Omar Marmoush verabschiedet sich von Eintracht Frankfurt: Das Musterbeispiel eines sauberen Abgangs

18. Januar 2025 | Featured | BY Manuel Behlert

Omar Marmoush wird Eintracht Frankfurt verlassen und zu Manchester City wechseln. Die letzten Details dieses großen Transfers werden gegenwärtig geklärt. Wieder verlässt ein Topstürmer die Hessen zu einem großen Klub, ähnlich wie zuvor Randal Kolo Muani oder Luka Jovic. 

Ein Wechsel eines Leistungsträgers, noch dazu im Winter, geht nicht selten mit einem gewissen Groll einher. Es kommt dabei auch immer auf die Rahmenbedingungen an, auf die Lautstärke, mit der ein solcher Transfer vorbereitet wird. Im Fall von Omar Marmoush lassen sich dahingehend einige Dinge feststellen, Doch der Reihe nach.

Marmoush-Wechsel zu Manchester City vor dem Abschluss

Dass Omar Marmoush Eintracht Frankfurt in diesem Winter verlassen wird, ist seit dem gestrigen Freitag so gut wie sicher. Es gibt konkrete Verhandlungen mit Manchester City, der Spieler wurde für Gespräche freigestellt. Die Hessen haben länger mit den Skyblues verhandelt und werden am Ende mit Bonuszahlungen rund 80 Millionen Euro einstreichen. Wie viel davon per sofort auf das Konto der SGE fließen, bleibt noch abzuwarten. In jedem Fall hat Markus Krösche gut verhandelt, die Eintracht kassiert ihre Wunschablöse und nimmt ein Angebot an, das man nicht ablehnen kann.



Für Marmoush selbst ist der Deal so etwas wie eine „once in a lifetime“-Chance. City hat jetzt Bedarf, hat jetzt ihn auserkoren, um sofort zu helfen. Nach 15 Toren in der Hinrunde alleine in der Bundesliga. Der Spieler ist in der Form seines Lebens und darf in Zukunft mit Spielern wie Erling Haaland, Bernardo Silva, Kevin de Bruyne und Phil Foden zusammen um Titel spielen. Es gibt einfach Gelegenheiten, zu denen man nicht „nein“ sagen kann. Und das weiß man in Frankfurt.

Marmoush: Ein Abgang mit Stil

Und genau aus diesem Grund war der Abschied vom Ägypter am Freitagabend im Frankfurter Stadion ein ganz besonders emotionaler. Er reiste nicht vorher nach Manchester, wollte sich noch von den Fans verabschieden. Nach dem 2:0-Sieg gegen den BVB kam der Torjäger, der den Fans der Hessen zuletzt so viele schöne Momente bescherte, noch einmal aus den Katakomben. Er klatschte mit seinen Noch-Teamkollegen ab, umarmte, herzte jeden. Und ging dann vor die Kurve, wo er sich seinen Applaus abholte. Kein Pfiff, kein böses Wort. Einfach nur Stolz auf das, was zusammen erreicht wurde. Genau so, wie es sein sollte.

Marmoush

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Und es war so, weil der Spieler selbst seinen Teil dazu beitrug. Dass er intern erklärte, den Wechsel gerne vornehmen zu wollen, kann ihm niemand übel nehmen. Genauso wenig kann man es Markus Krösche übel nehmen, auf der Forderung nach insgesamt 80 Millionen Euro zu beharren. Während die Verhandlungen liefen, lieferte der Ägypter gegen St. Pauli und Freiburg ab, war hochfokussiert. Von ihm hörte man öffentlich kein Wort zu einem Transfer, er übte keinen Druck aus, auch nicht über den Berater. Es lässt sich sicher nicht belegen, aber nach den letzten Eindrücken hätte der Stürmer auch dann, wenn ein Deal geplatzt wäre, mit einem Lächeln auf den Lippen zehn oder mehr Tore in der Restsaison für die Hessen erzielt.

Am Ende hat sich die Geduld für alle ausgezahlt, denn es wurde eine zufriedenstellende Lösung gefunden. Ohne Druck, ohne Nebengeräusche. Es wurde ganz simpel ein großer Transfer abgewickelt, bei dem sich alle Parteien fair verhalten haben und gegenseitig mit Respekt begegnet sind. Deswegen war die Verabschiedung am Freitag derart emotional und authentisch. Es war quasi ein Paradebeispiel, wie man bei einem Transferthema fair miteinander umgeht, von allen Seiten. Viel mehr kann man eigentlich nicht verlangen. Grüße gehen raus an Randal Kolo Muani und seinen Abgang 2023.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


Ähnliche Artikel