Spotlight

Der FC Bayern holt den Titel, Heidenheim steigt ab – Fünf Thesen zum Bundesliga-Auftakt

23. August 2024 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Die Bundesligasaison 2024/25 startet am Freitag und wo es für die 18 Mannschaften hingehen kann, ist noch nicht abzusehen. Vor dem Eröffnungsspiel liefern wir fünf Thesen für die neue Spielzeit.

Bundesliga-Thesen: Bayern zurück an die Spitze

Vor der neuen Saison ranken sich viele Fragezeichen um die 18 Mannschaften der Bundesliga. Kann der FC Bayern Bayer Leverkusen nach der tristen vergangenen Saison vom Thron stoßen? Wie schlagen sich die beiden Aufsteiger FC St. Pauli und Holstein Kiel? Für viele Mannschaften ist noch nicht absehbar, wo es in der neuen Spielzeit hingehen wird. Bevor Leverkusen und Gladbach am Freitag die neue Saison in der Bundesliga eröffnen, liefern wir fünf Thesen zur neuen Saison.



Der FC Bayern stößt Bayer Leverkusen vom Thron

Bayer Leverkusen hat eine irre Saison hinter sich. Die Mannschaft von Xabi Alonso holt nicht nur das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal, sondern blieb auch in allen 34 Spielen in der Bundesliga ungeschlagen und ist damit der erste Club, dem dieses Kunststück gelungen war. Die Werkself hat vor dem Auftakt in die Bundesliga keinen Stammspieler verloren und konnte die Meister-Mannschaft punktuell verstärken, weshalb sich die Fans erneut auf einen spannenden Meisterschaftskampf freuen können.

Doch in diesem Jahr will der FC Bayern der Alonso-Elf die Meisterschaft streitig machen. Der Abo-Meister aus dem Süden Deutschlands hat eine chaotische Saison hinter sich und stellte die Mannschaft und das Trainerteam neu auf. Mit Vincent Kompany an der Seitenlinie soll der Fußball einen Wiedererkennungswert bekommen und die Mannschaft wurde punktuell mit Michael Olise, Joao Palhinha und Hiroki Ito verstärkt. Unter Kompany wird der FC Bayern das Sieger-Gen neu entdecken und der Kader ist breiter aufgestellt als in der vergangenen Saison, weshalb der FC Bayern wieder deutscher Meister wird.

Aderlass und Doppelbelastung: Der 1. FC Heidenheim steigt ab

Es ist eine irre Story rund um den 1. FC Heidenheim. Frank Schmidt hat die Mannschaft in der Verbandsliga übernommen und stieg 2023 in die Bundesliga auf. Als klarer Außenseiter ging sein Team in die erste Saison im Oberhaus, schlug sich wacker und qualifizierte sich am Ende gar für die Conference League. In den Playoffs geht es gegen den schwedischen Vertreter BK Häcken. Doch die Doppelbelastung könnte der Schmidt-Elf im schwierigen zweiten Bundesligajahr das Genick brechen, denn sie mussten einige wichtige Stützen abgeben.

Das Offensiv-Trio Tim Kleindienst, Jan-Niklas Beste und Eren Dinkci verzückte in der vergangenen Saison die Bundesliga. Insgesamt 30 der 50 erzielten Treffer gingen auf das Konto der drei Offensivspieler. Zudem erzielte Heidenheim viele Tore nach Standards, die von Beste getreten wurden. Die Effizienz im Angriff sorgte dafür, dass die Heidenheimer deutlich überperformten und neun Punkte besser waren als nach dem xG-Modell. Ohne die Qualität von Beste, Kleindienst und Dinkci sowie mit der Doppelbelastung wartet ein hartes Jahr auf die Heidenheimer, welches am Ende zurück in die 2. Bundesliga führt.

Höhenflug unter Hasenhüttl: Der VfL Wolfsburg qualifiziert sich für Europa

Große Frustration herrschte in der vergangenen Saison in der Autostadt, denn der VfL Wolfsburg spielte einen tristen Fußball und landete deutlich hinter den Erwartungen. Trotz Ausgaben in Höhe von fast 75 Millionen Euro landeten die Niedersachsen nur auf Platz zwölf und mussten sich eher nach unten als nach oben orientieren. Am Ende sorgte auch der Trainerwechsel von Niko Kovac zu Ralph Hasenhüttl dafür, dass die Wölfe vier Punkte vor dem Relegationsplatz landeten. Ist in dieser Saison Besserung in Sicht?

Wirft man einen Blick auf die letzten Spiele unter Hasenhüttl in der vergangenen Saison in der Bundesliga, dann dürfen VfL-Fans durchaus Hoffnung haben. Vier der acht Spiele konnte die Mannschaft um Maximilian Arnold unter dem Österreicher gewinnen, verlor jedoch die anderen vier Partien allesamt. Der 1:0-Sieg über den TuS Koblenz in der 1. Runde des DFB-Pokal hat auch nicht gerade für Euphorie gesorgt, die Mannschaft zeigte sich im Saisonendspurt dennoch deutlich verbessert. Dass der VfL Wolfsburg eine hohe individuelle Qualität im Kader hat, ist offensichtlich. Kann Hasenhüttl den Weg mit der Mannschaft weitergehen und diese verbessern, ist ein Platz im ersten Drittel der Bundesliga möglich. Der VfL Wolfsburg darf wieder nach Europa fahren.

Pures Chaos in Hoffenheim: Die TSG gerät in den Abstiegskampf

Die TSG Hoffenheim ist ein unscheinbarer Verein, der medial nicht groß auffällt. Doch aktuell brennt es lichterloh im Kraichgau. Mit Maximilian Beier und Wout Weghorst hat der Club zwei seiner wichtigsten Offensivkräfte abgeben müssen. Zudem mangelt es in der Innenverteidigung an Personal, sodass mittlerweile Mittelfeld-Motor Anton Stach die zentrale Position in der Innenverteidigung bekleiden muss. Zugänge? Fehlanzeige, da Spieler wie Armel Bella-Kotchap, Etienne Kinkoue oder Oumar Solet durch den Medizincheck gefallen sind. Zu allem Überfluss kündigte die eigene Fanszene Proteste zum Saisonauftakt an.

Wenn die TSG Hoffenheim ein Verein wie der HSV oder der FC Schalke wäre, würden die Unruhen eine enorme Tragweite haben. Zumal unter Pellegrino Matarazzo, trotz Qualifikation für die Europa League, sportlich nicht alles Gold war. Erst durch einen guten Endspurt in der vergangenen Saison, an dem zahlreiche Stützen beteiligt waren, die aktuell nicht mehr im Verein oder verletzt sind, konnte die TSG noch Rang sieben in der Tabelle erklimmen. Aufgrund der Unruhen droht ein Fehlstart für die Kraichgauer, der sollte nicht schnell Ruhe im Verein einkehren, im Abstiegskampf enden wird.

Union Berlin ist zurück: Mit Bo Svensson in die obere Tabellenhälfte

Die letzte Saison verlief für Union Berlin alles andere als nach Plan. Gestartet waren die Köpenicker als Champions-League-Teilnehmer und duellierten sich mit Real Madrid und der SSC Neapel. Am Ende der Saison sprang die Mannschaft am letzten Spieltag vom Relegationsplatz in der Bundesliga und verhinderte damit den Worst Case. Nachdem Urs Fischer gegangen war, folgte ein unglückliches Intermezzo von Nenad Bjelica an der Alten Försterei, ehe unter Marco Grote der Klassenerhalt gesichert wurde. Nun soll der ehemalige Mainz-Coach Bo Svensson den Club wieder in ruhiges Fahrwasser bringen.

Dafür stehen die Chancen nicht schlecht. Der Kader von Union Berlin ist qualitativ besser als das, was er letzte Saison gezeigt hat, und besitzt viele Spieler, die zum Spielstil von Svensson passen. Unter dem Dänen könnte Union wieder eine schwer zu bespielende Mannschaft werden, zumal er aus seinen Mainzer Zeiten für ein hohes Pressing und viele Zweikämpfe bekannt war. Dadurch könnten die Köpenicker ihre etwas verloren gegangene Spielidee wieder aufleben lassen und die Alte Försterei zu einer Festung machen. Für den Hauptstadt-Club geht es in die Top zehn!

(Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)


Ähnliche Artikel