Schalke | Gross: „Will das fast Unmögliche möglich machen“

12. Februar 2021 | News | BY Marc Schwitzky

News | Laut Christian Gross ist die Aufgabe beim FC Schalke 04 die schwerste seiner Trainerkarriere. Warum er dennoch an den Klassenerhalt glaubt und wie er den Zustand der Schalker Mannschaft beschreibt, hat er in einem Interview erklärt.

Gross: „Schalke ist etwas ganz Spezielles“

Christian Gross (66) hätte bereits früher beim FC Schalke 04 landen können. Nun hat der Schweizer die Aufgabe übernommen, obwohl er eigentlich schon zurückgetreten war. „Das ist nicht ganz richtig. Ich habe immer gesagt, dass ich darauf zurückkomme, wenn etwas ganz Spezielles kommt. Und Schalke ist etwas ganz Spezielles“, berichtigte Gross diese Annahme gegenüber der Schweizer Zeitung Blick.

„Es war die dritte Anfrage von diesem Klub – früher traf mich der legendäre Manager Rudi Assauer mal in Zürich und vor zwei Jahren gab es auch Kontakt. Da war ich gerade mit meinem ägyptischen Verein in Angola unterwegs, und es passte nicht“, erzählt Gross. „Ich habe nach dem Gespräch in Basel um eine Woche Bedenkzeit gebeten und spürte: Jetzt will ich es machen. Ich sagte mir einfach: Diese Chance wird in meinem Berufsleben nie mehr kommen.“

Gross: „Die Frage ist, ob die Zeit reicht“- Mannschaft nicht kaputt

Gross hat den FC Schalke in einem erschreckenden Zustand übernommen, seit ihm ist der Umschwung immer noch nicht wirklich eingekehrt. Auf die Frage, ob der 66-Jährige diese Aufgabe zuletzt irgendwann einmal bereut hätte, antwortet er: „Ganz ehrlich: Nie. Ich will das fast Unmögliche möglich machen. Das ist meine Mission.“ Daran ändern auch die neun Punkte Abstand auf den Relegationsrang nichts. „Ich versuche trotzdem stets das Positive herauszustreichen“, so Gross. „Kenner der Szene (…) sehen die Entwicklung positiv. Die Frage ist, ob die Zeit reicht. Denn es bleibt nicht viel davon.“ Für Gross ist es laut eigener Aussage die schwerste Aufgabe seiner gesamten Trainerlaufbahn.

Eine dysfunktionale Mannschaft habe der Schweizer aber nicht übernommen, beteuert er. „Die Mannschaft ist nicht kaputt. Sie hatte ein Jahr lang nicht gewonnen, ja. Da ist klar, dass ihr das Selbstvertrauen fehlt. Wir versuchen es Stück für Stück zurückzuholen“, erklärt Gross. „Mir fiel einfach auf, dass die Mannschaft zu wenig Erfahrung und zu wenig Persönlichkeit auf dem Platz hatte.“ Mut machen ihm die Winterneuzugänge: „Aber das war vor dem Transferfenster, wir konnten noch vier neue Spieler dazuholen, darunter zwei von Arsenal mit Mustafi und Kolasinac sowie Schalke-Legende Huntelaar. Die Spieler wissen, dass sie jetzt viel für den Lebensinhalt der abertausenden von Schalke-Fans machen können.“

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(Photo by Clemens Bilan – Pool/Getty Images)

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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