Thorup-Team 2025 bärenstark: 3 Gründe, warum Augsburg sogar auf Europa hoffen kann
27. März 2025 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der FC Augsburg hat in den letzten Jahren selten den Eindruck gemacht, zur Mannschaft der Stunde avancieren zu wollen. Zu bieder waren die Auftritte der Fuggerstädter in der Regel. Und mal ehrlich, mit bisher 29 geschossenen Toren steht der FCA unter Jess Thorup auch in dieser Saison nicht für das große Spektakel.
Trotzdem ist einiges anders, insbesondere im Jahr 2025 hat sich einiges verändert. Augsburg punktet fleißig, das System ist gefestigt. Und in der Tabelle ging es auch sukzessive nach vorne, der Abstiegskampf ist schon länger kein Thema mehr. Mittlerweile sieht es sogar so aus, als könnte man in Augsburg im Idealfall sogar nach Europa schielen. Drei Gründe, warum das realistisch ist.
Augsburg ist defensiv extrem stabil
Der erste Grund ist gleichbedeutend mit dem Schlüssel für den Aufschwung der Augsburger. Und das ist die Defensive. Im Kalenderjahr 2025 haben die Fuggerstädter nur drei Gegentore zugelassen. Das ist ein absoluter Topwert, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Zu Null spielte Augsburg unter anderem gegen Mainz, Leipzig, Gladbach, Freiburg und Dortmund. Seit dem 1. Februar haben die Augsburger überhaupt kein Gegentor mehr kassiert.
Warum das so wichtig ist: Die Offensive des FCA geizt eher mit Toren. Wenn defensiv aber eine hervorragende Organisation herrscht, kann auch ein Tor für einen Punkt oder gar einen Sieg sorgen. Mit zwölf Toren 2025 holte Augsburg 22 Punkte, was das noch einmal deutlich unterstreicht. Die Dreierkette ist eingespielt, Torhüter Finn Dahmen hat eine breite Brust und das gesamte Team hat Lust auf das Verteidigen, weil es sieht, dass das der Weg zum Erfolg ist. Wenn die Abwehr bis zum Saisonende stabil bleibt, dann wird Augsburg noch den ein oder anderen Sieg einfahren.
Das Restprogramm sollte Augsburg entgegenkommen
Ein weiterer Faktor, der im Endspurt der Saison durchaus für Augsburg spricht, ist das Restprogramm. Auf den ersten Blick mag dieses ausgewogen bis knifflig erscheinen, aber das täuscht ein wenig. Zuhause spielt der FCA noch gegen Bayern, Frankfurt, Kiel und Union, die Thorup-Elf reist noch zur TSG Hoffenheim, nach Bochum, Leverkusen und Stuttgart. Knackige Namen, keine Frage. Aber Kiel und Union zuhause sind zwei „Pflichtsiege“, in Bochum und Sinsheim muss man sich auch nicht verstecken.
Und der FC Bayern? Der ist in Augsburg eigentlich ein gern gesehener Gast. Nur zwei der letzten fünf Spiele in der Bundesliga verlor Augsburg zuhause gegen Bayern, zweimal konnte man sogar gewinnen. Mit der defensiven Stabilität im Rücken sollte auch Gegner wie Stuttgart und Frankfurt an guten Tagen machbar sein, zumal die spielstarken Kontrahenten dafür sorgen, dass die destruktive Spielweise ohne jegliche Beschwerden umgesetzt werden kann.
Den Druck haben die Augsburger Konkurrenten
Ein Punkt, der in diesem Zusammenhang immer unterschätzt wird, ist der Druck. Den hat Augsburg nun wirklich nicht. Denn von diesem Team wird nicht erwartet, um Europa mitzuspielen, sondern vielmehr, den Klassenerhalt zu sichern und das nicht erst am letzten Spieltag, wenn es möglich ist. Schaut man sich die Tabelle aktuell an, dann erkennt man schnell: Rund um Augsburg sind Teams wie Wolfsburg, Stuttgart, Dortmund und – etwas weiter oben – Leipzig platziert. Diese Mannschaften haben mit Druck zu kämpfen, diese Teams haben höhere Ansprüche und sind teilweise mehr oder weniger davon abhängig, am Ende auch im internationalen Wettbewerb zu spielen. Wer weiß, vielleicht profitiert Augsburg am Ende ja auch genau von dieser Komponente.
(Photo by Lars Baron/Getty Images)

Manuel Behlert
Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.