Hertha | Mittelstädt wieder obenauf: „Bei mir hat’s klick gemacht“

21. Oktober 2021 | News | BY Marc Schwitzky

News | Nach einem sehr schwachen Saisonstart musste Maxi Mittelstädt bei Hertha BSC zwischenzeitlich sogar auf die Tribüne. Der Berliner scheint nun aber die Kurve zu bekommen und will sich nun festspielen.

Dardai strich Mittelstädt aus Hertha-Kader – „Da bin ich aufgewacht“

Weder für Hertha BSC noch für Maximilian Mittelstädt (24) selbst war es ein guter Saisonstart. Die Berliner verloren fünf ihrer ersten sieben Bundesliga-Spiele, Mittelstädt kam dabei auf nur einen Startelfeinsatz und insgesamt 161 Minuten Spielzeit. Während das Berliner Eigengewächs in den ersten beiden Saisonspielen 90 Minuten auf der Bank saß, wurde er gegen den FC Bayern 90 und den VfL Bochum 45 Minuten eingesetzt – und war beide Male auf dem Feld völlig überfordert.

Mittelstädts Leistungsloch veranlasste Trainer Pal Dardai (45), eigentlich sein großer Förderer, dazu, den Linksverteidiger für den 5. Spieltag gegen Greuther Fürth aus dem Kader zu streichen. „Maxi muss sich steigern. Ich erwarte von ihm mehr, defensiv und offensiv“, stellte Dardai damals im kicker klar. „Er soll an seinem nächsten Schritt arbeiten und mich überzeugen.“

Dardai kennt Mittelstädt schon sehr lange, er hat ihn bereits in der Jugend trainiert und zum Profi gemacht. Mit nun 24 Jahren steht der gebürtige Berliner jedoch am Scheideweg seiner Karriere, nun entscheidet sich vieles in seiner Entwicklung. Um seinen Platz bei Hertha zu behaupten, waren die ersten Auftritte in der Saison schlichtweg zu dürftig. „Dass ich für dieses Spiel aus dem Kader gestrichen wurde, war ein Wink für mich“, erklärte Mittelstädt dem kicker. „Da bin ich aufgewacht. Im Kopf hat’s da bei mir einfach klick gemacht. Da wusste ich, ich muss eine Schippe drauflegen, um zu zeigen: Ich bin da, ich will spielen – und an mir ist kein Vorbeikommen.“

Dardai: „Habe meinen Maxi wieder“

Dieser Klick im Kopf hat sich unverzüglich auf dem Feld gezeigt. Am 7. Spieltag wurde Mittelstädt gegen den SC Freiburg eingewechselt und bereitete sogleich den zwischenzeitlichen Ausgleich vor. Zuletzt durfte der 24-Jährige gegen Eintracht Frankfurt das erste Mal seit fast zwei Monaten wieder von Beginn an ran – und bedankte sich dafür mit seiner besten Vorstellung seit langem. Zusammen mit Marvin Plattenhardt (29) bildete Mittelstädt eine höchst stabile linke Seite, die defensiv sicher wirkte und offensiv für Akzente sorgte. Den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 legte er mustergültig per flacher Hereingabe auf.

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„Ich habe Maxi zu mir geholt und ihm gesagt, dass er besser sein kann. Ich wollte meinen Maxi, mit dem ich schon in der U 17 gearbeitet habe, zurück. Jetzt sehe ich diesen Maxi wieder“, lobte Dardai Mittelstädts Formanstieg. Mittelstädt selbst scheint nun verstanden zu haben, was die Stunde geschlagen hat: „Mein Ziel ist es, mich jetzt komplett festzuspielen. Aber im Fußball geht es immer schnell, in beide Richtungen – das hat man bei mir gerade gesehen.“

(Photo by Matthias Kern/Getty Images)

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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