News | Fritz Keller erlebte eine ernüchternde Amtszeit als DFB-Präsident. Über seine Tätigkeit und die Zustände im Verband sprach er nun öffentlich.
Keller über DFB: „Leider nicht alles in Ordnung“
Der DFB befindet sich derzeit wieder einmal auf der Suche nach einem Präsidenten. Aktuell fungieren Peter Peters (59) und Rainer Koch (62) als Interimsführung, da Fritz Keller (64) im Frühling des laufenden Jahres seinen Posten räumte.
In einem SWR-Interview (via transfermarkt.de) benannte der glücklose Ex-Präsident die Schwierigkeiten im Verband: „Diejenigen, die gewählt sind, sollen höllisch aufpassen, dass alles in Ordnung ist. Aber es ist leider nicht alles in Ordnung.“
Das sehe man daran, dass letzte Woche die Steuerfahndung sogar bei Sponsoren aufmarschierte. „Das kann einfach nicht sein“, so Keller mit Blick auf die Durchsuchungen bei Adidas. Beim DFB gebe es die Probleme „seit Jahren“.
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Dabei erwähnte die langjährige Freiburger Führungsfigur über „wöchentlich irgendwelche Fehlleistungen im finanziellen Bereich, wo einfach keine ordentliche Buchhaltung gemacht wurde.“ Letztlich seien „so viele Fehler gemacht worden, reine Managementfehler“, betonte Keller.
Doch auch er selbst leistete sich Aussetzer. Der Vergleich mit einem Nazi-Richter in Richtung Vize-Präsident Koch sei eine „peinliche Aussage“ gewesen. Zu Beginn seiner Amtszeit sei Keller „zu gutmütig“ gewesen.
Er sei kein Typ der hinkomme und sagt, jetzt beiße ich alle anderen weg. Nach einiger Zeit im DFB und vielen Gesprächen mit Verantwortlichen hieß es: „Ne, wir wollen keine Veränderungen.“
Dran sei er im Endeffekt gescheitert. In den DFB-Leitungsgremien sei „kein Reformwille“ da gewesen. Eine Professionalisierung wurde daher nicht angegangen, sodass weiterhin Stillstand im Verband, der nicht aus den negativen Schlagzeilen rauskommt, herrscht.
(Photo by Martin Rose/Getty Images)