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Transfercheck Vol. 13: Lukaku-Kehrtwende, Bayern-Suche nach Pavard-Ersatz

25. August 2023 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Nur noch eine Woche ist das Transferfenster für die europäischen Topligen geöffnet. Die letzten Deals werden jetzt an Land gezogen, Dominosteine fallen und es wird noch einmal viel Geld in den Umlauf kommen. Außerdem dürfte der ein oder andere Klub nach einem schwachen Saisonstart noch einmal in den Panikmodus verfallen. Einige spannende Fragen sind noch offen, darunter wohin es Romelu Lukaku zieht. 

Romelu Lukaku: Trendwende am Ende des Transferfensters

Romelu Lukaku ist einer der Protagonisten dieses Transfersommers – und das, obwohl im Endeffekt gar nicht so viel um ihn herum geschehen ist. Der Angreifer will den FC Chelsea seit Wochen verlassen. Das klare Ziel war früh bekannt: Es solle nach Mailand gehen, zurück zu Inter, wo er auf Leihbasis in der Vorsaison spielte. Die Nerazzurri wollen den Spieler erneut leihen, Chelsea schob dem aber einen Riegel vor. Und weil Inter nicht viel Geld hatte und immer noch nicht hat, waren die ersten Angebote nicht wirklich der Rede wert. Die Dinge zogen sich, Juventus stieg in den Poker ein, der Belgier sprach auch mit den Bianconeri.



Ein Fehler, wie sich herausstellte. Denn Inter fasste dies als Affront auf und ließ alle Gespräche platzen. Wenig später war klar: Auch Juventus wird den Spieler nicht zu den Konditionen, die Chelsea anbietet, verpflichten. Ein Angebot aus Saudi-Arabien erachtete die Spielerseite als wenig lukrativ, sodass sich die Dinge sprichwörtlich hinzogen wie Kaugummi. Bis heute. Denn am heutigen Freitag wurde bekannt, dass es eine Trendwende gibt. Chelsea ist nun doch bereit, den Spieler auszuleihen und fordert von interessieren Klubs nicht einen ganz großen Teil der knapp 20 Millionen Pfund, die der Angreifer erhält.

Lukaku

(Photo by DIRK WAEM/BELGA MAG/AFP via Getty Images)

Kurioserweise zieht es Lukaku, so berichten zahlreiche Medien, jetzt doch nach Italien. Inter und Juventus, das wissen wir bereits, sind nicht mehr im Rennen. Also schlägt die Roma zu! Unter José Mourinho soll die Karriere des Belgiers noch einmal Schwung erhalten, die beiden Klubs sind im intensiven Austausch, eine Einigung steht bevor. Na endlich!

FC Bayern: Die Suche nach einem Pavard-Ersatz

Die Endphase des Transferfensters sorgt oft auch dafür, dass knifflige Konstellationen mittels Kompromissen noch gelöst werden. Auf einen solchen hofft Benjamin Pavard, Verteidiger des FC Bayern. Der Franzose findet sich zwischen Tür und Angel wieder, will den Klub verlassen und Bayern ist sich in der Tat schon mit Inter einig. Doch so einfach ist das nicht im heutigen Fußballgeschäft. Weil der Rekordmeister Josip Stanisic zur Werkself nach Leverkusen verliehen hat, muss ein neuer Verteidiger her, sonst erhält Pavard keine Freigabe.

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Thomas Tuchel betonte, dass Pavard erst spät mit seinem Wechselwunsch konkret wurde. Dass es auch erst spät Angebote für den Franzosen gab, spielt ebenfalls eine Rolle. Diese Umstände machen die Lage kompliziert – für alle. Für Inter, weil sie warten müssen. Für Pavard, weil er weg will und auch warten muss. Und für den FC Bayern, weil eine Lösung gefunden werden muss. Eine auf dem Transfermarkt, versteht sich. Eine, die idealerweise ähnliche Elemente in das Spiel einbringt wie der wechselwillige Franzose.

Der aktuelle Stand sieht wie folgt aus: Trevoh Chalobah von Chelsea soll ein Kandidat sein, Gerüchte gab es um Lukas Klostermann und Thilo Kehrer, doch bei Spuren sind wohl kalt. Armel Bella-Kotchap, der eher innen als außen spielt, aber als sehr talentiert gilt, soll zumindest in den Gedankenspielen vorkommen. Der Favorit aktuell: Lutsharel Geertruida von Feyenoord. Kontakt besteht, aber noch gibt es kein Angebot des Rekordmeisters. Die Zeit drängt.

Manchester United: Kommt noch ein Innenverteidiger?

Manchester United verfügt auch noch nicht über einen komplett fertigen oder homogenen Kader. Und während Inter die Überleitung zwischen Lukaku und Pavard ist, ist letzterer selbige zwischen der Verteidigersuche beim FC Bayern und Manchester United. Die Red Devils wollen in der Defensive noch einmal tätig werden und hatten den Franzosen selbst auf der Liste. Weil der Transfer von Harry Maguire zu West Ham platzte, konnte Pavard aber nicht verpflichtet werden! Die Hoffnung, dass noch ein Spieler der Elf von Trainer Erik ten Hag den Verein verlässt, bleibt aber vorhanden, denn Eric Bailly wird mit Marseille in Verbindung gebracht.

Für den Fall der Fälle hat United auch schon einen Wunschkandidaten im Visier. Dabei handelt es sich um Jean-Clair Todibo, der aktuell für den OGC Nizza spielt. Er gilt im gesamten Sommer schon als ein Kandidat für einen Wechsel, zuletzt sah es aber so aus als würde er dem Klub erhalten bleiben. Aktuell ist das nicht sicher, denn mehrere französische Medien berichten, dass es zu einem Transfer kommen kann, sofern Nizza ein hochkarätiges Angebot erhält. Ausgang offen.

Das könnte in der letzen Transfer-Woche passieren

Die letzte Woche einer Transferphase im Sommer zu prognostizieren, ist schier unmöglich. Bei allen drei oben genannten Themen könnte es noch einen Vollzug geben. Größere Transfers, die sich aktuell anbahnen, gibt es aber auch. Da wäre zum Beispiel Randal Kolo Muani, der noch zu PSG wechseln dürfte. Die SGE benötigt dann einen Ersatz. Julian Draxler zieht es möglicherweise zu Crystal Palace, Wolfsburg könnte Sydney van Hooijdonk noch nach Niedersachsen lotsen. Bei Arsenal wird darüber nachgedacht, noch einen Verteidiger zu holen, denn Jurrien Timber fällt lange aus und Kieran Tierney wird zu Real Sociedad verliehen. Folarin Balogun dürfte seinen Wechsel für 45 Millionen Euro nach Monaco auch noch über die Bühne bringen, West Ham wird Mohammed Kudus verpflichten. Alles Weitere wird sich zeigen.

(Photo by KENZO TRIBOUILLARD/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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