Hertha BSC | Dardai vor Bayern-Spiel: „Mit einer Überraschung rechne ich nicht“

29. April 2023 | News | BY sid

News | Hertha BSC braucht im Kampf gegen den Abstieg dringend Siege. Die Mammutaufgabe beim Rekordmeister in München leitet für die Berliner den heißen Endspurt ein.

Hertha BSC: Dardai ist „kein Zauberer“

Die dringend benötigte Wende im schwierigsten Auswärtsspiel des Jahres? Daran fehlt selbst Pal Dardai der Glaube. „Mit einer Überraschung rechne ich nicht“, sagte der Trainer von Hertha BSC vor der Partie beim Rekordmeister Bayern München am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). Es könne „eine Riesenklatsche“ geben, es könne „auch knapp“ werden – doch er wolle „keinen Quatsch erzählen“: Einen sensationellen Sieg erwartet der Ungar beim „hungrigen Löwen“ aus München kaum.

Dabei haben die Herthaner nur noch fünf Spiele Zeit, um den ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga seit elf Jahren abzuwenden. Doch es brodelt im Berliner Westen. Nach dem blutleeren Auftritt im Heimspiel gegen Werder Bremen (2:4) in der Vorwoche zog Dardai die Zügel merklich an, der 47-Jährige duldet keine Ausreden und Disziplinlosigkeiten mehr. Ivan Sunjic flog hochkant („Verpiss dich!“) aus dem Training und wurde suspendiert. „Es geht ums Überleben“, betonte Dardai zuletzt.

Was macht Hoffnung? Seit sieben Spielen hat das Tabellenschlusslicht nicht gewonnen, die Mannschaft wirkt verunsichert und dem Druck nicht gewachsen. Den letzten Ligasieg in München gab es 1977. „Ich habe es noch nie geschafft, dort als Spieler oder Trainer zu gewinnen. Aber vielleicht kannst du einen Punkt zusammenkratzen“, sagte Dardai, den vor dem Auftritt beim taumelnden Meister aber personelle Sorgen plagen.

Abwehrchef Marc Oliver Kempf fehlt gelbgesperrt, Marton Dardai ist angeschlagen. Nachdem Pal Dardai das Abwehrverhalten seiner Mannschaft nach dem Werder-Spiel noch als „Kindergarten“ bezeichnet hatte, muss er nun auch noch seine Innenverteidigung umbauen. „Wir müssen dranbleiben. Auch wenn ein paar Spieler jetzt verletzt sind, haben wir eine gute Truppe“, sagte er.

Zur Tabelle der Bundesliga

Die Rechnung des Coaches für die Rettung ist simpel. Bei übermächtigen Bayern „mit riesiger individueller Qualität“ müssen die Berliner nicht siegen, spätestens beim Abstiegsduell gegen den VfB Stuttgart im Olympiastadion eine Woche später geht es aber um alles. Die Schwaben liegen drei Zähler vor den Herthanern auf dem Relegationsplatz. „In der Kabine ist der Teamgeist da, aber das muss man jetzt auch auf dem Platz sehen“, forderte Dardai von seiner Mannschaft.

„Jedes Tor“ und „jeder Punkt“ zähle nun für die Hertha, die nach dem Auftritt in der Allianz Arena mit Stuttgart, Köln, Bochum und Wolfsburg noch lösbarere Aufgaben vor der Brust hat. Doch damit Dardai den Klub in seiner dritten Amtszeit (zuvor 2015 bis 2019 und 2021) erneut vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit bewahren kann, müssen alle mitziehen. „Ich bin kein Zauberer“, sagte Dardai, aber: „Die anderen Mannschaften haben auch Probleme.“

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)


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