sechszehn Punkte. Erst am letzten Wochenende triumphierte der Aufsteiger an der Weser und liegt plötzlich nur noch einen Zähler hinter den europäischen Rängen.

Gerade vor dem eigenen Publikum präsentieren sich die Heidenheimer bockstark, in der Heimtabelle liegen die Schwaben auf einem beeindruckenden siebten Platz. Vor allem die Standardstärke und das enorm geordnete Spiel gegen den Ball dürfte den Tabellenführer am Samstag vor eine schwierige Aufgabe stellen. Mit ähnlichen Mitteln machten schon Augsburg und Gladbach den Leverkusenern zu Jahresbeginn das Leben schwer. Wir legen uns daher fest: Der FC Heidenheim wird die erste Mannschaft sein, die Bayer Leverkusen in dieser Saison eine Niederlage zufügt.

2. Niko Kovač macht sein letztes Spiel als Wolfsburg-Trainer

Der VfL Wolfsburg zählt zweifelsohne zu den größten Enttäuschungen der aktuellen Spielzeit. Nach 21 Spieltagen liegt die Mannschaft von Niko Kovač nur auf dem zwölften Tabellenplatz und hat dabei gerade einmal 25 Tore erzielen können. Seit mittlerweile sechs Spielen warten die Wölfe auf einen Dreier, der letzte Sieg stammt vom 16. Dezember.

Kovač hangelt sich dabei seit gefühlten Wochen von Endspiel zu Endspiel. Viele Beobachter verwundert es, dass der Kroate in Wolfsburg überhaupt noch einen Job hat. Wie BILD und kicker übereinstimmend berichten, würde allerdings auch eine weitere Pleite nicht zwangsläufig zu einer Entlassung führen, da die VfL-Bosse mit Trainerwechseln innerhalb der Saison zumeist keine guten Erfahrungen gemacht haben.

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Die bevorstehende Aufgabe könnte allerdings leichter sein. Am Samstag bekommen es die Wolfsburger mit dem formstarken BVB zu tun. Der Vizemeister zeigt sich im Vergleich zur Hinrunde stark verbessert und gewann in 2024 vier von fünf Bundesliga-Partien. Das Zusammenspiel zwischen Niclas Füllkrug und Donyell Malen funktioniert immer besser und Neuzugang Ian Maatsen ist eine absolute Verstärkung.

Bei einer Niederlage gegen Dortmund und möglichen zeitgleichen Erfolgen der Konkurrenz könnten die Wölfe sogar nochmal in den Abstiegskampf hereingezogen werden. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt zwar noch sieben Punkte, beginnt derzeit aber sukzessive zu schmelzen. Daher wird die Führungsriege des VfL nach diesem Spieltag die Reißleine ziehen und sich von Niko Kovač trennen.

3. Auch Gladbach muss nochmal zittern

Noch einen Punkt hinter dem VfL Wolfsburg und nur auf Tabellenrang 13 liegt aktuell Borussia Mönchengladbach. Selbst für das vor der Saison ausgerufene Übergangsjahr ist das eine dürftige Ausbeute. Während die Fohlen in der Hinrunde noch einige positive Ansätze zeigten, herrscht momentan Krisenstimmung am Niederrhein.

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Dem Überraschungssieg über den VfB Stuttgart am 14. Januar folgten nur noch zwei Punkte aus vier Spielen, wobei die Borussia vor allem bei der Heimniederlage gegen Augsburg und beim tristen 0:0 gegen Darmstadt enttäuschte. Am Samstagabend geht es für die Gladbacher nun zum Auswärtsspiel nach Leipzig. Auch wenn sich RB derzeit ebenfalls nicht in Hochform befindet, dürfte die Aufgabe alles andere als leicht werden.

Von bisher 15 Bundesliga-Duellen gegen die Sachsen konnte die Borussia lediglich drei gewinnen. Sollte die Mannschaft von Gerardo Seoane gegen die roten Bullen sogar verlieren, könnte das Abrutschen in den Tabellenkeller drohen. Bei einem Sieg des Erzrivalen FC Köln gegen Werder Bremen, würde der Abstand auf den Relegationsplatz nur noch drei Punkte betragen. Angesichts der tendenziell aufsteigenden Effzeh-Form und der Gladbacher Krise kein gänzlich unrealistisches Szenario.

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)


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