Frühes Skarke-Traumtor ebnet den Weg: Schalke 04 gewinnt torreichen Abstiegskracher gegen Hertha BSC

14. April 2023 | News | BY Jannis Sünnemann

News | Am Freitagabend stand direkt der Abstiegskrimi zwischen Schalke 04 und Hertha BSC auf dem Programm. Das 5:2 spiegelt einen rundum gelungenen Abend für Königsblau wieder und stürzt Hertha immer tiefer in die Krise. 

Schalke mit dem Blitzstart

Ein Abstiegskracher auf Schalke zum Auftakt des 28. Bundesliga-Spieltags! Die Ausgangslage des Spiels war so einfach wie alarmierend: Der Verlierer würde sich nach der Partie am Tabellenende wiederfinden.

Die Heimmannschaft schien den Ernst der Lage besser zu verstehen und die Kritik ihres Trainers anzunehmen. Die Angriffsbemühungen von Schalke 04 waren sofort zielstrebig und wuchtig, wodurch sie zur frühen Führung kamen. Beim 1:0 durch Tim Skarke (3.) half aber auch die Defensive von Hertha BSC freundlich mit.

 

Der Flügelspieler tankte sich aus dem Mittelfeld durch mehrere Berliner hindurch, die den Zweikampf allesamt mieden. 20 Meter vor dem Tor angekommen jagte er den Ball satt in den Knick. Das Heimpublikum war direkt auf Betriebstemperatur und feuerte das Team lautstark an.

Davon angetrieben warfen sich die Königsblauen in jeden Zweikampf und zeigten sich eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Mit der zweiten Chance des Spiels stellte Marius Bülter auf 2:0 (13.). Hertha verschlief einen Schalke-Einwurf im Halbfeld und ermöglichte Skarke durch lasches Zweikampfverhalten die Flanke in die Mitte. Dort landete sie direkt bei Bülter der mutterseelenallein am zweiten Pfosten einnickte.

Schalke kam in der Folge noch zu weiteren Halbchancen. Auf Seiten der Berliner ist lediglich der Abschluss von Stefan Jovetic anzumerken (22.), den Ralf Fährmann mit einer starken Parade an den Pfosten lenkte. Danach standen besonders frühe Auswechslungen im Fokus des Spielgeschehens.

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Hertha-Trainer Sandro Schwarz sah sich aufgrund des frühen Rückstands zu einem taktischen Eingriff gezwungen und nahm Tolga Cigerci für Suat Serdar vom Platz (26.). Der defensive Mittelfeldspieler war mit der Entscheidung seines Trainers überhaupt nicht einverstanden und verweigerte den Handschlag mit der Hertha-Bank.

Thomas Reis musste auf Seite der Königsblauen notgedrungen reagieren. Sein Torhüter verletzte sich bei einem Sprint am Oberschenkel und konnte nicht mehr weiterspielen (37.). Für Fährmann kam Alexander Schwolow in die Partie.

Mit dem Ersatzkeeper zwischen den Pfosten kassierte Schalke dann spät in der ersten Hälfte den Anschlusstreffer. Der Berliner Aktivposten Jovetic kam im Rückraum zum Abschluss und zirkelte das Leder an Schwolow vorbei in die Maschen (45.+3). Mit dem psychologisch günstigen Treffer für Hertha ging es dann in die Pause.

Terodde macht Hertha-Hoffnungen schnell zunichte

Der Berliner-Anschluss verpuffte nach der Pause jedoch umgehend. Zu verantworten war dafür wieder einmal die schwache Defensive der Hertha und die Kaltschnäuzigkeit in Königsblau. Der eingewechselte Kenan Karaman tankte sich auf dem linken Flügel bis zur Grundlinie durch und fand in der Mitte Simon Terrode (48.). Dem Stürmer reichte im Zentrum schon ein einfacher Ausfallschritt, um die Verteidiger ins Leere laufen zu lassen und den Ball ins Tor zu schieben.

Dem Spielgeschehen tat der Treffer nicht gut, denn Hertha zeigte sich in der Folge demoralisiert und die Partie war von unzähligen Unterbrechungen gespickt. Besonders unnötige Fouls und Nickligkeiten bereiteten Felix Brych einen stressigen Arbeitstag.



 

Auch wenn der Spielverlauf nicht auf eine Aufholjagd der Berliner hindeutete ging Bülter auf Nummer sicher und legte noch einen Treffer nach. Danny Latza schaltete bei einem Schalker Vorteil am schnellsten und schlug den Ball in den Lauf von Bülter. Der hatte gegen Oliver Christensen per Chip ein leichtes Spiel (78.), weil der Däne ohne Chance auf den Ball aus seinem Kasten geeilt war. Königsblau führte mit 4:1 im so wichtigen Abstiegsgipfel.

Aber auch die zweite Hälfte hatte einen Lichtblick aus Herta-Sicht. Nach einem perfekt ausgespielten Konter kamen sie zumindest zum zweiten Treffer (83.). Am Ende legte Jessic Ngankam für Marco Richter quer, der nur noch einschieben musste.

Den Schlusspunkt und die Kirsche auf dem Torten-Abend der Schalker setzte Marcin Kaminski per sehenswertem Freistoßtreffer (90.+2). Der Versuch vom Polen schlug perfekt im Hertha-Kasten ein und besorgte den 5:2-Endstand.

Schalke gelingt damit der enorm wichtige Sieg im Kellerduell und verlässt den 18. Tabellenplatz. Hertha hingegen rutscht nach diesem uninspirierten Auftritt ans Tabellenende ab und die Luft für Schwarz wird immer dünner.

Das Spielschema im Überblick:

Schalke 04: Fährmann (37. Schwolow) – Brunner (71. Uronen), Jenz, Kaminski, Matriciani – Kral, Latza,  Skarke (46. Karaman), Drexler (64. Krauß), Bülter – Terodde

Hertha BSC: Christensen – Uremovic, Kempf, Dardai (55. Ngankam) – Richter, Cigerci (26. Serdar), Plattenhardt, Tousart, Boateng (62. Kanga) – Lukebakio, Jovetic

Schiedsrichter: Felix Brych

Tore: 1:0 Skarke (3.), 2:0 Bülter (13.), 2:1 Jovetic (45.+3), 3:1 Terrode (48.), 4:1 Bülter (78.), 4:2 Richter (84.), 5:2 Kaminski (90.+2)

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

 

Jannis Sünnemann


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