Schon wieder ein Däne namens Bo: Henriksen soll Mainz retten

13. Februar 2024 | News | BY sid

Der stark abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat den Dänen Bo Henriksen als neuen Trainer verpflichtet. Bei der Pressekonferenz gab sich der neue Übungsleiter optimistisch. 

Gelingt der Umschwung mit Henriksen?

Deutsch, Englisch, gemischt – Bo Henriksen (49) redete ohne Punkt und Komma. Der neue Trainer des FSV Mainz 05 will „Emotionen“ reinbringen, „Begeisterung“ schüren, die „Angst“ nehmen, „Sieger-Mentalität“ implementieren und noch vieles mehr. Der erste Auftritt des Dänen als Nachfolger des entlassenen Jan Siewert beim stark abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten war ein verbales Feuerwerk mit einem fast schon übertrieben zur Schau gestellten Selbstvertrauen.

„Ich habe vor nichts Angst. Fußball ist Freude. Darum habe ich immer gewonnen. Ich bin fantastisch darin, ich zu sein“, sagte Henriksen bei seiner Vorstellung beim Tabellenvorletzten am Dienstagnachmittag: „Ich sehe eine Mannschaft mit guten Spielern und Qualität, die aber kein Selbstvertrauen hat. Wir müssen mutig sein. Ich weiß, dass wir gewinnen können. Ich habe das schon oft gemacht. Ich bin noch nie abgestiegen.“



Schon wieder soll also ein Däne namens Bo den FSV retten – diesmal offenbar ein ganz besonderer. Vor Siewert hatte Henriksens Landsmann Bo Svensson die Rheinhessen vor dem Abstieg bewahrt und danach erfolgreich beim FSV gearbeitet.

„Wir haben uns intensiv mit unserer aktuellen Situation beschäftigt und analysiert, welcher Trainertyp mit welchem fußballerischen Ansatz in dieser schwierigen sportlichen Situation zu uns passt“, sagte der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel: „Dies hat uns zu Bo Henriksen geführt, einem Trainer, dem es in seiner Karriere wiederholt und unter sehr verschiedenen Voraussetzungen gelungen ist, Mannschaften zu formen und dabei einen gleichermaßen pragmatischen, aber auch mutigen und schlussendlich erfolgreichen Fußball spielen zu lassen.“

Henriksen startete seine Trainerkarriere in Dänemark bei unterklassigen Klubs. In der Saison 2021/2022 wurde er mit dem FC Midtjylland dänischer Vizemeister und Pokalsieger. Im Oktober 2022 übernahm er den FC Zürich, damals Schweizer Meister des Vorjahres, auf dem letzten Tabellenplatz der Super League. Er sicherte mit dem Team den Klassenerhalt und führte es zwischenzeitlich sogar wieder an die Tabellenspitze. Derzeit liegt Zürich auf Platz drei. Dennoch verkündete Henriksen in der vergangenen Woche, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

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Nun verließ Henriksen Zürich vorzeitig und unterschrieb einen Vertrag bis 2026 beim FSV – der auch für die 2. Liga gilt. Heidel baut darauf, dass sich der neue Coach schnell einleben wird. „Bo Henriksen ist ein sehr emotionaler, offener und meinungsstarker Charakter, der eine unglaublich positive Energie ausstrahlt und sehr gut zu Mainz 05 passen wird“, sagte der Vorstand.

Henriksen soll den zweiten Abstieg der Klubgeschichte nach 2007 verhindern. Svensson war dies aus ähnlich aussichtsloser Lage 2021 gelungen. Seine Premiere wird der neue Trainer am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den FC Augsburg feiern.

Dabei trifft er auf seinen Landsmann Jess Thorup auf der FCA-Bank: „Er ist ein alter Freund von mir“, sagte Henriksen, der am Mittwochnachmittag zum ersten Mal auf dem Trainingsplatz stehen wird: „Aber am Samstag will ich gegen ihn gewinnen.“

Das hat der FSV schon lange nicht mehr. Die Mainzer warten seit elf Partien auf einen Sieg. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt vier Punkte, zum rettenden Ufer sind es bereits neun Zähler.

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(Photo by KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP via Getty Images)


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