Afolayan leitet dreimal ein: St. Pauli schlägt Kiel im Abstiegskracher

29. November 2024 | News | BY Jakob Haffke

Im Schatten des Hamburger Doms empfing der FC St. Pauli Holstein Kiel am Millerntor. In einem intensiven Duell gewann St. Pauli mit 3:1 und holte drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf. Von Kiel kam über 90 Minuten offensiv viel zu wenig, während St. Pauli sich mit den ersten Heimtoren der Saison im Tabellenkeller Luft verschaffte.

St. Pauli dominiert das Spiel und führt verdient

Die Ausgangslage vor dem Spiel zum Auftakt des 12. Spieltags der Bundesliga war klar. Die Begegnung zwischen dem FC St. Pauli und Holstein Kiel bot beiden Teams die Möglichkeit im Abstiegskampf gegen einen direkten Konkurrenten ein Ausrufezeichen zu setzen. St. Paulis Trainer Alexander Blessin nahm im Vergleich zur 2:0-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach keine Veränderungen an der Startelf vor. Marcel Rapp wechselte auf Seiten der Kieler dreimal, Fiete Arp, Magnus Knudsen und Finn Porath kamen nach der 0:3-Niederlage gegen Mainz 05 neu rein.

Die Kieler starteten fulminant in die Begegnung, bereits nach zehn Sekunden zog Nicolai Ramberg aus der Distanz ab und der Ball landete nur knapp neben dem Tor der Gastgeber. Nachdem St. Pauli diese Schrecksekunde überstanden hatte, übernahmen die Kiezkicker die Spielkontrolle und ließen den Ball laufen. Kiel beschränkte sich darauf die Räume dicht zu machen, sodass in beiden Strafräumen zunächst wenig geschah.

Nach 25 Minuten gab es dann die Erlösung für die Hausherren, das erste Heimtor überhaupt in dieser Saison brachte St. Pauli mit 1:0 in Führung. Dapo Afolayan, der mit Morgan Guilavogui kurz zuvor die Seiten getauscht hatte, setzte sich auf der linken Seite stark durch, in der Mitte behauptete sich Johannes Eggestein und legte den Ball in den Rückraum. Dort stand Manolis Saliakas bereit und setzte den Ball von der Strafraumkante trocken an den linken Innenpfosten, von wo das Spielgerät dann im Netz landete.



Nur drei Minuten später legte der amtierende Zweitligameister fast nach. Kiels Keeper Timon Weiner rutschte bei einer Flanke weg, sodass Eggestein aus wenigen Metern zum Abschluss kam. In letzter Sekunde warf sich jedoch Patrick Erras in den Abschluss und verhinderte so den Einschlag. Das Spiel wurde zunehmend hitziger, sowohl Lewis Holtby, als auch Magnus Knudsen und Ersatzspieler Shuto Machino sahen innerhalb weniger Minuten die gelbe Karte.

Die Störche taten sich weiterhin schwer ins Spiel zurückzufinden. Nach einer Ecke von Eric Smith kam Carlo Boukhalfa zum Kopfball, der Ball senkte sich über Weiner hinweg, die Latte rettete jedoch. Im Anschluss daran traf Max Geschwill Hauke Wahl im Sechzehner am Fuß. Schiedsrichter Felix Zwayer entschied jedoch, auch nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter, auf Weiterspielen.

Es schien, als hätte St. Pauli alles im Griff, doch dann geriet eine Kopfballrückgabe von Saliakas zu kurz. Holtby kam vor Nikola Vasilj an den Ball und der St.-Pauli-Keeper brachte den Kieler Kapitän im Sechzehner zu Fall. Den fälligen Strafstoß schoß Arp scharf nach rechts, Vasilj ahnte aber die Ecke und parierte den nicht sonderlich platzierten Schuss stark. So ging es mit einer 1:0-Führung für die Gastgeber in die Kabinen.

FC St. Pauli - Nikola Vasilj

St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj pariert kurz vor der Pause den Strafstoß von Kiels Fiete Arp. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Kiel bemüht, aber ungefährlich – St. Pauli kontert eiskalt

Ohne personelle Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, wie schon in Halbzeit eins setzte Kiel die erste Duftmarke. Nach einer Ecke kam Erras aber am Fünfmeterraum nicht klar zum Abschluss. St. Pauli agierte zu Beginn der 2. Halbzeit passiver und überließ den Gästen den Ball. Klare Chancen sprangen dabei aber nicht heraus. In der 56. Minute nutzte St. Pauli dann einen Kieler Ballverlust im Mittelfeld eiskalt aus. Wieder war es Afolayan, der sich stark durchsetzte und nicht zu halten war, im Fallen legte der Flügelspieler den Ball auf die linke Seite zu Eggestein. Dieser fand in der Mitte wiederum Guilavogui, der den Ball zum 2:0 nur noch einschieben musste.

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Das zweite Tor der Braun-Weißen nahm Kiel spürbar den Wind aus den Segeln. Im Anschluss zeigte sich Rapps Team zwar weiterhin bemüht, die besseren Chancen hatte aber weiterhin St. Pauli. In der Folge nahmen beide Trainer einige Wechsel vor. Kiel stellte unter anderem auch das System von Dreier- auf eine Viererkette um. Defensiv stand das Team von Blessin aber, wie meist in dieser Saison, sehr sicher. Kiel kam zu keinem nennenswerten Abschluss, sodass St. Pauli den Vorsprung relativ souverän verwalten konnte.

In der 85. Minute setzte St. Pauli dann noch einen drauf. Wieder lieferte Afolayan den vorletzten Pass, Philipp Treu spielte aus dem Zentrum einen schönen Steckpass auf Eggestein. Frei vor Weiner traf der Mittelstürmer den Ball nicht richtig, erwischte damit jedoch Weiner auf dem falschen Fuß, sodass der Ball zum 3:0 im Netz einschlug. Nach zwei Vorlagen krönte Eggestein mit dem Treffer seine starke Leistung.

Das sollte es jedoch noch nicht gewesen sein. Einen langen Ball bekam St. Pauli nicht verteidigt, Benedikt Pichler leitete den Ball weiter auf Phil Harres, der souverän zum 3:1 vollstreckte. Plötzlich witterte Kiel noch einmal Morgenluft, Vasilj musste in der Nachspielzeit noch einmal gegen Gigovic retten. Kurz danach war dann aber Schluss und St. Pauli gewann unterm Strich verdient mit 3:1. Damit springen die Kiezkicker vorerst auf Platz 15, Kiel bleibt auf Platz 17 stehen.

Spielschema im Überblick

FC St. Pauli – Holstein Kiel 3:1 (1:0)

FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Nemeth – Saliakas (71. Ritzka), Irvine, Boukhalfa, Treu – Afolayan (90. Ahlstrand), Eggestein (90. Albers), Guilavogui (74. Sinani)

Holstein Kiel: Weiner – Ivezic, Erras, Geschwill (68. Pichler) – Becker, Holtby (68. Puchacz), Knudsen (77. Gigovic), Remberg, Porath (77. Rosenboom) – Harres, Arp (59. Machino)

Schiedsrichter: Felix Zwayer

Tore: 1:0 Saliakas (25.), 2:0 Guilavogui (56.), 3:0 Eggestein (85.), 3:1 Harres (90.+1)

Bes. Vorkommnisse: Vasilj hält Foulelfmeter von Arp (45.)

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Jakob Haffke


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