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90PLUS » Tuchel macht nicht weiter: Jetzt wird es lächerlich beim FC Bayern
Bundesliga

Tuchel macht nicht weiter: Jetzt wird es lächerlich beim FC Bayern

Manuel Behlert
17.05.24, 15:58
Manuel Behlert
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(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Thomas Tuchel bleibt nicht über den Sommer hinaus Trainer des FC Bayern. Diese Vereinbarung wurde bereits im Winter getroffen, wackelte zuletzt aber doch deutlich, weil der Klub nach einigen Absagen wieder auf den Noch-Trainer zukam. Doch einigen konnten sich beide nicht. 

Der FC Bayern gibt ein desaströses Bild ab 

Im Winter, als die Dinge in München nicht überragend liefen und es im Klub ein wenig brodelte, gab der FC Bayern die Trennung von Thomas Tuchel bekannt. Zum Sommer. Darauf hatte man sich geeinigt, ohne aber einen Nachfolger sicher zu haben und ohne überhaupt ein klares Signal eines der Wunschkandidaten zu haben. Was dann folgte, war eine Trainersuche, die einer Achterbahnfahrt glich und die am heutigen Freitag ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht hat. 

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Nach den unglücklichen Umständen der Nagelsmann-Trennung, der unglücklichen Kommunikation rund um die Trennung von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn und nach einem Transfersommer, in dem einem Trainer Wünsche verwehrt wurden und ohne ein erkennbares Konzept von Spieler A zu Spieler B geswitcht wurde, blamiert sich der FC Bayern erneut. In Summe war die Trainersuche, die nun weiterhin nicht beendet ist, sicher die peinlichste aller genannten Aktionen. 

Der erste Wunschkandidat, Xabi Alonso, blieb lieber in Leverkusen. Sebastian Hoeneß, der zumindest auf der Liste stand, verlängerte in Stuttgart langfristig. Julian Nagelsmann war ein Kandidat, bekannte sich aber zum DFB und vor allem auch gegen eine Opposition aus dem Aufsichtsrat des Rekordmeisters. Mit Ralf Rangnick wurde intensiv gesprochen, auch er blieb lieber beim Verband. Oliver Glasner wurde angefragt, Crystal Palace schob aber einen Riegel davor. 

Alles rund um die Bundesliga findet ihr hier 

Und so rückte Thomas Tuchel wieder in den Fokus. Christoph Freund und Max Eberl sprachen mit ihm, der Trainer war bereit, weiterzumachen, unter gewissen Umständen. Welche genau, wissen wir nicht. Eberl und Freund machten Druck, die Mannschaft stand in weiten Teilen hinter dem Trainer. Aber am Ende fanden die Parteien nicht zusammen, möglicherweise auch, weil der Klub Tuchel keinen längerfristigen Vertrag anbieten wollte. 

Und nun, FC Bayern? 

Dabei ist es völlig nachvollziehbar, dass Tuchel jetzt Forderungen stellen konnte. Der Klub wollte ja schließlich etwas von ihm. Und einen Fünfjahresvertrag forderte er sicher nicht. Ein wenig mehr Mitspracherecht bei Transfers ist auch eine Forderung, die logisch erscheint. Auf der Pressekonferenz war dem Trainer anzumerken, dass er gerne weitergemacht hätte. Aber wie in so vielen Punkten haben auch diesmal Personen eine Rolle im gesamten Prozess gespielt, die sich eigentlich raushalten wollten. Die Rede ist natürlich von Karl-Heinz Rummenigge und, federführend, Uli Hoeneß.

Tuchel Bayern
(Photo by MICHAELA STACHE/AFP via Getty Images)

Hoeneß ist es, der seinen noch immer großen Einfluss auf den Aufsichtsrat nutzt und Entwicklungen blockiert. Er war es, der im Poker um Harry Kane mit zu offensiven Aussagen die Lage zwischenzeitlich verkomplizierte. Er war es auch, der Trainer Tuchel zuletzt scharf kritisierte, mit Worten, die dieser nie gesagt hatte. Das trieb den Trainer in die Fassungslosigkeit, das Verhältnis zwischen beiden hat zuletzt sehr gelitten. Und die beiden Protagonisten aus dem Hintergrund waren es Medienberichten zufolge auch, die jetzt eher skeptisch bei Tuchel waren. Und der wünschte sich vollste Rückendeckung.

Was kann der FC Bayern jetzt noch machen? Gesichtswahrend aus der Nummer rauskommen in jedem Fall nicht. Roberto de Zerbi gilt noch immer als Wunschkandidat von Max Eberl, ist aber schon in die Transferplanungen bei Brighton eingebunden. Und überhaupt müsste er auch das grüne Licht vom Aufsichtsrat erhalten, wo wir wieder am Anfang wären. Zinedine Zidane wurde ausgeschlossen, Hansi Flick war zuletzt kein großes Thema mehr, Erik ten Hag gibt bei Manchester United kein gutes Bild ab, vor allem in der Außendarstellung. Gerade da hat man in München schon Baustellen genug. Übrigens weiß auch jeder Trainer, der jetzt angefragt wird, dass er die Option Nummer 211 ist.

Es ist ein Desaster, was der FC Bayern derzeit anbietet. Einer der größten Klubs der Welt sucht monatelang nach einem Trainer, nur um vor dem letzten Spieltag der Saison komplett planlos zu sein. Man kann gerade quasi live zusehen, wie dieser Klub seine eigene Zukunft gefährdet. Und das, weil einigen Personen das eigene Ego wichtiger ist als das Wohl des Klubs. Wenn das nicht bald alle verstehen, dann ist der Gipfel der Peinlichkeit noch nicht erreicht. Es muss Konsequenzen geben. Weil Egomanen oft selbst nicht erkennen, dass die Zeit für sie vorbei ist.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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