2. Bundesliga: St. Pauli deklassiert Nürnberg und bleibt Tabellenführer
7. Oktober 2023 | News | BY Kilian Thullen
Am Samstagabend empfing Tabellenführer St. Pauli den 1. FC Nürnberg im heimischen Millerntor. Mit einer dominanten Vorstellung ließen die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen, wer hier als Sieger vom Platz geht. Dank zweier später Tore wurde es hinten raus sehr deutlich, St. Pauli gewann das Spiel mit 5:1.
St. Pauli: Saad trifft früh, Vasilj patzt
Der FC St. Pauli startete sehr selbstbewusst und mit viel Ballbesitz in die Partie. Man merkte den noch ungeschlagenen Hamburgern an, dass derzeit Vieles zusammenpasst – und so auch in dieser Anfangsphase. Nach einem Einwurf kombinierten sie sich über wenige Stationen bis in den Strafraum, wo Irvine frei vor dem Tor noch einmal auf Saad quer legte, der den Ball nur noch ins Tor schieben musste (4.). Nach zuletzt drei sehr überzeugenden Siegen war die Mannschaft von Fabian Hürzeler also schon wieder früh auf der Siegerstraße.
Im Anschluss nahmen die Gastgeber dann etwas Tempo raus und versuchten das Spiel mit langen Ballbesitzphasen zu beruhigen. Weil sie es ausgehend von einem hohen Pressing auch gegen den Ball sehr gut machten, war diese Spielphase eher arm an Ereignissen. In der 23. Minute trat dann auch Nürnberg offensiv das erste Mal in Erscheinung, und erzielte prompt den Ausgleich. Ausgehend von einem eklatanten Fehlpass von Pauli-Keeper Vasilj war es Okunuki, der das 1:1 erzielen konnte.
Am Geschehen auf dem Platz änderte der Treffer jedoch nichts. Nach wie vor kontrollierten die Gastgeber Ball und Gegner und spielten sich Torchancen heraus. In der 36. Minute köpfte Nürnberg-Verteidiger Marquez den Ball nur knapp neben das eigene Tor und nach der anschließenden Ecke schloss Afolayan zu zentral ab (36.). Mit zunehmender Spieldauer stand Nürnberg nun immer tiefer und hielt Pauli damit etwas besser vom eigenen Tor weg. Vor der Halbzeit passierte dementsprechend nicht mehr viel.
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Doppelpacker Eggestein macht für Pauli früh alles klar
FCN-Trainer Cristian Fiel hatte sich in der Pause etwas überlegt und brachte Schleimer für Duman, womit ein Systemwechsel einherging. Der Effekt von diesem verpuffte jedoch, weil St. Pauli schon in der 49. Minute auf 2:1 erhöhte. Nach einer Freistoßflanke war es Eggestein, der von einem Missverständnis in der Nürnberger Defensive profitierte und freistehend im Fünfer einschieben konnte. Nur sieben Minuten später erzielten die Hamburger dann sogar das vorentscheidende 3:1. Johannes Eggestein schloss einen wunderschön vorgetragenen Angriff trocken mit dem linken Fuß ab und erzielte seinen zweiten Treffer in dieser Partie (56.).
Wie reagierten die Mittelfranken auf diesen Rückschlag? Eine unmittelbare Reaktion blieb gänzlich aus, weil die Gastgeber es nach wie vor sowohl mit als auch gegen den Ball hervorragend spielten. Es dauerte bis zur 70. Minute, ehe sie das erste Mal wieder offensiv in Erscheinung traten, doch Schleimer traf mit seinem wuchtigen Schuss nur die Latte. Auf der Gegenseite fasste sich Saliakas aus 20 Metern ein Herz, scheiterte aber an Mathenia (73.).
In der Schlussphase verwalteten die Gastgeber die Führung sehr clever und erstickten jegliche Anzeichen einer Aufholjagd im Keim. Der eingewechselte Amenyido erzielte in der Nachspielzeit mit einem sehenswerten Treffer sogar noch das 4:1. Mit dem 5:1 durch Conor Metcalfe wurde das Spiel dann letztendlich auch auf der Anzeigetafel sehr deutlich. Insgesamt war es eine sehr dominante und reife Vorstellung der Mannen von Hürzeler und ein hochverdienter 5:1-Sieg. Somit bleibt Pauli Tabellenführer der 2. Bundesliga und erhöht den Abstand auf den Stadtrivalen HSV auf zwei Punkte.
(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)
Das Spielschema im Überblick:
St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas (90. Treu), Irvine, Hartel (90. Boukhalfa), Ritzka – Afolayan (64. Metcalfe), Eggestein (80. Albers), Saad (80. Amenyido)
Nürnberg: Mathenia – Gyamerah, Marquez, Gürleyen, Handwerker (61. Brown) – Duman (46. Schleimer), Flick, Daehli (82. Geis) – Goller (61. Uzun), Lohkemper (76. Daferner), Okunuki
Tore: 1:0 Saad (4.), 1:1 Okunuki (23.), 2:1 Eggestein (49.), 3:1 Eggestein (56.), 4:1 Amenyido (90.), 5:1 Metcalfe (90.)
Kilian Thullen
Bosz, Rose & Co. im Herzen, die Bundesliga im Blick. Seinen Durst nach Gegenpressing und dynamischem Offensivspiel stillt Kilian vor allem in Deutschland. Seit 2018 bei 90PLUS.