HSV und Schalke liefern Spektakel: Die Stimmen der Trainer

29. Juli 2023 | News | BY sid

News | Der HSV hat den spektakulären Auftakt der 2. Bundesliga für sich entschieden. Schalke 04 muss sich vor allem in der Defensive klar verbessern.

Walter und Reis einig über verdienten HSV-Sieg

Tim Walter strahlte kurz vor Mitternacht im Volkspark, Thomas Reis blickte deutlich grimmiger drein – gefühlsmäßig trennten die Trainer des Hamburger SV und von Schalke 04 nach dem spektakulären Zweitliga-Auftakt Welten. In ihrem Urteil über den 5:3 (1:2)-Erfolg des HSV, über das königsblaue Toptalent Assan Ouedraogo sowie die Attraktivität der Liga waren sich Walter und Reis aber ziemlich einig.

„Wer so viele Chancen herausspielt, hat es am Ende auch verdient zu gewinnen“, sagte HSV-Coach Walter, der mit seinem Team trotz eklatanter Verletzungssorgen einen Traumstart hingelegt hatte. „Es gibt über 90 Minuten keine zwei Meinungen, dass dieser Sieg absolut in Ordnung ist“, fügte Reis an, dessen Team dem Angriffswirbel der Hausherren nicht gewachsen war.

 

Die Gelsenkirchener hatten gute Spielphasen, bekamen aber letztlich schonungslos aufgezeigt, dass mit dem Ziel Wiederaufstieg noch viel Arbeit verbunden ist. 31 Torschüsse feuerten die Hanseaten in Richtung des Tores des überzeugenden Schalke-Keepers Marius Müller. Reis‘ Plan einer mannorientierten Deckung wurde von den ebenfalls defensiv nicht immer sattelfesten Hanseaten gekonnt ausmanövriert. Dennoch durfte Schalke bis zur Nachspielzeit auf einen Punkt hoffen.

Doppelpacker Robert Glatzel (17., 90.+1) und Jean-Luc Dompe (90.+9) sorgten für die Entscheidung vor der stimmungsvollen Kulisse. Zuvor hatte Laszlo Benes zweimal (56., Foulelfmeter, 60.) für die Gastgeber getroffen. Für Schalker Jubel sorgten zwischenzeitlich Ouedraogo (22.), Thomas Ouwejan (45.+1) und Simon Terodde (66.). Eine Gelb-Rote Karte gegen Ibrahima Cisse (71.) brachte in der Schlussphase einen entscheidenden Nachteil.

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Für Aufsehen sorgte Ouedraogo, mit 17 Jahren und 80 Tagen nun der jüngste Schalker Spieler seit der Bundesliga-Gründung in den beiden obersten Spielklassen. „Thomas, mit dem Assan hast Du ein richtiges Juwel. Hut ab, toller Spieler“, sagte Walter. Reis verwies auf die geschmeidige Bewegung seines Youngster vor dem Treffer zum 1:1. „Da sieht man, was für eine Qualität dieser Junge hat“, sagte der Ex-Profi, versuchte aber wohl chancenlos, den Hype um den Offensivmann nicht zu groß werden zu lassen.

Ouedraogo könnte eine der Attraktionen der Liga werden, die traditionsreiche Duelle und große Spannung verspricht. Sieben Gründungsmitglieder der Bundesliga sind in der 2. Liga vertreten – zwei mehr als in der Eliteklasse. „Die Liga macht auf jeden Fall Spaß“, sagte Reis: „Da können sich die Leute freuen.“ Walter war einverstanden mit der Einschätzung, spitzte nur noch etwas zu: „Die zweite Liga ist sehr attraktiv und sehr sexy.“ Der Freitagabend brachte einen ersten Vorgeschmack.

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)


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