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Openda, Bitshiabu, Simons: Das ist RB Leipzigs Transfer-Dreierpack

19. Juli 2023 | Spotlight | BY David Schöngarth

RB Leipzig hat sich in diesem Sommer mit drei aufregenden Talenten verstärkt. Wir haben Xavi Simons, Loïs Openda und El Chadaille Bitshiabu genauer unter die Lupe genommen.

RB Leipzig mit Talent-Hattrick

Wie sagt man so schön? Drei auf einen Streich – dieses Motto scheint sich RB Leipzig in diesem Transfersommer zu Herzen genommen zu haben. Die Leipziger haben nämlich gleich drei junge, vielversprechende Spieler geholt und dabei wieder einmal die Ligue 1 abgegrast. Der Niederländer Xavi Simons (20) gilt bereits seit Kindertagen als kommender Superstar, wechselte frühzeitig zu PSG und mischte zuletzt in seiner Heimat die Eredivisie auf. Frankreichs U19-Nationalspieler El Chadaille Bitshiabu (18) wechselt ebenfalls von PSG nach Leipzig und bringt mit 1,96m Körpergröße ordentlich Physis für die Innenverteidigung mit. Und mit dem belgischen Mittelstürmer Loïs Openda (23) wechselt einer der Shooting-Stars der vergangenen Ligue 1-Saison von RC Lens nach Sachsen. Was kann Leipzig nun von seinen Neuzugängen erwarten?



Xavi Simons: Mehr als nur ein One-Hit-Wonder?

Mit Xavi Simons (20) erhalten die Leipziger eines der momentan größten Talente des internationalen Fußballs. Dem erst 20-jährigen Niederländer gelang in der vergangenen Saison der Durchbruch bei der PSV Eindhoven, die Simons ablösefrei von PSG verpflichten konnte. In Eindhoven gehörte Simons auf Anhieb zum Stammpersonal und schlug voll ein: In den ersten fünf Ligaspielen erzielte der offensive Mittelfeldspieler sechs Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. Wenig überraschend folgte kurze Zeit später die Berufung in die niederländische Nationalmannschaft, mit der der 20-Jährige auch zur WM nach Katar reiste.

22 Tore und 12 Assists standen am Saisonende schließlich für Simons zu Buche: Eine unfassbare Debütsaison, die den Marktwert des Niederländers in die Höhe schnellen ließ. Weil PSG bei dem ablösefreien Abschied im Sommer 2022 sich jedoch eine günstige Rückkaufoption sicherte, bestand nun die Möglichkeit einer Rückkehr – sofern der Spieler selbst grünes Licht gab. Bei PSV ist man daher nicht gut auf den Niederländer zu sprechen, zumal die Kommunikation bei der Verpflichtung von Simons im Sommer 2022 rückblickend betrachtet äußerst ungünstig verlief. „He’s here to stay“, titelte der Verein damals.

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PSG gibt Simons nun direkt weiter an Leipzig. Allerdings nur per Leihe, was der wohl einzige Wermutstropfen für RB sein dürfte. Dort will Simons beweisen, dass er mehr ist als ein „One-Hit-Wonder“. In Leipzig darf man sich auf einen ballsicheren Spieler freuen, der sowohl die Anlagen zum Spielmacher, als auch zum Flügelspieler hat, damit wohl perfekt zum RB-Konzept passt. Mit seiner eher kleinen Körpergröße und seinem geringen Gewicht ist Simons ein wendiger und agiler Spieler. Damit bildete er bei PSV ein gutes Gegenstück zum physisch präsenteren Mittelstürmer Luuk de Jong. Ob und inwiefern Simons mit seinen Sturmpartnern bei Leipzig ebenso harmoniert oder seine Physis in der rauen und pressingstarken Bundesliga zum Problem werden könnte, steht noch in den Sternen.

Loïs Openda: Alleskönner im Sturmzentrum?

Eine Reihe weiter vorne als Xavi Simons ist Loïs Openda (23) zuhause. Der Belgier kommt vom französischen Verein RC Lens, wo er in der abgelaufenen Saison großen Anteil daran hatte, dass das Meisterschaftsrennen mit PSG bis zum Schluss spannend blieb. Nur ein Punkt fehlte Lens am Ende der Saison zur Meisterschaft. Mit insgesamt 25 Torbeteiligungen (knapp ein Drittel aller Lens-Treffer) zählte Openda dabei zu den absoluten Leistungsträgern. 21-mal traf der Belgier, der ebenfalls bei der WM in Katar zum Einsatz kam. Besonders beeindruckend: Sieben Treffer erzielte er mit dem rechten Fuß, acht mit dem linken und sechs Tore per Kopf. Und das bei einer Körpergröße von 1,77 Meter.

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Genau wie Simons ist auch Openda ein hybrider Offensivspieler, der zwar im Sturmzentrum beheimatet ist, aber auch auf die Flügel ausweichen kann und kein Zielspieler im Sinne einer klassischen Nummer „9“ ist. Der Belgier scheut nicht davor zurück, sich die Kugel auch im Mittelfeld zu holen und nach vorne zu treiben. Dabei profitiert er von guten Fähigkeiten im Dribbling. Das zeigt sich auch in der Statistik mit durchschnittlich 2,18 progressiven offensiven Ballführungen pro Partie. In Kombination mit seinem ansehnlichen Antritt ist Openda so auch ein gefährlicher Spieler in Umschaltsituationen.

Wäre mit Lens beinahe französischer Meister geworden und geht nun für Leipzig auf Torejagd: Loïs Openda. (Photo by CHARLY TRIBALLEAU/AFP via Getty Images)

El Chadaille Bitshiabu: Französischer Hüne für die Innenverteidigung

Mit El Chadaille Bitshiabu (18) wechselt ein weiterer Spieler aus der französischen Ligue 1 zu RB Leipzig. Kein Wunder, schließlich hat sich dieses Rezept in der Vergangenheit bei Spielern wie Ibrahima Konaté oder Christopher Nkunku bewährt. Und auch in Frankreich scheint sich herumgesprochen haben, dass Leipzig eine gute Adresse ist: „Der Verein genießt in Frankreich einen hervorragenden Ruf“, wird der Neuzugang auf der Klub-Website zitiert. Der 1,96 Meter große Innenverteidiger ist ein noch relativ unbeschriebenes Blatt und hat erst 19 Profispiele bei Paris Saint-Germain absolviert. Vor dem Hintergrund, dass Bitshiabu erst vor wenigen Monaten 18 wurde ist das allerdings umso beeindruckender.

Das macht den jungen Franzosen auch eher zu einem Projekt für die Zukunft, er gilt als vielversprechendes Abwehrtalent. Trotz des jungen Alters verfügt er bereits über eine erstaunliche Physis. In der Statistik fällt vor allem seine hohe Passsicherheit von über 90 Prozent auf. Ein Indiz dafür, dass Bitshiabu mehr ist als der klassische „Schrank“ in der Innenverteidigung. Bei RB soll er sich nun entwickeln. 15 Millionen Euro zahlte man für den 18-Jährigen, der mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet wurde. Die Lücke, die durch den voraussichtlichen Abgang von Josko Gvardiol zu Manchester City entstehen wird, kann der junge Franzose allerdings  wahrscheinlich (noch) nicht füllen.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

David Schöngarth

Aufgewachsen mit Grafite, Luca Toni und Co. entfachten Gareth Bale und Mauricio Pochettinos Spurs in David eine Leidenschaft für die Premier League. Interessiert sich für alles, was auf der Insel vor sich geht. Seit 2022 bei 90Plus.


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