Champions League | Frankfurts juristische Hängepartie, Liverpool fragwürdig – Die Kurzvorschau zu den Achtelfinal-Rückspielen
14. März 2023 | Trending | BY Victor Catalina
Spotlight | Diese Woche steht das letzte Set an Achtelfinal-Rückspielen der Champions League an. Ein Blick auf die aktuelle Form der verbliebenen Teilnehmer.
Dienstag, 14.03.2023
Manchester City – RB Leipzig (Hin: 1-1)
Analog zur Bundesliga wird auch in der Premier League das Titelrennen nur noch zwischen zwei Teams ausgetragen. Viele Ausreißer leistet sich Manchester City momentan nicht. Seit dem 0:1 bei Tottenham gab es lediglich in Nottingham sowie Leipzig zwei aufeinanderfolgende 1:1-Remis. Darauf antwortete City allerdings mit vier Siegen in Folge, zuletzt einem 1:0 im Selhurst Park. Erling Haaland erzielte den einzigen Treffer per Elfmeter. Die Cityzens punkten – und lauern auf den einen, entscheidenden Aussetzer Arsenals im Wissen, dass sie Ende April noch ein Heimspiel gegen die Gunners haben. Fünf Zähler trennen beide Teams momentan.
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Wesentlich unruhiger waren die letzten Wochen in Leipzig. Aus den vergangenen sechs Bundesligaspielen gab es drei Siege, dafür auch zwei Niederlagen. Von der Topform, die RB nach dem Amtsantritt von Marco Rose hatte, mit 18 ungeschlagenen Pflichtspielen am Stück, ist nicht mehr viel übrig. Dazu wiegen die Niederlagen in den Topspielen gegen Union Berlin (1:2) sowie beim BVB (1:2) genauso schwer, wie der abermalige Verlust von Christopher Nkunku. „Du spielst hier in Dortmund, willst das Spiel unbedingt gewinnen. Am Ende, glaube ich, hätte ich es besser machen müssen und ihn eher rausnehmen müssen. Jetzt müssen wir die Konsequenzen tragen“, zeigte sich Rose selbstkritisch.“ Nkunku wird mit Muskelfaserriss für die Partie im Etihad ausfallen. Gegen Borussia Mönchengladbach gab mit Dani Olmo dafür ein weiterer Gamechanger sein Comeback. Auch das Ergebnis stimmt optimistisch: Trotz anfänglicher Schwierigkeiten setzte sich RB letztendlich souverän mit 3:0 durch. Gegen Manchester City ist alles offen. Als einzige der acht Begegnungen endete die Partie in Leipzig unentschieden.
FC Porto – Inter Milan (Hin: 0-1)
Vor dem Hinspiel in San Siro vereinigten sich die Fanlager, um José Mourinho zu feiern, der mit beiden Teams die Champions League gewann. Die Partie ging letztendlich an den Sieger von 2010: Inter. Porto musste somit die erste Pflichtspielniederlage seit dem 0:1 gegen Benfica Ende Oktober einstecken. Allein, vier Tage später gab es die nächste, ein 1:2 in der Liga gegen Gil Vicente. Dadurch steht Porto nun acht Zähler hinter Roger Schmidt und den Seinen. Dieses Wochenende fuhr man ein 3:2 über Estoril Praia ein. Da Benfica allerdings 3:0 bei Marítimo gewann, änderte sich am Abstand vorerst nichts.
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Inter ist in der Serie A momentan Best of the Rest, 18 Zähler hinter dem designierten Meister Napoli. Auch die Mannschaft von Simone Inzaghi punktete in den letzten Wochen weitestgehend konsequent. Aus den letzten drei Partien gab es jedoch zwei Niederlagen, in Bologna (0:1) sowie dieses Wochenende in Spezia (1:2).
Mittwoch, 15.03.2023
SSC Napoli – Eintracht Frankfurt (Hin: 2-0)
Zu Napoli muss man momentan nicht viel sagen: Sie gewinnen und gewinnen und gewinnen und gewinnen und gewinnen und gewinnen. Im Meisterrennen können sie sich nicht einmal mehr selbst schlagen. Auch das Champions-League-Achtelfinale gegen Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt ist mit dem 2:0 sowie der Sperre für Randal Kolo Muani zumindest vorentschieden. Vor zwei Wochen wurde der Napoli-Express jedoch ausgebremst, ausgerechnet vom ehemaligen Lokführer Maurizio Sarri und Lazio. Matías Vecino erzielte per gekonntem Volley den einzigen Treffer des Tages. Durch ein kompaktes Mittelfeld gelang es Sarri, Khvicha Kvaratskhelia und Victor Osimhen, die neapolitanischen Splash Brothers, weitestgehend zu verhindern. Napoli kam auf einen xG von lediglich 0,92. Ganz zufällig oder unverdient ist die Niederlage nicht. In der Liga schmerzt sie nur bedingt. Weil Inter seinerseits unterlag und Napoli nach einem 2:0 über Atalanta bereits wieder auf Kurs ist.
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Bei Eintracht Frankfurt dreht sich vieles um die aktuelle Form, die auch an diesem Wochenende, mit dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart, weiterhin bedingt stimmt. Aus den vergangenen sechs Pflichtspielen gab es lediglich einen Sieg, das 2:0 gegen Werder Bremen.
Vielmehr beschäftigt allerdings die Frage, ob und inwieweit bei der Partie in Neapel Gästefans zugelassen sein werden. Im Hinspiel war es zu Auseinandersetzungen beider Fanlager gekommen. Neun Personen wurden in Gewahrsam genommen. Die Präfektur Neapel schätzte die Gefahr für Frankfurter Fans als zu groß ein, sodass das Innenministerium sie gänzlich aussperrte. Ein Novum in der Champions League. Eintracht Frankfurt ging gegen den Beschluss juristisch vor, hatte beim zuständigen Verwaltungsgericht Kampanien eine einstweilige Verfügung beantragt – und bekam vergangenen Samstag Recht. Damit muss Napoli der SGE die 2.700 Auswärtstickets zur Verfügung stellen.
Entschieden ist der Streit aber noch nicht. Wie Sonntagabend bekannt wurde, stellt sich die Präfektur Neapel weiterhin quer. Gemäß des neuen Erlasses von Präfekt Claudio Palomba sind diesmal jedoch nicht sämtliche SGE-Fans in Deutschland vom Verkaufsverbot betroffen, sondern nur solche mit Wohnsitz in Frankfurt. Die Stadt Neapel wolle, so die offizielle Mitteilung, „Risiken für den Schutz der Ordnung und der öffentlichen Sicherheit“ vermeiden, die bei einer Anreise drohen würden. Als Reaktion darauf will die Eintracht nun komplett auf das Ticketkontingent verzichten.
„Es gäbe womöglich unzählige Wege, diesen Erlass faktisch zu umgehen und Teile unserer Fans ins Stadion zu bringen. Aber erstens werden wir uns nicht in Postleitzahlengebiete aufspalten lassen. Und zweitens möchten wir niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen, wie wir sie jetzt seit dem Hinspiel in beispielloser Form mit allen Verantwortlichen in Neapel erleben. Daher werden wir auf das Auswärtskontingent vollständig verzichten, sollte sich an der Verfügungslage nicht wider Erwarten noch kurzfristig etwas ändern“, erklärte SGE-Vorstandsmitglied Philipp Reschke. Es gehe jetzt, in Anbetracht der Zeit, „vor allem ums Prinzip und um die Zukunft“, so Reschke weiter.
Real Madrid – Liverpool FC (Hin: 5-2)
Wer auf der Suche nach Gewissheit ist, wird wesentlich mehr davon zwischen Real Madrid und dem Liverpool Football Club finden. Das 5:2 für die Königlichen in Anfield ist mehr als nur eine Vorentscheidung. Dieses Wochenende gelang es, einen Formdip von drei sieglosen Spielen in Folge durch ein 3:1 gegen Espanyol zu beenden. Vinícius Júnior, Éder Militão sowie Marco Asensio drehten den zwischenzeitlichen Rückstand durch Joselu. Neun Punkte trennen Real Madrid momentan vom FC Barcelona. Kommendes Wochenende können sie im Clásico das Titelrennen entweder scharf- oder komplett ausschalten.
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Was haben ein Studium der Raketenwissenschaft und die Lokalnachrichten auf Kantonesisch gemeinsam? Beide sind dieser Tage leichter zu verstehen, als der Liverpool Football Club. Binnen zwei Wochen produzierten die Reds vor eigenem Publikum historische Ergebnisse in beide Extreme: Das Debakel gegen Real Madrid sowie das Spektakel gegen Manchester United. Das alles, nur um – natürlich – am Wochenende 0:1 in Bournemouth zu unterliegen. In Anfield hatte Liverpool noch 9:0 gewonnen. Es war eine Performance, die sich nahtlos an an die in Nottingham (0:1), gegen Leeds United (1:2), in Brentford (1:3), Brighton (0:3) oder Wolverhampton (0:3) einreiht. Durch die jüngste Niederlage darf in erster Linie Tottenham aufatmen, die auf Platz 4 nun sechs Zähler Vorsprung haben, allerdings ein Spiel mehr und die schlechtere Tordifferenz.
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Victor Catalina
Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.
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