Eintracht Frankfurt trat nach der 0:6-Klatsche in Leipzig in der Champions League beim FC Barcelona an, legte einen wesentlich besseren Auftritt hin und hielt das Spiel bis zum Ende offen.
Mit dem Camp Nou verbinden viele Frankfurter Anhänger einen der größten Abende der Vereinsgeschichte. Am 14.04.2022 legt ihre Mannschaft dort begleitet von rund 30.000 Fans einen denkwürdigen Auftritt hin und gewann das Europa-League-Viertelfinalrückspiel mit 3:2. Einen knappen Monat später folgte der Triumph in Europas zweitgrößtem Wettbewerb. Am heutigen Abend folgte das erste Aufeinandertreffen beider Vereine in der Königsklasse – allerdings unter ganz anderen Vorzeichen. Die SGE kassierte herbe Klatschen gegen Atlético, Liverpool oder Atalanta und reiste als krasser Außenseiter zu den sich zuletzt verbessert präsentierenden Katalanen.
Defensiv stabil, vorne eiskalt – Eintracht Frankfurt überrascht
Platz für Massen an Gästefans war diesmal nicht vorhanden. Das Camp Nou feierte zwar am heutigen Abend sein Champions-League-Comeback, doch aufgrund des weiterhin nicht fertiggestellten Umbaus erhielten nur 45.000 Zuschauende Einlass. Auf dem Spielfeld gaben die Hausherren erwartungsgemäß den Ton an. Nach zehn Minuten gelang Robert Lewandowski der erste Treffer, der jedoch aufgrund einer Abseitsstellung von Flankengeber Raphinha nicht zählte.
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— FC Barcelona (@FCBarcelona) December 9, 2025
Wenig später probierte es Gerard Martín aus der Distanz und zwang Michael Zetterer zu einer Flugeinlage, mit der er den Ball über die Latte lenkte (14.). Eintracht Frankfurt lauerte ausschließlich auf Umschaltmomente, tat sich aber zunächst schwer gegen das enorm aggressive und hohe Barca-Pressing. In der 21. Minute befreite sich Nathaniel Brown aus der Umklammerung und steckte durch für Ansgar Knauff – dem einzigen SGE-Akteur, der bereits beim letzten Aufeinandertreffen mitwirkte. Dieser ließ sich nicht lange bitten und vollendete platziert ins rechte Eck zum 0:1.
Die Reaktion des FC Barcelona fiel verhalten aus. Das Team von Trainer Hansi Flick fand keine Lösungen gegen einen erstaunlich kompakt verteidigenden Kontrahenten, der aktuell die schwächste Defensive der Bundesliga stellt. Zetterer musste sich bis zum Pausenpfiff des nicht immer souveränen Schiedsrichters Davide Massa keiner weiteren ernsthaften Prüfung stellen. Auf der Gegenseite verfehlte Ellyes Skhiri nach feiner Knauff-Ablage nur knapp das rechte obere Eck (45+1.).
Kounde nutzt Freiräume – Barca dreht das Spiel
Die Anfangsphase des zweiten Abschnitt lieferte Torszenen auf beiden Seiten. Gerard Martín unterlief nach scharfer Brown-Hereingabe beinahe ein Eigentor. Im direkten Gegenzug schickte Pedri den frisch gekommenen Marcus Rashford auf die Reise, der quer legte auf den jedoch kläglich verziehenden Raphinha. Kurz darauf flankte Rashford maßgenau auf den einlaufenden Jules Kounde, dessen Kopfball im rechten Eck einschlug – 1:1 (50.).
Der FC Barcelona hielt den Druck aufrecht und durfte in der 53. Minute erneut jubeln. Wieder köpfte Kounde ein – diesmal jedoch komplett unbedrängt, obwohl die Flanke von Lamine Yamal sich lange in der Luft befand. Der Vorsprung hätte noch klarer ausfallen können, doch Artur Theate blockte im letzten Moment gegen Rashford (59.). Ohnehin besaß der FC Barcelona ein klares Übergewicht, schaffte es aber nicht endgültig klare Verhältnisse zu schaffen.

Eintracht Frankfurt setzte weiter vereinzelte Nadelstiche. Die aussichtsreichen Situationen endeten allerdings oftmals in der Abseitsfalle der Katalanen. Daher ergaben sich keine wirklichen Ausgleichschancen. Barca brachte den 2:1-Vorsprung souverän ins Ziel und fuhr den dritten Sieg der laufenden Champions-League-Kampagne ein. Die SGE wiederum steht dagegen nach der vierten Niederlage im sechsten Spiel kurz vor dem Aus.
FC Barcelona – Eintracht Frankfurt 2:1 (0:1)
Barcelona: García,-Kounde, Cubarsí, Martín, Balde (89. Christensen),-Eric, Pedri,-Yamal (89. Bardghji), Fermín (46. Rashford), Raphinha (66. de Jong),-Lewandowski (66. Ferran)
Frankfurt: Zetterer,-Kristensen, Koch, Theate,Brown-Skhiri, Larsson (68. Dahoud),-Doan (89. Ngankam), Götze (77. Bahoya), Chaibi (77. Uzun),-Knauff (68. Wahi)
Tore: 0:1 Knauff (21.), 1:1 Kounde (50.), 2:1 Kounde (53.)
Foto: Getty Images

