HSV gnadenlos effektiv: Schalke 04 verliert mit Alu-Pech gegen Hamburg
20. Januar 2024 | News | BY Antonio Riether
Mit dem Traditionsduell zwischen Schalke 04 und dem Hamburger SV endete der Fußball-Samstag in Deutschland. Beim Flutlichtspiel in Gelsenkirchen setzte sich der Aufstiegskandidat aus dem Norden mit 2:0 durch und schließt damit zum Spitzenduo der 2. Bundesliga auf.
2. Bundesliga: Schalke 04 mit gutem Beginn, doch der HSV schlägt eiskalt zu
Am Samstagabend standen sich die beiden langjährigen Bundesliga-Größen im Topspiel der 2. Bundesliga gegenüber. Der Gastgeber FC Schalke 04 wollte nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen an die Form vom Vorjahresende anknüpfen, als Tabellenvierzehnter brauchen die Knappen im Abstiegskampf jeden Punkt. Beim Hamburger SV hingegen ging es darum, mit einem Sieg beim Jahresauftakt zum Spitzenduo FC St. Pauli und Holstein Kiel aufzuschließen. Immerhin soll es diese Saison mit dem Aufstieg nach sechs Spielzeiten im Unterhaus klappen.
Der Tabellendritte aus dem Norden zeigte sich in der Anfangsphase allerdings nicht gerade von seiner besten Seite, Schalke übernahm die Initiative und kam zum ersten vielversprechenden Abschluss der Partie. HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes war nach dem Distanzschuss von Tobias Mohr in der 4. Minute allerdings wachsam und wehrte den Ball zur Seite ab. Angesichts mangelnder Strafraumszenen in der ersten Minuten sorgte die kurzzeitige Unterbrechung durch die Fanproteste aus dem Gästeblock nach zwölf Minuten für etwas Abwechslung, am Spiel des Aufstiegsanwärters änderte die Aktion aber zunächst nichts.
Die Königsblauen standen erst einmal stabil in der Defensive – allerdings nur bis zur 22. Spielminute, als der HSV die erste Unachtsamkeit von S04 eiskalt ausnutzte. Ignace Van der Brempt setzte sich auf der rechten Seite durch und brachte die Kugel per Flanke in den Strafraum, ehe der völlig freistehende Immanuel Pherai aus fünf Metern Entfernung frei vor Ralf Fährmann zur Führung einnickte. Die Schalker hatten dem überraschenden Treffer nicht viel entgegenzusetzen, der Ex-HSV-Profi Simon Terodde scheiterte mit einem nicht allzu gefährlichem Kopfball an Heuer-Fernandes (28.). Nach etwas mehr als einer halben Stunde kamen die Gelsenkirchener durch einen Standard zu ihrer bis dato besten Gelegenheit: Thomas Ouwejans Lattenkracher nach einem Freistoß aus 25 Metern war allerdings ein Weckruf für den HSV (33.).
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Benes trifft erneut: Hamburger SV legt nach Schalker Alutreffer nach
Denn die Gäste machten sich im Anschluss an den Schalker Alutreffer auf den Weg zum gegnerischen Tor. Der wendige Jean-Luc Dompé dribbelte sich bei einem Angriff über seine linke Seite um den Ball optimal in den Rückraum zum lauernden Laszlo Benes zu legen. Der Slowake blieb wie schon Pherai eiskalt und traf per Direktabnahme zum 2:0 für den HSV (35.). Schalke-Hintermann Fährmann war bei Benes‘ neuntem Saisontreffer zum zweiten Mal an diesem Abend ohne Chance. In der Folge sahen die etwa 60.000 Fans im Stadion keine großen Chancen mehr, mit dem 0:2 ging es also in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs zuerst die Schalker. Zweitliga-Rekordtorschütze Terodde ließ bei seinem Schuss aus der Drehung nach Vorlage von Paul Seguin jedoch etwas Präzision vermissen (47.), nur kurz darauf wurde ein Versuch vom eingewechselten Ron Schallenberg erfolgreich geblockt. Wenige Minuten später kam der Hamburger SV zu einer dicken Möglichkeit. Bakery Jatta dribbelte sich auf der rechten Seite in den Strafraum, zögerte allerdings etwas , ehe er den Ball auf Benes querlegte. Seinen Abschluss konnte Mohr im letzten Moment per Kopf auf der Linie klären (54.). Nach einer guten Stunde schnupperte Schalke am Anschlusstreffer, als der aktive Schallenberg den HSV-Kasten mit seinem Abschluss aus rund 16 Metern nur um Zentimeter verfehlte (62.).
Eine Viertelstunde vor Schluss waren kam Schalke erneut zu einer Großchance, Ouwejans Abschluss aus spitzem Winkel landete allerdings nur am rechten Pfosten. Zum zweiten Mal scheiterte der Niederländer am Aluminium (74.). In der Schlussviertelstunde ließ der HSV jedoch insgesamt wenig anbrennen und kam durch einen Kopfball von Stephan Ambrosius noch zu einer Torannäherung (82.). In der letzten Aktion der Nachspielzeit sorgte Schalke für den Alu-Dreierpack, als der eingewechselte Bryan Lasme nur den linken Pfostem traf (90.+5). So endete die Partie letztlich verdient mit 2:0 für die abgezockten Hamburger, die die Effektivität eines Spitzenteams an den Tag legten.
Tim Walter holt mit dem Dreier auf Schalke den 54. Sieg in seinem 100. Pflichtspiel als HSV-Chefcoach. In der kommenden Woche steht der 48-Jährige beim Heimspiel gegen seinen Ex-Klub Karlsruhe nicht weniger unter Druck, einen Punkt liegt der HSV nun hinter den direkten Aufstiegsplätzen. Schalke muss am Freitag zum Abstiegsduell nach Kaiserslautern, auch hier ist ordentlich Druck unterm Kessel.
Das Spielschema im Überblick
FC Schalke 04 – Hamburger SV 0:2 (0:2)
Schalke: Fährmann – Brunner (85. Kabadayi), Kalas, Kaminski, Ouwejan – Seguin (85. Castelle), Idrizi (46. Schallenberg), Mohr (66. Tempelmann), Karaman – Topp (66. Lasme), Terodde
HSV: Heuer Fernandes – van der Brempt, Ramos, Ambrosius, Heyer – Meffert, Pherai (72. Reis), Benes (88. Poreba) – Jatta, Glatzel (78. Nemeth), Dompé (78. Okugawa)
Tore: 0:1 Pherai (22.); 0:2 Benes (35.)
(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)