Wie erwartet demonstrierte Manchester City beim 4:0 Hinspiel-Erfolg gegen den FC Basel, dass zwischen beiden Klubs ein Klassenunterschied existiert. Für die Schweizer geht es im Rückspiel daher wohl nur darum, sich anständig aus der Königsklasse zu verabschieden…
Form halten
Der erste Titel der Ära Pep Guardiola ist durch den Gewinn des Ligapokals bereits unter Dach und Fach. Der zweite, nämlich die englische Meisterschaft, ist bei neun verbleibenden Spielen und nun 16 Punkten Vorsprung auf Platz zwei zum Greifen nahe. Fehlt noch die ultimative Körnung in der Königsklasse…
Zugegeben und bei allem Respekt, der FC Basel war für Manchester City bei der Jagd nach dem ersten Champions League Titel der Vereinsgeschichte nicht der ultimative Gradmesser. Trotzdem erfüllte man die Aufgabe im Hinspiel mit Bravur. Das 4:0 in der Schweiz demonstrierte einen eindeutigen Klassenunterschied zwischen den Teams. Wer allerdings denkt, dass der Spanier die Partie auf die leichte Schulter nimmt, liegt weit daneben. Der ehemalige Trainer des FC Bayern München ist und bleibt ein Perfektionist und wird, vor allem in Anbetracht des wohl schwierigeren Viertelfinals, versuchen, die Konzentration und die Form seiner Mannschaft aufrecht zu erhalten.
Das dürfte kein großes Problem sein. Die Bequemlichkeit der Favoritenrolle tut den Cityzens nämlich scheinbar gut. Bei den letzten Erfolgen gegen Arsenal (im Ligapokalfinale und in der Liga) und gegen den FC Chelsea (über 900 Pässe!) bewies die Mannschaft, dass die Unbekümmertheit sogar zu einem noch flüssigeren Spielfluss führt.
Von einer Rotation könnten am ehesten Kevin De Bruyne, David Silva und Ilkay Gündogan betroffen sein. Das Mittelfeld-Trio bestritt nun drei Pflichtspiele in zehn Tagen. In den Kader zurückkehren dagegen könnten der zuletzt geschonte Vincent Kompany und Fabian Delph, der in England eine Drei-Spiele-Sperre absitzen musste. Ausfallen wird neben Fernandinho und Benjamin Mendy wohl auch weiterhin Raheem Sterling. Ein Einsatz des Engländers wäre, insbesondere in Anbetracht der Ausgangssituation, wohl verfrüht und zu riskant.
Anständig verabschieden
Das Wichtigste für den FC Basel war und ist weiterhin der Meistertitel. „Die Champions League”, wie Fabian Frei es treffend formulierte, sei lediglich “das Dessert.“ Doch nach dem enttäuschenden Auftakt in die Rückrunde der Raiffeisen Super League, ist sogar der Hauptgang in weite Ferne gerückt. Zwei Niederlagen in drei Spielen bedeuten mittlerweile 14 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter BSC Young Boys. Auch wenn Basel zwei Nachholspiele in der Hinterhand hat, ist dies natürlich ein beachtlicher Abstand auf Platz eins. Ein potentieller Trostpreis, der Schweizer Pokal, ist nach dem 0:2 gegen die Berner vergangene Woche übrigens ebenfalls vom Tisch.
In der Königsklasse gilt es jedenfalls, sich anständig zu verabschieden und womöglich, frei vom Erwartungsdruck, Erkenntnisse oder gar ein paar Erfolgserlebnisse aus der Partie gegen das Überteam von Pep Guardiola zu sammeln. Allzu sehr werden sich die Schweizer dabei aber nicht verausgaben wollen, denn in der heimischen Liga stehen aufgrund der ausgefallenen Partien harte englische Wochen an.
Verzichten muss Raphael Wicky gegen die Engländer auf den gesperrten Taulant Xhaka und wohl auf die angeschlagenen Germano Vailati und Eder Balanta. Eine defensive Grundausrichtung, um den Schaden minimal zu halten und das Selbstbewusstsein nicht weiter zu schwächen, ist extrem wahrscheinlich.
Prognose
Wie im Hinspiel, ist auch im Rückspiel ein deutlicher Klassenunterschied zu erwarten. Qualität, Form, Selbstbewusstsein sprechen allesamt dafür, dass Manchester City eine dominante Darstellung abliefern wird. Basel muss aufpassen, dass man nicht unter die Räder kommt.
Mögliche Aufstellungen
Manchester City: Ederson – Delph, Stones, Laporte, Danilo – De Bruyne, Gündogan, David Silva – Sane, Bernardo Silva – Agüero (Jesus)
Basel: Vaclik – Petretta, Suchy, Lacroix, Ajeti, Lang – Elyounoussi, Zuffi, Die, Stocker – Van Wolfwinkel