TSG Hoffenheim | Negativspirale hält an: „Die Lage ist extrem ernst“

5. März 2023 | News | BY sid

News | Die TSG Hoffenheim wartet nach der Pleite in Mainz seit nunmehr 13 Spielen auf einen Sieg. Die Abstiegsangst wird immer größer.

TSG Hoffenheim: Punktloser Matarazzo hat „ein paar Ideen“ zur Besserung

Die Fans hatten ihrem Frust über den Vereins-Negativrekord gerade freien Lauf gelassen, da riefen die geschlagenen Profis der TSG Hoffenheim endgültig „Alarmstufe Rot“ aus. Endlich müsse in die Köpfe hinein, „dass es um sehr, sehr viel geht“, die Lage sei „extrem ernst“, schimpfte Christoph Baumgartner (23). Denn die Kraichgauer befinden sich nicht erst seit dem 0:1 (0:1) beim FSV Mainz 05 im freien Fall Richtung Liga zwei.

Minutenlang hatten Torhüter Oliver Baumann (32) und Baumgartner zuvor mit den Anhängern diskutiert, die ihre Stars mit „Wir haben die Schnauze voll“-Rufen verabschiedeten. „Wenn die Fans sagen, Mainz wollte es mehr, dann wird schon etwas dran sein“, meinte Baumgartner, der nach der enttäuschenden Leistung verzweifelt versuchte, seine Kollegen aufzurütteln. Man müsse „gehörig aufpassen. Jeder muss sich der Lage bewusst sein.“

 

Denn die Krise verschärft sich, die Warnungen nehmen zu – und die nackten Zahlen sprechen eine vernichtende Sprache. 13 Bundesliga-Spiele ohne Sieg, ein unrühmlicher Rekord. Sechs Liga-Pleiten in Folge. Platz 16, inzwischen punktgleich mit dem neuen Schlusslicht VfL Bochum. Der Effekt des Wechsels auf der Trainerbank zu Pellegrino Matarazzo (45) verpuffte komplett. Die Bilanz des Neuen? Vier Spiele, null Punkte.

Schon vor der Partie hatte Sportdirektor Alexander Rosen (43) den Druck vor allem auf die Spieler erhöht. Wer die Situation negiere und nicht akzeptiere, der sei fehl am Platz, sagte er im Sky-Interview: „Wir müssen akzeptieren, Verantwortung übernehmen und aus der Opferrolle rauskommen.“ In Mainz klappte das nicht. Erneut!

Hoffenheim fehlten Torgefahr, Zweikampfhärte und die nötige Intensität gegen hartnäckige Mainzer, die ihren Lauf dank Leandro Barreiro (33.) fortsetzten. „Das tut immer weh. Es ist wichtig, dass man das verarbeitet und wieder aufsteht“, sagte Matarazzo, der Anfang Februar als vermeintlicher Retter mit Abstiegskampf-Erfahrung aus Stuttgarter Zeiten angetreten war, die Erwartungen aber bislang nicht erfüllen konnte.

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Von Ruhe ist im Kraichgau deshalb derzeit keine Spur. Auf den Wirbel um Mäzen Dietmar Hopp (82), der seine Stimmrechtsmehrheit an der Profi-Abteilung wieder an den Mutterverein zurückgeben wird, folgte ein weiterer sportlicher Rückschlag. Matarazzo zeigte sich zwar zuversichtlich, seine Worte klangen jedoch mehr nach Zweckoptimismus.

Der Nachfolger von Andre Breitenreiter meinte, er habe ein „ganz klares Muster“ erkannt, die Schwäche bei Standards des Gegners etwa. Unter anderem dafür habe er „schon ein paar Ideen, die gut funktionieren könnten“. Welche das sind, ließ Matarazzo offen, obwohl auch er weiß, dass die Zeit drängt. Denn: „Wir können uns nicht drauf verlassen, mit 19 Punkten die Klasse zu halten.“

(Photo by Markus Gilliar/Getty Images)


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