WM 2018 | Ägypten – Uruguay: Giménez erlöst spät „La Celeste“

15. Juni 2018 | Global News | BY Nico Scheck

Das Spiel der beiden vermeintlichst stärksten Teams in der WM-Gruppe A wurde letztlich zu einem ganz müden Kick. Die einen, Ägypten, wollten nicht, die anderen, Uruguay, konnten heute trotz Favoritenrolle lange irgendwie nicht – und kamen erst in der Schlussphase durch einen Lucky Punch von José Gimenez zum schmeichelhaften 1:0-Sieg. Darüber muss geredet werden. Wir arbeiten dieses Spiel hier in der Kick in Russ-Analyse auf meinsportradio.de – mit  Malte Asmus und dem Experten von 90PLUS, Nico Scheck.

 

Das Spiel verlief insgesamt deutlich anders als es die meisten Experten erwartet hatten. Denn Ägyptens Trainer Hector Cuper verzichtete anders lautenden Meldungen zum Trotz letztlich zum WM-Start doch auf Mo Salah, ließ den Superstar auf der Bank. Und auch der 45-jährige Keeper El-Haddary durfte nicht ran.  Für ihn stand El-Shenawy zwischen den Pfosten – und das sollte sich als kluge Entscheidung erweisen, auch wenn er am Ende die Niederlage nicht verhindern konnte.

 

 

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Spielbericht:

Ägypten begann konzentriert und in erster Linie darauf bedacht, mannorientiert Uruguays Spielaufbau zu stören, um den Favoriten vom eigenen Tor fernzuhalten. Das klappte zunächst auch gut, weil Uruguay Tempo und Präzision fehlten, um sich gegen die kompakte Defensive der Ägypter in Szene zu setzen. Ein Schuss aus der zweiten Reihe von Cavani (8. Minute) blieb so zunächst die einzige nennenswerte Aktion der Urus. Er stellte für Ägyptens Keeper El-Shenawy aber kein Problem dar.

Aber auch die ohnehin nur sporadischen ägyptischen Angriffe blieben ohne Mo Salah weitgehend harmlos. Zumindest etwas gefährlicher wurde es dann auf der anderen Seite. Uruguay wurde aktiver, gewann mehr Zweikämpfe und hatte auch mehr Torchancen. Suarez traf nach einer Ecke den Ball aber nicht richtig und setzte ihn nur ans Außennetz (24.). Und de Arrasceta versprang nach einem Zuspiel von Godin der Ball (38).

Auch wenn Ägypten gut verteidigte: Uruguay war im Spielaufbau und Abschluss viel zu ausrechenbar – alles konzentrierte sich auf Suarez und Cavani, doch Cavani kam gerade mal nur auf 17 Ballkontakte in der ersten Hälfte – keinen im Strafraum.

Dafür fand Cavani zum Start in die 2. Hälfte mit einem Zuckerpass steil in den Strafraum seinen Kumpel Suarez, der dann aber aus halbrechter Position am Knie des ägyptischen Keepers scheiterte. Uruguay nach dem Seitenwechsel zunächst etwas aggressiver und entschlossener – und Ägypten zum Wechseln gezwungen. Sechser Hamed musste angeschlagen raus, für ihn kam Morsy.

Uruguays Druck war dann aber auch schnell wieder erledigt. Selbst wenn sich ihnen Räume eröffneten, gingen sie so behäbig zu Werke. Und Suarez vergab nach 73 MInuten die beste Chance, als mustergültig von Cavani eingesetzt zu lange mit dem Abschluss wartete. Ägyptens Keeper El-Shenawy schnappte sich den Ball und lenkte in der Schlussphase einen Volleyschuss von Cavani zur Ecke ab. Cavani setzte dann noch einen Freistoß an den Pfosten. Und hatte in der 90. MInute dann doch noch Erfolg. Gimenez traf per Kopf zum erlösenden 1:0-Siegtreffer.

 

(Photo by Ryan Pierse/Getty Images)

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.


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