Bayern-Spektakel auch im Villa Park? 3 Thesen zur Champions League

1. Oktober 2024 | Spotlight | BY Michael Bojkov

9:2 gewann der FC Bayern zum Auftakt der Champions League gegen Zagreb und schrieb sich damit in die Geschichtsbücher. Gelingt den Münchnern auf der Insel der nächste Torreigen? Michael Bojkov formuliert drei Thesen zum 2. Spieltag der Königsklasse.

1. Das nächste Bayern-Spektakel in der Champions League

In den ersten Spielen unter Neutrainer Vincent Kompany steht der FC Bayern vor allem für eines: Spektakel. Durchschnittlich 5,2 Tore fallen in dieser Saison bei Spielen mit Beteiligung des deutschen Rekordmeisters. Eindrucksvoll war besonders die Serie vor dem jüngsten Spitzenspiel gegen Leverkusen (1:1), als die Münchner drei Partien am Stück mit 6:1, 9:2 und 5:0 gewannen. Die neun Tore gegen Dinamo Zagreb waren sogar eine neue Bestmarke: In der Geschichte der Champions League traf noch keine Mannschaft so oft in einem Spiel.



Aktuelle News und Storys rund um die Champions League

Die Wahrscheinlichkeit, dass es am 2. Spieltag bei Neuling Aston Villa erneut unterhaltsam wird, ist alles andere als gering. Nicht nur wegen der Münchner Torlaune, sondern auch, weil es bei den Hausherren häufig heiß hergeht. Elf Treffer fielen in den letzten drei Spielen, im Schnitt sind es diese Saison immerhin 3,4 Tore pro Partie. Daher meine These: Auch das Duell zwischen Villa und Bayern wird gefundenes Fressen für den Unterhaltungssuchenden.

2. BVB muss auch gegen Celtic leiden 

Keine der vergangenen fünf Partien verlief ohne eine Phase, in der die Dortmunder (enorme) Probleme hatten. Einem 0:0 in Bremen folgte ein 4:2-Sieg gegen Heidenheim, bei dem man den Gegner trotz zweier komfortabler Führungen am Punkt schnuppern ließ. In der Champions League gab es zum Auftakt ein 3:0 in Brügge, wobei der belgische Meister bis in die Schlussphase hinein der Führung deutlich näher war und erst ein Doppelpack von Jamie Gittens die Dortmunder erlöste. Es folgte die denkwürdige 1:5-Schlappe in Stuttgart, wo bei allen Spielern der Strom ausfiel und auch die Wiedergutmachung am vergangenen Freitag gegen Bochum verlief alles andere als reibungslos, musste die Sahin-Elf doch früh einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen.

Muss der BVB auch in der Champions League leiden?

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Immerhin: Am Ende stand ein 4:2-Sieg. Dass die Dinge im Champions-League-Heimspiel gegen Celtic ausnahmsweise mal über die vollen 90 Minuten in die richtige Richtung laufen, darf man aber mindestens anzweifeln. Schließlich ist der schottische Meister mit sechs Siegen und einem Torverhältnis von 20:0 in die Liga gestartet, zum Auftakt der Champions League wurde Slovan Bratislava mit 5:1 aus dem Celtic Park gefegt. Meine These: Die Punkte bleiben am Dienstag in Dortmund, aber auch gegen Celtic wird die Leidensfähigkeit der BVB-Fans auf eine harte Probe gestellt.

3. Bei RB Leipzig wächst der Druck

Wenn Marco Rose nach dem Kryptonit seiner Mannschaft gefragt wird, dürfte die Antwort auf den tief stehenden Gegner fallen. Es ist kein neues Phänomen, zeigt sich in der Frühphase dieser Saison aber schon in einer beeindruckenden Häufigkeit: RB Leipzig hat extreme Probleme, kompakte Abwehrreihen zu knacken. Sowohl zu Hause gegen Union Berlin als auch auf St. Pauli kamen die Sachsen nicht über ein torloses Remis hinaus und auch gegen Bochum tat man sich lange schwer und gewann am Ende nur knapp mit 1:0. Die gute Nachricht: Am Samstag setzte die Mannschaft ein Statement und deklassierte Augsburg mit 4:0. Die schlechte: Der kommende Gegner Juventus hat an den ersten sechs Spieltagen der Serie A noch keinen einzigen Gegentreffer kassiert – Rekord im italienischen Oberhaus. Und Neutrainer Thiago Motta wird alles daran setzen, dass in Leipzig eine weitere weiße Weste folgt. Unsere These daher: Der Bundesligist wird sich gegen die Bianconeri die Zähne ausbeißen und wartet nach zwei Spieltagen weiterhin auf den ersten Sieg in der Champions League.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.


Ähnliche Artikel