Champions League | Eintrachts Italien-Faible, RB Leipzig hofft auf Nkunku und fürchtet Haaland – Die Statistiken der Achtelfinal-Hinspiele

21. Februar 2023 | Spotlight | BY Victor Catalina

Spotlight | Teil zwei der Achtelfinal-Hinspiele dieser Champions-League-Saison steht an. Dabei darf sich unter anderem Eintracht Frankfurt berechtigte Hoffnungen auf einen Hinspielsieg gegen die SSC Napoli machen. Die Statistiken.

Eintracht Frankfurt – SSC Napoli (Dienstag, 21:00 Uhr)

Am Dienstagabend wird Eintracht Frankfurt zum Achtelfinal-Hinspiel der Champions League antreten. Es ist nicht nur für Stadt und Verein ein besonderer Tag, sondern auch für die Bundesliga. Die SGE wird der elfte deutsche Verein sein, der in einer K.O.-Runde der Champions League antritt. Damit ist die Bundesliga die einzige, die mehr als zehn Klubs stellt. Den bisherigen Rekord hielt La Liga.

 



 

Zu Gast ist die Società Sportiva Calcio Napoli, das vielleicht formstärkste Team Europas und mit 20 Treffern torgefährlichste dieser Champions-League-Saison. Heraus sticht vor allem Khvicha Kvaratskhelia (2 Tore/3 Assists). Wie er sind auch Giacomo Raspadori (4 Tore/2 Assists) und Piotr Zieliński (3 Tore/2 Assists) an mindestens fünf Toren direkt beteiligt. Auf mehr brachte es kein anderes Team während der vergangenen Gruppenphase. Lediglich Victor Osimhen (ein Tor) kam in der aktuellen Königsklassenspielzeit noch nicht richtig auf Betriebstemperatur.

Eine Offensive aufzuhalten, die, so Oliver Glasner auf der Pressekonferenz, „anti-italienisch“ spielt, also extrem offensiv, wird schwer genug. Allerdings hat die Eintracht äußerst gute Erfahrungen in diesem Duell und vor allem mit italienischen Teams. Im Achtelfinale des UEFA Cups 1994/95 setzte sich die SGE, damals unter Jupp Heynckes, in beiden Duellen 1:0 durch. Eine Runde später war im Rückspiel gegen Juventus‘ geballte Prominenz aus Antonio Conte, Fabrizio Ravanelli sowie Alex del Piero Schluss.

Bundesliga Eintracht Frankfurt SSC Napoli

Photo by Gualter Fatia/Getty Images

In den letzten Jahren tat man sich mit italienischen Teams wesentlich leichter. 2018/19 beispielsweise setzte sich die Eintracht, auf dem Weg ins Europa-League-Halbfinale, gegen Inter durch (0:0, 1:0). Seit elf Partien ist die SGE gegen Teams der Serie A ungeschlagen (sechs Siege, drei Remis). Letztmals einem italienischen Gegner unterlagen die Frankfurter im Oktober 2006, ein 1:2 gegen Palermo am 1. Spieltag der UEFA-Cup-Saison 2006/07.

Seitdem Oliver Glasner zur Saison 2021/22 übernahm, verlor die Eintracht lediglich zwei von 19 Partien in Europa, beide allerdings in der aktuellen Saison: 0:3 am 1. Spieltag gegen Sporting CP sowie 2:3 im Tottenham Hotspur Stadium. Die Europa League gewann man ungeschlagen.

Frankfurts Hoffnungen ruhen vor allem auf Europa-Experte Daichi Kamada, der in seinen vergangenen drei Champions-League-Partien traf und damit den Klubrekord einstellte. Randal Kolo Muani fehlt dazu noch ein Spiel mit eigenem Treffer. Vielleicht gibt es dieses am Dienstagabend.

RB Leipzig – Manchester City (Mittwoch, 21:00 Uhr)

Obwohl RB Leipzig erst zur Saison 2016/17 in die Bundesliga aufstieg, hat der Verein schon einiges an europäischer Erfahrung vorzuweisen. 2019/20 ging es unter Julian Nagelsmann sogar bis ins Halbfinale. Auf dem Weg dorthin eliminierte RB Tottenham (1:0, 3:0) sowie Atlético Madrid (2:1). Der späte Treffer von Tyler Adams (88′) ist allerdings bis heute Leipzigs letzter in einer K.O.-Phase der Champions League. Im Halbfinale setzte es ein 0:3 gegen Paris Saint-Germain. Als man 2021/22 im Achtelfinale auf den Liverpool FC traf, gab es in Budapest zwei 0:2-Niederlagen.

Wesentlich formstärker zeigte sich RB unter Marco Rose. Nach dem 0:2 im Santiago Bernabéu gewannen die Leipziger alle verbleibenden Spiele und drehten mit dem 4:0 bei Shakhtar Donezk sogar das 1:4-Hinspieldebakel komplett. Jenes Spiel war Marco Roses vierter Sieg als RB-Trainer. In einer Königsklassensaison kommt lediglich Nagelsmann auf zwei mehr.

Champions League RB Leipzig Manchester City

Photo by Martin Rose/Getty Images

Leipzigs Hoffnung liegt vor allem auf dem genesenen Christopher Nkunku, der beim 3:0 in Wolfsburg Konrad Laimer das zwischenzeitliche 0:2 vorlegte. Nkunku traf in den vergangenen beiden Partien gegen Real Madrid (3:2) sowie bei Shakhtar Donezk und könnte zum ersten RB-Akteur werden, der in drei aufeinanderfolgenden Königsklassenpartien trifft. Auch mit Manchester City machte er bereits – zumindest persönlich – gute Erfahrungen. Vergangene Saison gelang ihm im Etihad ein Hattrick – allerdings in einer 3:6-Niederlage.

Pep Guardiola wird besonders auf Erling Haaland hoffen, der in bislang vier Duellen mit RB Leipzig auf sechs Tore kommt, oder auch: drei Doppelpacks. Den bislang wichtigsten erzielte Haaland am 13. Mai 2021, als sich Borussia Dortmund 4:1 im Pokalfinale gegen RB durchsetzte.

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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