Heut‘ ist nicht aller Tage – Kommentar zum Verbleib von Xabi Alonso

29. März 2024 | News | BY Jannek Ringen

Entgegen aller Spekulationen hat Xabi Alonso am Karfreitag angekündigt, dass er auch in der kommenden Saison Trainer bei Bayer Leverkusen sein wird. Der Spanier hat einen klaren Karriereplan und trifft seine Entscheidung wohlbedacht. Das zeigt sich auch hier wieder. Ein Kommentar.

Xabi Alonso: Die Chance wird erneut kommen

Sollte es Xabi Alonso (42) wirklich gelingen, die Dominanz des FC Bayern in der Bundesliga zu brechen und die Meisterschaft erstmals in der Vereinsgeschichte mit Bayer Leverkusen zu gewinnen, dann kann man ihm zweifelsohne nach weniger als zwei Jahren bereits ein Denkmal bauen. Doch wie er heute verkündete, wird er auch in der kommenden Saison noch das Team mit dem Bayer-Kreuz trainieren. Und das, obwohl er sich die Topclubs quasi aussuchen konnte. Sein Plan ist unterdessen weise gewählt.



Erst hieß es, dass Alonso nach der Saison der designierte Nachfolger von Carlo Ancelotti bei Real Madrid sein soll. Dann verlängerte der charismatische Italiener in der spanischen Hauptstadt. Wenige Monate später öffneten sich gleich zwei weitere Türen für den 42-Jährigen. Erst erklärte Jürgen Klopp, dass er im Sommer sein Amt als Trainer beim FC Liverpool niederlegen wird, dann sollte auch die Amtszeit von Tuchel beim FC Bayern im Sommer enden. Zwei seiner Ex-Clubs suchen also einen neuen Trainer für die kommende Spielzeit. Nur logisch, dass über den Namen Alonso diskutiert wird.

Es schien sich ein Wettrennen zwischen dem FC Bayern und dem FC Liverpool um den Erfolgscoach von Bayer Leverkusen zu entwickeln. Die Chancen auf einen Verbleib bei der Werkself? Eher gering. Doch seit Karfreitag sind wir schlauer, denn Alonso bestätigt, dass er unabhängig vom Ausgang der Saison in Leverkusen bleiben wird. Die unterstrich abermals, dass der ehemalige Mittelfeld-Stratege einen klaren Karriereplan verfolgt.

Und die Entscheidung ist höchstwahrscheinlich eine weise, denn bei allem Erfolg, den der Spanier mit Leverkusen in dieser Saison hat, ist ein Trainerposten beim FC Bayern oder FC Liverpool nochmal eine schwierigere Aufgabe. Und Erfahrung auf allerhöchstem Niveau hat er noch nicht viel, denn vor seinem Engagement am Rhein trainierte er die zweite Mannschaft von Real Sociedad. In Leverkusen bekommt Alonso ein weiteres Jahr zum reifen und wird nach dieser Saison automatisch mit höheren Erwartungen und deutlich mehr Druck umgehen müssen, als noch zuvor. Kein schlechtes Trainingslager, um in den nächsten Jahren einen europäischen Topclub zu übernehmen.

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Denn auch eins ist klar: Angebote wie die des FC Bayern oder des FC Liverpool wird Alonso in seiner Karriere aller Voraussicht noch häufiger bekommen. Und die Aufgaben an beiden Standorten sind keine einfachen. In München steht nach der wohl ersten titellosen Saison seit 2012 ein Umbruch auf dem Plan, der sich schwierig gestalten könnte. Zudem hat die Mannschaft in den vergangenen Jahren reihenweise Top-Trainern den Job gekostet. In Liverpool würde der zweifache Champions-League-Sieger auf Jürgen Klopp folgen. Fußstapfen, die normalsterbliche quasi kaum ausfüllen können, selbst wenn sie Xabi Alonso heißen.

In Leverkusen freut man sich auf ein weiteres Jahr mit Alonso. Dies könnte dazu führen, dass die international umworbenen Stars der Werkself es ihrem Trainer gleichtun und an Bord bleiben. Bei Superstar Florian Wirtz sieht es bereits ganz danach aus. Bayern und Liverpool gehen unterdessen leer aus und müssen sich nach anderen Optionen umsehen. Wartet Alonso vielleicht doch auf den Posten bei Real Madrid? Für den Moment jedenfalls ist klar: Die Entscheidung dürfte die richtige für seine Karriere sein.

 

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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