Wie schon im turbulenten Hinspiel (2:2) schaffte es der BVB auch im zweiten Anlauf nicht, Aufsteiger Heidenheim zu schlagen. Auf der Ostalb gab es am Freitagabend ein torloses Remis. Dabei hatten die Dortmunder zweimal großes Glück.
Kleindienst zweimal brandgefährlich – Malen-Treffer wird kassiert
Die Mission vierter Sieg in Folge startete für den BVB mit viel Ballbesitz, vorne fehlte jedoch die nötige Durchschlagskraft. Heidenheim war sehr wach, stresste den Dortmunder Spielaufbau früh und meldete sich nach hohen Ballgewinnen auch früh am Strafraum von Alexander Meyer, der erneut den verletzten Gregor Kobel vertrat. Nach einem katastrophalen Rückpass von Salih Özcan in die Füße von Tim Kleindienst verzog dieser frei vor Meyer (14.) – die erste dicke Möglichkeit für den Aufsteiger. Der BVB zeigte sich hinten verwundbar, leistete sich auch einige individuelle Fehler, wodurch Heidenheim immer wieder in die Show kam. Bei einer Hereingabe setzte sich Kleindienst im Zentrum viel zu einfach gegen Nico Schlotterbeck durch und verpasste nur hauchzart per Kopf (18.). Die zuletzt dreimal siegreichen Gäste hatten Glück, dass es nach 20 Minuten noch 0:0 stand.
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Erein Dinkci gehörte die nächste Möglichkeit, sein Schuss aus aussichtsreicher Lage wurde geblockt, wäre aber ohnehin am Tor vorbeigegangen (24.). Fast im Gegenzug zappelte der Ball plötzlich bei Kevin Müller im Netz, nachdem Donyell Malen erstmals in Szene gesetzt wurde und den Heidenheimer Schlussmann im Eins-gegen-Eins überwand (26.). Bei seinem Treffer stand der Niederländer allerdings minimal im Abseits, nach Überprüfung durch den VAR wurde das Tor annulliert. Mit dem Abseitstreffer hatte der BVB aber offensichtlich Fuß in der Partie gefasst, war hinten aufmerksamer, wenngleich dem eigenen Spiel nach wie vor die nötige Klarheit fehlte. Der formstarke Jamie Bynoe-Gittens versuchte es einmal aus der zweiten Reihe, brachte Müller damit aber nicht in Verlegenheit (40.). So ging es ohne Tore in die Pause.
BVB ideenlos – Sessa verpasst in der Nachspielzeit
Auch nach Wiederanpfiff war der BVB die Mannschaft mit mehr Ballbesitz. Heidenheim fokussierte sich auf die Arbeit gegen den Ball, attackierte etwas tiefer als noch in großen Teilen des ersten Durchgangs. Dortmunder Großchancen blieben Mangelware, ein Fallrückzieher von Niclas Füllkrug und darauffolgend ein schwacher Abschluss von Bynoe-Gittens waren noch das höchste der Gefühle (56.). Edin Terzic wechselte dreifach, verhalf Offensivmann Ole Pohlmann zu seinem Profidebüt (59.). Auch Frank Schmidt tauschte drei Spieler, das Spiel flachte mit den sechs Neuen auf dem Feld etwas ab. Dortmund ließ den Ball laufen, Heidenheim stand gut. Strafraumszenen waren auf beiden Seiten rar gesät, ein vielversprechender Konter der Hausherren endete in einem unpräzisen Pass (64.). Eine Verletzung von Jan-Niklas Beste bremste den Spielfluss weiter. Der Heidenheimer Unterschiedsspieler musste durch Florian Pick ersetzt werden (70.), konnte aber noch selbständig auftreten.
Die Offensivbemühungen waren auf beiden Seiten Stückwerk, erst mit der Schlussphase schlug der Takt wieder höher. Links im Strafraum hatte Jonas Föhrenbach viel Platz, zögerte aber zu lange (72.), auf der anderen Seite verbuchte Pohlmann seinen ersten Schuss in der Bundesliga (74.). Einige Minuten später sorgte Füllkrug per Direktabnahme für Gefahr (78.), kurz darauf prüfte auch Schlotterbeck Müller (79.). Eine Heidenheimer Chance durch Stefan Schimmer blieb an Emre Can hängen (78.). Eine Schlussoffensive deutete sich allerdings nicht an, weder auf der einen noch der anderen Seite. Bei einer starken Aktion von Füllkrug musste sich Müller nochmal strecken (86.), auf der anderen Seite trudelte ein Kopfball des eingewechselten Kevin Sessa nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei (90.+1) – nicht der Lucky Punch. So bleib es am Ende beim torlosen Remis. Der BVB verpasst damit den vierten Sieg in Folge und den Sprung auf Platz drei.
Heidenheim – BVB 0:0
Heidenheim: Müller – Traoré (61. Busch), Mainka, Gimber, Föhrenbach – Maloney, Schöppner – Dinkci (61. Sessa), Pieringer (61. Schimmer), Beste (70. Pick) – Kleindienst (89. Beck)
BVB: Meyer – Meunier (59. Wolf), Süle, Schlotterbeck, Maatsen – Özcan (59. Can), Sabitzer – Malen, Bynoe-Gittens (59. Pohlmann) – Moukoko (75. Bensebaini), Füllkrug
Tore: –
(Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images)