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90PLUS » Entschlossener Tuchel: „Jeder muss nehmen, was er bekommt“
Bundesliga

Entschlossener Tuchel: „Jeder muss nehmen, was er bekommt“

Jannek Ringen
12.05.23, 17:02
Jannek Ringen
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Mit fokussiertem Blick in Richtung Meisterschaft: Thomas Tuchel.
(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

News | Der FC Bayern muss im Endspurt die zahlreichen Nebengeräusche ausblenden, um wenigstens das Minimalziel zu erreichen. Thomas Tuchel gibt sich kämpferisch.

Tuchel verschärft den Fokus

Mit einer deutlichen Botschaft an seine sensiblen Stars hat Thomas Tuchel (49) den Meister-Endspurt eingeläutet. „Jeder muss seine persönlichen Wünsche hinten anstellen. Das können wir im Juli klären, aber nicht jetzt. Es ist Ende der Saison, es ist keine Experimentierphase“, sagte der Trainer des FC Bayern vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Schalke 04 mit Nachdruck.

Der angeschlagene Rekordmeister habe im spannenden Titelrennen mit Borussia Dortmund „extrem viel zu gewinnen, wir jagen den Titel. Der Fokus ist noch mal verschärft“, ergänzte ein entschlossener Tuchel am Freitag. Deshalb gehe es jetzt „nicht mehr darum, Minuten zu verteilen, jemanden zufrieden oder ruhig zu stellen. Jeder muss nehmen, was er bekommt.“

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Jeder! Die unmissverständlichen Aussagen schließen deshalb auch Vereinsikone Thomas Müller ein, über dessen Zukunft seit Tagen diskutiert wird. Ob der 33-Jährige, zuletzt nur noch Edel-Reservist, gegen den Abstiegskandidaten starten werde, ließ Tuchel erneut offen.

Allerdings machte Tuchel auch klar, was er von der „aufgeregten und einseitigen Berichterstattung“ über Müller hält. Nämlich nichts. Die Spekulationen seien „weit übertrieben und gehen übers Ziel hinaus“. Aus dem Thema „ein Karriereende zu machen, ist total verfehlt“, schimpfte der 49-Jährige.

Vielmehr hob Tuchel einmal mehr den besonderen Status von Müller beim FC Bayern hervor: „Thomas ist Bayern München. Bayern München ist Thomas. Er steht vor seiner zwölften deutschen Meisterschaft, darauf ist er total fokussiert.“ Müller sei auf jeden Fall „bereit und sehr frisch“, nachdem er zuletzt im Training einige Male wegen „ein paar Wehwehchen“ gefehlt habe.

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Nicht bereit sind neben den Langzeitverletzten Manuel Neuer, Lucas Hernandez und Alphonso Davies weiter Eric Maxim Choupo-Moting und Josip Stanisic. Dafür stehen gegen Schalke der zuletzt gesperrte Leon Goretzka und der verletzte Dayot Upamecano wieder zur Verfügung.

Die Bayern können gegen Schalke vorlegen und Druck auf Dortmund aufbauen, nachdem der einen Punkt zurückliegende Verfolger erst am Samstagabend (18.30 Uhr) gegen Gladbach spielt. Doch den BVB, meinte Tuchel, „nehme ich gerade gar nicht wahr. Ich schaue nur auf die Ziellinie und auf unsere Mannschaft, das ist der entscheidende Ansatz. Wir müssen bei uns bleiben.“ Auch die vielen Nebengeräusche um Themen wie Müller, die Kaderplanung oder die wankenden Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić sollen vom Minimalziel Meisterschaft nicht ablenken.

Vorstandschef Kahn glaubt dabei fest an Tuchel. Er spüre, „wie er mit seiner Art und Ansprache die Spieler nicht nur in den Köpfen erreicht, sondern sie auch emotional packt“, sagte er der Sport Bild. Wenn er dies höre, „würde ich am liebsten selbst auf den Platz laufen, um es allen zu zeigen, die glauben, dass der FC Bayern nach zehn Meisterschaften in Folge jetzt straucheln könnte“.

Rein statistisch gesehen kann ohnehin kaum etwas schiefgehen: In 19 der vergangenen 20 Spielzeiten wurde der jeweilige Tabellenführer nach 31 Spieltagen auch Meister – nur 2007 wurde Schalke noch von Stuttgart überholt. Zudem sind die Bayern seit 24 Pflichtspielen gegen Schalke unbesiegt. Auch eine klare Botschaft.

(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

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