Werder Bremen zurück im Oberhaus: Das schwierige zweite Jahr startete mit der Rückrunde

Werder Bremen feiert den Klassenerhalt in der Bundesliga.
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Vergangenes Jahr kehrte der SV Werder Bremen nach einem Jahr Abstinenz zurück in die Bundesliga. Über die gesamte Saison konnte sich die Mannschaft weitestgehend vom Abstiegskampf fernhalten und muss im kommenden Jahr dennoch aufpassen.

Werder Bremen: Ein Traum im Jahr 2022

Mit einer Siegesserie meldete sich Werder Bremen zu Beginn des Jahres 2022, damals noch zweitklassig, im Aufstiegsrennen zurück und stieg am Ende hochverdient auf. Das erste Halbjahr im Oberhaus verlief deutlich besser als man es erwartet hätte. Die furiose Aufholjagd von Dortmund, das torreiche Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach: Die Mannschaft strahlte ein unfassbares Selbstbewusstsein aus und euphorisierte die Fans.

Zum Abschluss des Jahres 2022 fand sich die Mannschaft von der Weser auf einem guten neunten Platz wieder. Die gesammelten 21 Punkte nach 15 Spieltagen stellten einen guten Grundstein für einen frühen Klassenerhalt dar. Gesichert wurde dieser allerdings erst 18 Spieltage später, beim letzten Heimspiel der Saison gegen den 1. FC Köln. Die Rückrunde hatte das bestätigt, was einige schon vermutet hatten.

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Schwieriges zweites Jahr begann mit der Rückrunde

Dass die Rückrunde ein hartes Stück Arbeit würde, zeigte sich bereits im ersten Spiel 2023. Mit 1:7 ging das Team von Ole Werner im Kölner RheinEnergieStadion unter. Dieses Spiel war eine Voraussicht auf das, was das Frühjahr noch bringen sollte. Platz 17 in der Rückrundentabelle wurde nur noch von Absteiger Hertha BSC „getoppt“. Zwar gewann Werder die wichtigen Spiele gegen Hertha, Bochum und Stuttgart, allerdings kündigte sich bereits das an, wovor sich viele Aufsteiger fürchten: Das schwierige zweite Jahr nach dem Aufstieg.

Die Rückrunde zeigte allerdings auch, dass die Mannschaft da war, wenn sie gefordert war. Die Siege gegen die direkte Konkurrenz sorgten dafür, dass in Bremen bis zum sicheren Klassenerhalt nur die größten Pessimisten noch an einen Abstieg der Mannschaft glaubten. Natürlich schwebte das Abstiegsgespenst von 2021 durch die Köpfe der Bremer-Fans, allerdings wurde es nie wirklich eng. Im kommenden Jahr wird (und muss) der ganze Verein gewarnt sein.

Werder Bremen hatte eine harte Rückrunde im Blick.

(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

Gute Offensive kann defensive Schwächen nicht ausgleichen

Wie bei jedem guten Stürmer in der 2. Bundesliga stellte sich nach dem Aufstieg auch beim Werder-Duo die Frage, ob sie auch in der Bundesliga den Spielen der Grünweißen ihren Stempel aufdrücken können. Sowohl Niclas Füllkrug als auch Marvin Ducksch, der zu Beginn leichte Anlaufschwierigkeiten im Oberhaus hatte, haben ihre Klasse aber  eindrucksvoll bewiesen. Füllkrug holte mit 16 Treffern die Torjägerkanone und Ducksch blühte im Jahr 2023 auf. Kein Wunder, dass die beiden Kandidaten für einen Wechsel zu einem jeweils größeren Klub sind.

Das große Problem der Bremer ist ein altbekanntes: Die Defensive. Zwischen dem 23. und dem 32. Spieltag gab es zehnmal in Folge mindestens zwei Gegentreffer. Dies kann keine Offensive der Welt ausgleichen. Die defensiven Probleme waren Kern der schwachen Rückrunde. Durch die Asymmetrie im Spiel der Bremer waren beide Außenbahnen für die Gegner einladend. Eine große Baustelle für die Sommervorbereitung!



Fazit: Die schwache Rückrunde trübt den eigentlichen Erfolg

Bei allem Negativen, was über der Rückrunde schwebt, ist es auch wichtig, eines festzuhalten: Der SV Werder Bremen spielte eine erfolgreiche Saison. Dass der Aufsteiger an keinem der 34 Spieltage ernsthaft in Abstiegsnot geraten ist, stellt einen großen Erfolg für den Verein dar. Dieser sollte nicht als selbstverständlich angenommen werden. In Summe ist die Saison als positiv zu werten und in Bremen kann man gespannt in die Zukunft blicken.

Die Rückrunde sollte allerdings ein Warnschuss gewesen sein für das, was Werder Bremen im zweiten Jahr in der Bundesliga erwartet. Im Sommer könnten wichtige Stützen den Verein verlassen und ein kleinerer Umbruch an der Weser anstehen. Das Sommertransferfenster wird eins der spannendsten der jüngeren Vergangenheit. Bis dahin gilt: Glückwunsch zum Klassenerhalt und Glückwunsch an Niclas Füllkrug, den Torschützenkönig der Saison 2022/23!

Niclas Füllkrug von Werder Bremen holt die Torjägerkanone.

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)

(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.

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