Vorschau | Das London-Derby zwischen Arsenal und West Ham ist für beide Mannschaften ein richtungsweisendes Spiel. Während die Gunners noch auf die Champions League schielen, kämpfen die Hammers gegen den Abstieg.
Anpfiff der Partie ist am Samstag, 16 Uhr, live bei Sky.
Arsenal
Vor zehn Tagen erlebte der FC Arsenal unter der Leitung von Mikel Arteta einen ersten richtigen Rückschlag. Im Zwischenrunden-Rückspiel der Europa League setzte es nach einem 1:0-Auswärtssieg im Hinspiel eine überraschende und schlampige 1:2-Niederlage gegen Olympiakos Piräus.
Stolpersteine gehören zu einer positiven Entwicklung dazu, und diese ist bei den Gunners auch eindeutig zu erkennen, allerdings war das Timing der ersten Niederlage des Kalenderjahres 2020 verheerend. Die Qualifikation für die Champions League über den Umweg Europa League ist geplatzt.
Ganz aufgeben möchte man die Rückkehr in die Königsklasse nach drei Jahren Abstinenz allerdings noch nicht. Durch den Ausschluss Manchester Citys von der Champions League – sofern die Entscheidung bestehen bleibt – genügt Platz fünf zur Teilnahme und dieser ist aufgrund der schwächelnden Konkurrenz bei nur fünf Zählern Rückstand in greifbarer Distanz.
Der Schock über das Aus in der Europa League scheint zudem verdaut worden zu sein. Am Montag gab es trotz unangenehmer Anfangsphase und Atmosphäre ein souveränes 2:0 bei Drittligist Portsmouth im FA Cup. In der Liga möchte Arteta nun gegen West Ham darauf aufbauen und den positiven Schwung, den er im Norden Londons auslöste, aufrechterhalten.
Nicht mit dabei sein können wird Lucas Torreira, der sich nach einer rüden Grätsche am Montag den Knöchel brach. Neben dem Mittelfeldspieler fallen zudem Sead Kolasinac, Cedric Soares und Calum Chambers aus. Kieran Tierney ist nach überstandener Schulterverletzung wieder ins Training eingestiegen, das Spiel gegen die Hammers dürfte allerdings zu früh kommen. Senkrechtstarter Bukayo Saka sollte erneut links verteidigen.
Im Sturm hat Arteta einige Möglichkeiten. Während Alexandre Lacazette mit einer gewaltigen Formkrise kämpft, deutete Newcomer Eddie Nketiah zuletzt seine Torgefahr an. Nicolas Pépé und Pierre-Emerick Aubameyang, der nach seinem spektakulären 1:1 gegen Piräus kurz vor dem Schluss eine goldene Chance zum Elfmeterschießen verpasste, wird auf Wiedergutmachung aus sein.
West Ham
Vergangenen Spieltag war es endlich soweit. Nach sieben Spielen, zwei Unentschieden, fünf Niederlagen und einem Torverhältnis von 7:16, durfte David Moyes seinen erst zweiten Sieg seit seiner Rückkehr zu West Ham United feiern.
Das verdiente 3:1 gegen den FC Southampton war ein dringend benötigtes Lebenszeichen, denn die Hammers sind seit dem Trainerwechsel noch tiefer in den Abstiegskampf gerutscht. Durch den Dreier konnten die Londoner die gefährlichen Plätze immerhin aufgrund des Torverhältnisses vorerst verlassen.
Ebenso wichtig wie die Punkte waren dabei allerdings die Erkenntnisse. Nachdem West Ham bereits gegen Liverpool deutlich kompakter und präsenter auftrat (2:3), folgte gegen Southampton endlich auch der Lohn für die harte Arbeit. Darüber hinaus bahnen sich endlich neue Hoffnungsträger an. Neuzugang Jarrod Bowen traf direkt bei seinem ersten Startelfeinsatz und die bisherigen Problemkinder Michail Antonio sowie Sommer-Neuzugang Sebastien Haller durften sich ebenfalls in die Torschützenliste eintragen lassen. Wichtige Tore für das Selbstvertrauen.
Das wird in den kommenden Wochen auch von Nöten sein, denn nach dem FC Arsenal warten auf West Ham die Wolverhampton Wanderers, die Tottenham Hotspur sowie der FC Chelsea.
Gegen die Gunners wird Moyes auf Neuzugang Tomas Soucek, Ryan Fredericks und Andriy Yarmolenko verzichten müssen. Declan Rice und Mark Noble sollten die Mittelfeldzentrale bilden und werden dort versuchen, das kreative Spiel der Hausherren mit Physis und Zweikampfstärke im Keim zu ersticken. Im Spiel nach vorne dürften sich die Hammers wie schon gegen Southampton auf Konter verlassen. Hier sind Fornals, Bowen, Felipe Anderson und Speerspitze Antonio gefragt.
Prognose:
Obwohl die Formkurve der Hammers nach oben zeigt, sollte die Qualität des FC Arsenal im eigenen Stadion den Unterschied ausmachen. Darüber hinaus wird Mikel Arteta nach dem Aus in der Europa League alles dafür tun, um mentale Ausrutscher in der Liga zu vermeiden. Einfach wird das allerdings nicht, zumal die Konterstärke der Gäste das anfällige defensive Umschaltspiel der Gunners auf die Probe stellen wird.
Mögliche Aufstellungen
Arsenal: Leno – Bellerin, Luiz, Mustafi, Saka – Xhaka, Ceballos – Pépé, Özil, Aubameyang – Lacazette (Nketiah)
West Ham: Fabianski – Ngakia, Ogbonna, Diop, Cresswell – Rice, Noble, Bowen, Fornals, Anderson – Antonio
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(Photo by Julian Finney/Getty Images)
