Wahnsinn in Stuttgart: Kleindienst-Hattrick reicht Heidenheim nicht zum Sieg!

31. März 2024 | News | BY Manuel Behlert

Im zweiten Sonntagsspiel der Bundesliga hatte der VfB Stuttgart den 1. FC Heidenheim zu Gast. Die Schwaben erwischten einen guten Start, erspielten sich eine Führung, doch Tim Kleindienst hatte etwas gegen den Heimsieg. Ein Dreierpack des Angreifers reichte aber auch nicht für den FCH, die Partie endete 3:3!

Stuttgart spielerisch auf hohem Niveau

Die Schwaben brauchten in diesem Heimspiel nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Das Tempo war hoch, die Gastgeber waren gegen den Ball aggressiv. Nach sieben Minuten erzielte Serhou Guirassy nach Vorarbeit von Deniz Undav das 1:0, der Treffer musste aber noch einmal überprüft werden. Und das zurecht, denn es lag eine knappe Abseitsstellung vor. Generell waren die Hausherren das bessere Team, hatten die ersten Abschlüsse und spielten sich schnörkellos durch das situativ aggressive Pressing von Heidenheim. Nach 16 Minuten scheiterte Guirassy an Kevin Müller, die Führung lag in der Luft. Heidenheim setzte einzelne Nadelstiche, einmal in persona Tim Kleindienst, doch sein Querpass konnte noch von Waldemar Anton geblockt werden.

Stuttgart ließ Heidenheim kaum Luft zum Atmen, war sowohl aus dem Spiel heraus als auch nach ruhenden Bällen gefährlich. Undav scheiterte nach einem Eckball aus spitzem Winkel, die Gäste bekamen keine Ruhe in das Spiel. Nach etwas mehr als einer halben Stunde schaffte es Heidenheim aber besser, den Druck der Gastgeber zu kontrollieren. Chris Führich hatte dennoch in der 39. Minute eine sehr gute Chance, scheiterte wieder an Müller. Jetzt wurde Stuttgart wieder zielstrebiger. Nach einer sehr schönen Kombination bediente Angelo Stiller Guirassy, der aus kurzer Distanz einschieben konnte – 1:0! Das war auch der Halbzeitstand, weil die Heidenheimer es nicht schafften, ihre vielversprechendste Chance durch Beste zu nutzen.

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Kleindienst-Hattrick lässt Heidenheim jubeln – bis Undav trifft

Die Gäste erwischen einen engagierten Start in die 2. Halbzeit und setzten erste Akzente im Spiel nach vorne. Vor allem Eren Dinkci schien sich etwas vorgenommen zu haben. Allerdings: Das Tor macht der VfB. Stiller lief perfekt in die Lücke, wurde klug bedient, blieb vor dem Tor eiskalt und erzielte seinen ersten Treffer in der laufenden Spielzeit. Nach einem Eckball hatte Benedikt Gimber eine Chance für die Heidenheimer, da war eine knappe Stunde gespielt. In Rücklage bekam er den Ball aber nicht mehr richtig gedrückt und die Kugel ging über das Tor. Wenig später klingelte es dann aber doch: Kleindienst köpfte auf das Tor, Nübel parierte, ließ, den Ball aber fallen und das Spielgerät kullerte über die Linie.

Heidenheim war vor allem bei ruhenden Bällen weiterhin gefährlich. Eine direkt auf das Tor gezogene Ecke konnte von Nübel weggefaustet werden. Kurz nach seiner Einwechslung stand Silas gleich zweimal im Mittelpunkt. Erst wollte er einen Elfmeter haben, dann schoss er an den Pfosten. Stuttgart wollte die Entscheidung, doch Offensivpässe wurden entweder nicht perfekt gespielt oder die Schwaben verzogen beim Abschluss wie Maximilian Mittelstädt. Und das rächte sich. Nach einer langen Flanke auf den zweiten Pfosten war Kleindienst zur Stelle und nahm den Ball direkt, Nübel war aus kurzer Distanz chancenlos.

Jetzt wurde es verrückt: Nur 1 1/2 Minuten später kam Heidenheim schon wieder! Die Gäste schalteten schnell um, wieder kam eine Flanke auf Kleindienst, wieder machte er das Tor. Heidenheim drehte die Partie komplett. Anschließend liefen die Gastgeber noch einmal an, der Akku war aber ein wenig leer. In der Nachspielzeit kassierte Nikola Dovedan noch die rote Karte. Eine Pointe hatte das Spiel aber noch parat. Undav konnte einen langen Ball kontrollieren, schoss aus spitzem Winkel in die lange Ecke und erzielte damit das vielumjubelte 3:3!

Das Spielschema im Überblick

VfB Stuttgart: Nübel, Vagnoman (89. Stenzel), Anton, Ito (89. Jeong), Mittelstädt, Stiller, Dahoud (68. Karazor), Millot (68. Leweling), Führich (72. Silas), Undav, Guirassy

Heidenheim: Müller, Traore (84. Busch), Mainka, Gimber, Föhrenbach, Schöppner, Theuerkauf (71. Dovedan), Dinkci, Pieringer (71. Sessa), Beste (90. Maloney), Kleindienst

Tore: 1:0 Guirassy (42.); 2:0 Stiller (53.); 2:1 Kleindienst (62.); 2:2 Kleindienst (84.); 2:3 Kleindienst (86.); 3:3 Undav (90.+8)

Rot: Dovedan (Heidenheim, 90.+7)

(Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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