Adeyemi belohnt sich nicht, Reus verpasst die Krönung: Der BVB in der Einzelkritik

2. Juni 2024 | News | BY Philipp Overhoff

Aus der Traum vom Champions-League-Triumph: Gegen ein abgezocktes Real Madrid unterlag Borussia Dortmund im Wembley mit 0:2. Trotz zahlreicher Hochkaräter belohnte sich der BVB nicht und musste Real anschließend beim Feiern zusehen. 

BVB nicht kaltschnäuzig genug

Es hat einfach nicht sein sollen. Trotz einer mehr als ansprechenden Leistung musste sich Borussia Dortmund im gestrigen Champions-League-Finale mit 0:2 geschlagen geben. Real Madrid präsentierte sich dabei einmal mehr als die abgezockteste Mannschaft des europäischen Kontinents und schlug zweimal eiskalt zu.



Rechtsverteidiger Dani Carvajal traf nach einer Ecke zum 1:0 (74.), ehe Vinicius Junior knapp zehn Minuten später den Deckel drauf machte (83.). Auf dem heiligen Rasen des Wembley Stadiums war der BVB mehr als ebenbürtig, machte aus seinen zahlreichen Chancen aber letztlich zu wenig. Auf den gezeigten Auftritt können die Schwarzgelben dennoch mehr als stolz sein.

Benotet wird nach Schulnoten, das heißt von 1-6. Auch „x,5“-Noten sind möglich. Spieler, die nach einer längeren Spieldauer eingewechselt wurden und nicht mehr signifikant zum Spiel beigetragen haben, werden nicht benotet.

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Borussia Dortmund in der Einzelkritik

Gregor Kobel: Der Schweizer Keeper war bei beiden Toren von Real ohne jede Abwehrchance. Verschätzte sich in der 69. Minute gegen Jude Bellingham, zeigte gerade in der Schlussphase aber mehrere Paraden von hohem Niveau. Note: 2-

Julian Ryerson: Kritiker, die behaupten, das Champions-League-Finale sei eine zu große Bühne für ihn, strafte der US-Amerikaner abermals Lügen. Gegen Vinicius Jr immer mal wieder mit Schwierigkeiten, letztlich hielt er seine rechte Seite jedoch dicht und war auch im Offensivspiel ungewohnt aktiv. Note: 2-

Mats Hummels: In einer bärenstarken Champions-League-Saison zauberte Hummels die nächste Top-Leistung auf das Parkett. Mit einem wunderschönen Pass aus der Tiefe bediente er Karim Adeyemi (21.), kurz vor der Halbzeit zeigte er eine Monstergrätsche gegen Vinicius. An seiner Performance gibt es (wieder mal) absolut nichts auszusetzen. Note: 2

Nico Schlotterbeck: In der Anfangsphase agierte Schlotterbeck durchaus nervös und leistete sich den einen oder anderen Abspielfehler. Fing sich allerdings schnell und war danach gewohnt aktiv mit dem Ball. Auch defensiv ließ sich der DFB-Kicker nichts zuschulden kommen. Note: 3

Ian Maatsen: Der Niederländer war im Spielaufbau des BVB ein enormer Faktor und kippte immer wieder ins zentrale Mittelfeld ab. Bereitete mit einem sehenswerten Pass auch die beste Dortmunder Chance durch Niclas Füllkrug vor (23.). Vor dem 0:2 leistete sich Maatsen allerdings einen kapitalen Fehlpass und war so entscheidend am Ausgang der Partie beteiligt. Note: 3-

Emre Can: Mehrmals ging der Kapitän gegen das spanische Starensemble robust zu Werke und wendete so Gefahr vom eigenen Tor ab. Auch im Aufbauspiel zeigte sich Can sauber und agierte dabei zumeist als dritter Innenverteidiger. Unauffällige, wenn auch solide Leistung. Note: 3+

(Photo by PAUL ELLIS/AFP via Getty Images)

Marcel Sabitzer: Mit nur 46 Ballkontakten war Sabitzer für einen zentralen Mittelfeldspieler eher unregelmäßig ins BVB-Spiel eingebunden. Doch seine wenigen Aktionen waren oft von hoher Qualität. So prüfte er Courtois kurz vor der Halbzeit mit einem gefährlichen Distanzschuss (41.). Note: 3

Jadon Sancho: Auch wenn der Engländer vielleicht ein paar mal zu oft ins Dribbling ging und nur drei von acht Zweikämpfen gewann, war er doch ein absoluter Unruheherd und stellte die Real-Defensive immer wieder vor große Probleme. Den entscheidenden Stich konnte der 24-Jährige aber nicht setzen. Note: 2-

Julian Brandt: Der Spielmacher startete aktiv in die Partie und besaß die erste Dortmunder Chance (14.). Baute mit zunehmender Spieldauer jedoch etwas ab und war in einer gefälligen BVB-Offensive der unauffälligste Akteur. Was nicht heißt, dass er eine schlechte Leistung bot. Note: 3-

Karim Adeyemi: In der ersten Halbzeit war Adeyemi der vielleicht auffälligste Mann auf dem Platz. Lief frei auf Courtois zu, ließ sich im Endeffekt aber etwas zu weit abdrängen (21.). Nichtsdestotrotz war sein Tempo eine absolute Waffe und ein belebendes Element für die Terzic-Elf. In der zweiten Halbzeit dann mit zunehmendem Kräfteverschleiß. Er hätte sich definitiv belohnen müssen. Note: 2-

Niclas Füllkrug: Der deutsche Nationalspieler interpretierte seine Sturmrolle wie gewohnt sehr frei und fiel oft ins Mittefeld zurück. Traf in der ersten Halbzeit den Pfosten (23.) und scheiterte im zweiten Durchgang mit einem Flugkopfball am belgischen Keeper. Makel: Vor dem 1:0 von Real verlor er das entscheidende Kopfballduell gegen den deutlich kleineren Carvajal. Note: 3

Marco Reus (ab 72.): In seinem letzten BVB-Spiel wurde die Klublegende beim Stand von 0:0 eingewechselt und musste miterleben, wie seiner Mannschaft das Spiel in der Schlussphase entglitt. Daran traf Reus keine Schuld, Impulse konnte er jedoch ebenso keine setzen. Note: 3

Donyell Malen (ab 80.): Wurde nach der madrilenischen Führung in die Partie geworfen, konnte dieser jedoch nicht mehr seinen Stempel aufdrücken. Keine Bewertung mehr.

Sebastien Haller (ab 80.): Selbiges galt auch für den ivorischen Stürmer, der eine so schwierige Saison hinter sich hat. Auch in London war Haller kein Erfolgserlebnis vergönnt. Keine Bewertung mehr.

Jamie Bynoe-Gittens (ab 87.): Der Youngster kam für seinen englischen Landsmann Sancho ins Spiel, als beim Stand von 0:2 bereits alles verloren war. Bynoe-Gittens war Teil der Schlussoffensive, ohne dabei selbst großartig in Erscheinung zu treten. Keine Bewertung mehr.

(Photo by David Ramos/Getty Images)

 

 


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