Dortmunder Eurofighter, enttäuschende Premier-League-Teams: Die Tops und Flops der Champions League

3. Juni 2024 | News | BY Philipp Overhoff

Eine spannende Champions-League-Saison mit zahlreichen Überraschungen endete letztendlich auf die altbekannte Weise: Mit einem Titelgewinn von Real Madrid. Während andere Big Player enttäuschten, zeigte sich so mancher Underdog dagegen aufmüpfig. Wir blicken auf die Tops und Flops der vergangenen Spielzeit in der Königsklasse.

Champions League: Am Ende lacht Real Madrid

Die 69. Champions-League-Saison (die 32. unter dieser Bezeichnung) ist seit Samstagabend Geschichte. Durch den 2:0-Finalsieg über Borussia Dortmund sicherte sich Real Madrid den bereits 15. Titel der Vereinsgeschichte und darf sich somit als klarer Rekordmeister des Wettbewerbs bezeichnen.



Darüber hinaus produzierte die Königsklasse zahlreiche weitere Storylines – die einen erwartbar, andere dagegen absolut überraschend. Während die Powerhouses des europäischen Fußballs größtenteils lange dabei waren, setzten auch vermeintlich kleinere Teams teils eindeutige Duftmarken auf der internationalen Bühne.

Tops: Dortmund und Kopenhagen begeistern

Borussia Dortmund: Was war das bitte für eine schwarzgelbe Reise durch Europa? Eine überragende Champions-League-Saison von Borussia Dortmund endete erst am vergangenen Samstag mit einer unglücklichen Niederlage im Wembley – nach der Auslosung im letzten Jahr ein quasi undenkbares Szenario. Der BVB erwischte die vermeintliche Todesgruppe und musste sich mit Paris Saint-Germain, Newcastle United und der AC Mailand um zwei Achtelfinaltickets duellieren. Eine Aufgabe, die Dortmund als Gruppensieger mit Bravour bestand. Nach K.o.-Runden-Siegen über PSV Eindhoven, Atletico Madrid und erneut PSG verdiente sich die Mannschaft von Edin Terzic den Finaleinzug redlich. Auch gegen Real Madrid lieferte der BVB ein tolles Spiel ab und war lange Zeit sogar die tonangebende Mannschaft. Trotz der verpassten Krönung waren die Westfalen DIE positive Storyline dieser Champions-League-Saison.

Die Leistung der Favoriten: Nach Auslosung des Viertelfinals waren sich große Teile der europäischen Fußballfans einig: Das ist die hochklassigste Besetzung, die eine Runde der letzten acht Mannschaften seit langer Zeit gesehen hat. Im April standen sich ausschließlich internationale Big Player gegenüber und unterhielten die Zuschauer mit hochklassiger Unterhaltung. Einen krachend scheiternden Giganten a la FC Barcelona 2022/23 gab es in dieser Spielzeit nicht, die favorisierten Teams erledigten zumeist ihre Hausaufgaben und scheiterten erst in den direkten Duellen. Das Vorrundenausscheiden von Manchester United und der AC Mailand fällt in dieser Hinsicht etwas ab, wobei beide Klubs aktuell so oder so nicht zum europäischen Hochadel gezählt werden können.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

FC Kopenhagen: Noch im September 2023 dürften sich die wenigsten Fans des FC Kopenghagen Hoffnungen auf einen längeren Champions-League-Run gemacht haben. In einer Gruppe mit dem FC Bayern, Manchester United und Galatasaray Istanbul galt der dänische Meister als klarer Außenseiter. Die Mannschaft von Jacob Neestrup ließ sich davon aber nicht beirren und zeigte eine Top-Leistung nach der anderen. Höhepunkt der Kopenhagener Gruppenphase war der 4:3-Heimsieg über United samt zweier später Siegtreffer. Auch dem FC Bayern trotzten die Dänen vor fremder Kulisse einen Punkt ab. Völlig verdient zog der FC Kopenhagen ins Achtelfinale ein und scheiterte dort an der Übermacht des Titelverteidigers Manchester City.

Flops: Die beste Liga der Welt?

Englische Teams: Hinter der allgemein weitgehend akzeptierten These „Die Premier League ist die beste Liga der Welt“ muss nach dieser Saison zumindest ein kleines Fragezeichen gesetzt werden. Kein englisches Team schaffe es bis ins Halbfinale, da Manchester City und der FC Arsenal im Viertelfinale an Real Madrid respektive dem FC Bayern scheiterten. Manchester United und Newcastle schieden bereits nach der Gruppenphase aus. Der diesjährige UEFA-Länder-Koeffizient, in den auch die Ergebnisse aus Conference- und Europa League mit einfließen, weist die Premier League nur als die drittbeste Liga der Europapokalsaison aus, wobei der Abstand auf Italien und Deutschland sogar beträchtlich ist.

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Schiedsrichter: Auch wenn es unfair ist, die Schiedsrichterleistungen in der Königsklasse pauschal als „Flop“ zu bezeichnen, so lässt sich jedoch festhalten, dass definitiv zu viele K.o.-Spiele durch höchstfragwürdige Entscheidungen der Unparteiischen mit entschieden wurden. Insbesondere RB Leipzig kann ein Lied davon singen. Im Achtelfinale gegen den späteren Titelgewinner Real Madrid gab es zwei äußerst fragwürdige Entscheidungen zu Ungunsten der Sachsen. Auf ein fälschlicherweise nicht gegebenes Tor im Hinspiel folgte eine weitere Fehlentscheidung im Rückspiel, als Vinicus Junior nach einer Tätlichkeit gegen Willi Orban nicht vom Platz gestellt wurde. Auch im Halbfinale zwischen Real und dem FC Bayern überstrahlte die Schiedsrichterleistung das Endergebnis. Wir hoffen auf eine klarere und einheitlichere Linie in der nächsten Saison.

FC Sevilla: Als Europa-League-Sieger der Saison 2022/2023 war der FC Sevilla trotz des zwölften Tabellenplatzes in La Liga automatisch für die Champions League qualifiziert. Was die Andalusier dann boten, war jedoch über alle Maßen enttäuschend. In einer Vorrundengruppe mit dem FC Arsenal, RC Lens und der PSV Eindhoven gewann Sevilla nicht ein einziges Spiel und schied mit gerade einmal zwei Punkten sang- und klanglos nach sechs Partien aus. Nach Roter Stern Belgrad waren die Spanier das zweitschwächste Team der gesamten Gruppenphase. Eine insgesamt absolut enttäuschende Saison samt Platz 14 in der heimischen Liga wurde also von einer enorm schwachen Darbietung in der Königsklasse abgerundet.

(Photo by Angel Martinez/Getty Images)


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