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90PLUS » Die Breite macht den Unterschied: Was Arsenal dem FC Bayern voraus hat
Champions League

Die Breite macht den Unterschied: Was Arsenal dem FC Bayern voraus hat

Till Gabriel
27.11.25, 10:06
Till Gabriel
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Der FC Bayern musste gegen Arsenal die erste Saisonniederlage hinnehmen. Den Sieg hatten die Gunners auch der enormen Kaderbreite zu verdanken.

Schaut man sich den bisherigen Saisonverlauf an, kann man gar nicht anders, als die zwei Mannschaften, die sich beim 3:1 des englischen gegen den deutschen Tabellenführer im Emirates Stadium gegenüberstanden als die beiden derzeit besten der Welt zu bezeichnen. Die erste Halbzeit hat gezeigt, dass beide Startaufstellungen auf Augenhöhe agieren.

Die Partie im Emirates Stadium entwickelte sich von Beginn an zu dem Top-Spiel, das alle Experten zuvor erwartet hatten. Beide Teams variierten zwischen hohem Pressing und tieferen Phasen, wobei Arsenal dem FC Bayern gerne den Ball überließ. Die Taktik der Gunners ging voll auf, die Münchener hatten kaum Ideen, um die kompakte Defensive der Arteta-Elf zu knacken. Doch auch der FCB präsentierte sich stark gegen den Ball, ließ nur selten Gefahr zu.

Harry Kane
Foto: Getty Images

Artetas Joker stechen sofort

Arsenal nutzte allerdings wieder einmal einen Eckball zu Führung, diesmal nickte Jurrien Timber ein. Der FCB hatte jedoch die passende Antwort parat und ließ beim Ausgleich durch Lennart Karl die Muskeln spielen. Nach einem Traumpass von Joshua Kimmich legte Serge Gnabry perfekt für den Youngster ab, der souverän vollendete.

Nach dem Seitenwechsel musste die Mannschaft von Vincent Kompany der Intensität dieses Duells auf absolutem Spitzenniveau dann aber Tribut zollen. Die Hausherren übernahmen zunehmend die Kontrolle und ließen im zweiten Durchgang nichts mehr anbrennen. Nach Chancen für Christhian Mosquera, Mikel Merino und den überragenden Declan Rice, schienen die Tore für die Nordlondoner nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Schließlich vollendete Noni Madueke eine Calafiori-Flanke zum 2:1, dann machte Gabriel Martinelli nach Manuel Neuers Irrfahrt den Deckel drauf.

Einer der großen Vorteile, die die Gunners den Bayern gegenüber hatten, war – neben der geringeren Fehlerquote – die Qualität, die sie von der Bank nachlegen konnten. Ein derart hochklassiges Spiel ist kräftezehrend, wohl dem, der dann quasi ohne Qualitätsverlust von der Bank nachlegen kann.

Mikel Arteta brachte EM-Shootingstar Riccardo Calafiori für Youngster Myles Lewis-Skelly, der nur zwei Minuten brauchte, um das Tor von Madueke mustergültig vorzubereiten. Auch der Torschütze war ein Joker, er ersetzte schon im ersten Durchgang den angeschlagenen Leandro Trossard.

FC Bayern vermisst Diaz und Musiala

Für Bukayo Saka, den Konrad Laimer meist gut im Griff hatte, kam Gabriel Martinelli ins Spiel, der mit seinem Tempo eine Waffe bei Kontern ist. Genau so einer führte schließlich zum 3:1, als der Brasilianer sich den Ball kurz hinter der Mittellinie am herausstürmenden Neuer vorbei legte und ins verwaiste Tor einschob.

Noni Madueke und Gabriel Martinelli
Foto: Getty Images

Vincent Kompany konnte dagegen zwar Spieler von der Bank bringen, die gutes Bundesliga-Niveau an den Tag legen (Kim, Goretzka) oder über enormes Potenzial verfügen (Bischof), aber dennoch die Stammspieler (noch) nicht gleichwertig ersetzen können. So ist es schwer, frischen Wind in eine Partie zu bringen, die dem deutschen Rekordmeister in der zweiten Halbzeit komplett entrissen wurde. Mit Luis Diaz und Jamal Musiala fehlten zwei Unterschiedsspieler, solche Ausfälle kann der FC Bayern nicht kompensieren. In der Bundesliga muss er das auch gar nicht, gegen einen anderen Favoriten auf den Henkelpott schon.

Arsenal verfügt dagegen trotz Verletzungssorgen auf nahezu jeder Position über zwei Optionen auf internationalem Spitzenformat. In der Schlussphase feierte Kapitän Martin Ödegaard noch sein Comeback, während ein gestandener Innenverteidiger wie Piero Hincapie gar nicht erst zum Einsatz kam. Dazu kommen noch die Stürmer Viktor Gyökeres, Kai Havertz und Gabriel Jesus sowie Abwehrchef Gabriel, die allesamt verletzt fehlten.

Diese enorme Kaderbreite ist das Ergebnis eines klaren Plans von Arteta, einer cleveren Transferausrichtung von Sportdirektor Andrea Berta und natürlich sehr viel Geld. Im Sommer haben sich die Nordlondoner finanziell gestreckt, in dieser Saison muss es endlich mit mindestens einem Titel klappen. Das verdiente 3:1 gegen die Bayern hat gezeigt: Sie sind auf einem sehr guten Weg.

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