La Liga Vorschau | Der vorletzte Schritt? – Barça zu Gast bei Alavés
23. April 2019 | Vorschau | BY Christoph Albers
Vorschau | Der FC Barcelona wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spanischer Meister. Die einzige Frage, die noch offen ist, ist die nach dem Zeitpunkt und für die Katalanen ist sie von großer Bedeutung, da man gerne noch vor den schwierigen Spielen gegen den FC Liverpool Meister sein möchte. Zwei Siege fehlen noch, ein Sieg am Dienstag könnte somit der vorletzte Schritt zum Titel sein.
Anpfiff der Partie ist am Dienstag, 21:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).
Deportivo Alavés
Back to reality
Alavés galt über weite Strecken der Saison als DAS Überraschungsteam der Saison. Die Basken schienen zwischenzeitlich sogar Chancen auf die Qualifikation für die Champions League, mindestens aber auf die Europa League, zu haben. Vor dem Hintergrund, dass viele sie als einer der größten Abstiegskandidaten gesehen hatten, eine echte Sensation.
Mittlerweile ist die größte Euphorie aber wieder abgeebbt und Alavés droht ins Mittelfeld der Tabelle abzurutschen und der Titel „Überraschungsteam des Jahres“ scheint an den FC Getafe weitergegeben worden zu sein. Nach nur zwei Punkten (gegen Valladolid und Leganés) aus den vergangenen fünf Ligaspielen steht daher nur noch Rang 8 zu Buche und Teams wie Real Betis oder auch Espanyol Barcelona wollen zeitnah noch vorbeiziehen, was bei einem durchaus kniffligen Restprogramm für Alavés auch mehr als nur denkbar ist.
Die Realität ist also zurückgekehrt, wenn man so will. Daher macht man sich auch eigentlich kaum Hoffnungen auf die große Sensation gegen den wohl kommenden Meister. Es gibt schließlich auch kaum Gründe, die das rechtfertigen würden. Seit acht Spielen blieb man nicht mehr ohne Gegentor, die 14 Gegentore, die man in dieser Zeit kassierte, unterstreichen die Schwierigkeiten in der Defensive in jüngster Zeit. Zum Vergleich: In den 25 Pflichtspielen zuvor kassierte man nur 28 Gegentore. Die Grundlage des Erfolgs ist also gewissermaßen abhanden gekommen.
Mit dem Mute der Verzweiflung
Trainer Abelardo, der früher einst selbst beim FC Barcelona als Verteidiger spielte, hat also eine große Aufgabe vor sich, möchte er die Löcher in der Abwehr ausgerechnet gegen die Katalanen wieder schließen. Doch es bleibt ihm kaum etwas anderes üblich, denn offensiv hat seine Mannschaft auch nicht allzu viel zu bieten. Mit nur 35 selbst erzielten Toren stellt Alavés die drittschlechteste Offensive der Liga, selbst Schlusslicht Huesca hat so viele Tore erzielt. Einzig bei Standards ist man wirklich beständig gefährlich, doch die muss man gegen Barça auch erstmal rausholen…
Und auch der direkte Vergleich macht nicht gerade Mut. Alle fünf Spiele seit Alavés´ Aufstieg 2016 gingen verloren, die beiden Heimspiele mit 0:2 und 0:6. Die Tatsache, dass Maripan, Inui und Burgui verletzt ausfallen, macht die Lage kaum besser. Alavés bleibt nur die Tatsache, dass man nichts verlieren kann – aber das kann auch beflügelnd wirken.
FC Barcelona
Die Frage nach dem „wann“
Beim FC Barcelona sieht es dagegen bekanntermaßen sehr gut aus, die Meisterschaft ist zum Greifen nahe, es fehlen nur noch zwei Siege zum Titel, wenn Atletico patzt wohl nur noch einer. Da Atletico am Mittwoch gegen den formstarken FC Valencia spielt, ist auch das eine mehr als nur denkbar Option. Umso wichtiger wäre ein Sieg am Dienstagabend gegen Alavés.
Wie schon eingangs erwähnt, möchte Barça gerne noch vor den Duellen mit dem FC Liverpool im Champions League Halbfinale Meister werden. Am besten wäre es natürlich, wenn der Titel schon nach dem 34. Spieltag entschieden wäre und Valverde gegen Levante am Samstag auf eine B-Elf setzen könnte, um seine Stars für Liverpool zu schon.
Kein Risiko
Gegen Alavés wird Valverde daher aber definitiv auf eine prominent besetzte Mannschaft setzen, um kein unnötiges Risiko einzugehen und den Plan nicht zu gefährden. Im Vergleich zum Spiel gegen San Sebastian dürfte es also keine allzu großen Veränderungen geben. Zu erwarten ist, dass Sergi Roberto, Busquets und Coutinho für Semedo, Vidal und Dembele in die Mannschaft rücken. Vor allem der gerade erst wiedergenesene Dembele wird sicherlich nicht sofort wieder in die Startelf rücken, um keinen weiteren Ausfall zu riskieren.
Über die Form und die Qualität muss man an dieser Stelle nicht sprechen. Nur so viel: Barça ist in jedem Fall klarer Favorit.
Prognose
Der FC Barcelona ist klarer Favorit und wird nichts anbrennen lassen wollen. Ein Sieg ist klarer Teil des großen Plans, der mit dem Wort „Triple“ ganz gut umrissen ist. Alavés wird alles rein schmeißen, was sie zu bieten haben, ob das aber für etwas Zählbares reicht, darf bezweifelt werden. Die Chancen für eine Überraschung sind relativ gering.
Mögliche Aufstellungen
Deportivo Alavés: Pacheco – Ximo Navarro, Rodrigo Ely, Laguardia, Ruben Duarte – Brasanac, Pina, Wakaso – Rolan, Borja Baston, Jony
FC Barcelona: Ter Stegen – Sergi Roberto, Piqué, Lenglet, Jordi Alba – Rakitic, Busquets, Arthur – Messi, Suarez, Coutinho
(Photo by David Ramos/Getty Images)
Christoph Albers
Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.