Neue Details zum Hertha-Deal: 777 Partners stockt Anteile weiter auf

14. März 2023 | News | BY Niels Kunicke

News | Nach langen Verhandlungen ist der Investorenwechsel bei Hertha BSC unter Dach und Fach. 777 Partners übernimmt die Anteile der Tennor Holding von Lars Windhorst. Nun wurden neue Details über den Deal bekannt.

Hertha BSC: Wander und Pasko Teil des neuen Aufsichtsrats

Am gestrigen Montag stellte Hertha BSC den neuen Investoren-Deal bei einer Pressekonferenz vor. Auf dem PK-Podium saßen neben Hertha-Präsident Kay Bernstein und Geschäftsführer Thomas Herrich auch Josh Wander, der CEO und Gründer von 777 Partners. Es war das erfolgreiche Ende zäher Verhandlungen zwischen Club, altem und neuem Investor. Während der PK wurde mehr über die gemeinsame Vision einer erfolgreichen Kooperation gesprochen als über reine Zahlen. Es war lediglich bekannt, dass 777 Partners „alle Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), die bisher im Besitz der Peil Investment B.V., einer Tochter der Tennor Holding B.V., waren (64,7 Prozent)“ übernehme – so vermeldete es Hertha BSC am Samstag. Auf Nachfrage bestätigte Wander zudem, dass sich über ein Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro geeinigt wurde.



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Laut dem Kicker sind nun jedoch weitere, bisher unbekannte, Details durchgesickert. Einerseits will das Blatt erfahren haben, dass rund ein Drittel der 100 Millionen Euro sofort an Hertha BSC fließen. Andererseits soll 777 aber über weitaus mehr Anteile als zunächst angenommen verfügen. Demnach geht aus dem entsprechenden Handelsregister-Eintrag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hervor, dass die Neu-Investoren insgesamt 78,8 Prozent der Anteile von Hertha halten. Das wären 14 Prozent mehr als es noch unter Windhorst der Fall war. Pikantes Detail: Bei unter 25 Prozent der Anteile in einer Kapital- oder Aktiengesellschaft greift keine Sperrminorität mehr. Das könnte deutliche Folgen im Hinblick auf mögliche Satzungsänderungen, Kapitalerhöhungen oder einer Umwandlung der Rechtsform haben.

Desweiteren sind Details über die neue Zusammensetzung des Aufsichtsrats durchgesickert. So sitzen im fortan fünfköpfigen Aufsichtsrat der Hertha-KG neben dem Berliner Unternehmer Marius Freiherr Marschall von Bieberstein, dem Sparda-Bank-Vorstand Frank Kohler und dem Weberbank-Vorstandschef Klaus Siegers auch die beiden 777-Gründer Josh Wander und Steven W. Pasko.

Ob all dies im Sinne der investorenkritischen Fanszene der Berliner ist, bleibt stark zu bezweifeln. Auch am vergangenen Wochenende war die Meinung der Kurve wiederholt deutlich: „Kontrollverlust fürs schnelle Geld. 50+1 nur noch auf dem Papier?!“ stand auf zwei hochgehaltenen Bannern.

(Photo by RONNY HARTMANN/AFP via Getty Images)

Niels Kunicke


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