Inter Mailand trotz Unentschieden gegen Benfica weiter – Barellas königliche Aktion bucht früh das Halbfinal-Ticket
19. April 2023 | News | BY Jannis Sünnemann
News | Zwischen Inter Mailand und Benfica Lissabon wurde am Mittwochabend der nächste Champions-League-Halbfinalist bestimmt. Inter Mailand sicherte sich das Weiterkommen beim torreichen 3:3-Remis, bei dem jedoch nie wirklich Spannung aufkam.
Barella bringt Inter Mailand bildhübsch in Führung
Benfica Lissabon ging mit deutlich schlechteren Karten in das Viertelfinal-Rückspiel. Die 0:2-Niederlage im Hinspiel bedeutete, dass sich die Portugiesen im San Siro einen Zwei-Punkte-Vorsprung erarbeiten mussten, um es in die Verlängerung zu schaffen. Die Italiener wollten mit einem Halbfinaleinzug von den schwachen Ergebnissen in der Liga ablenken.
Um den Rückstand umzukehren, startete Benfica deutlich aktiver in die Auswärtspartie. Eine frühe Drangphase konnten die Adler aber nicht entwickeln. Immer wieder wurden ihre Offensivbemühungen von einfachen Fehlern zurückgeworfen. Die Elf von Roger Schmidt wirkte zu Beginn der Partie unkonzentriert.
Dafür gab es prompt die Quittung von Inter Mailand. Trotz Führung im Nacken suchten die Italiener immer wieder den Weg nach vorne. Gefährlich wurde es aber erst durch eine sehenswerte Einzelaktion. Nachdem Edin Dzeko einen Ball aus Luft pflückte (14.), setzte Nicolo Barella nach einem Doppelpass mit Lautaro Martinez zum Dribbling an. Er schüttelte seine Bewacher ab und setzte Chiquinho per Hackentrick auf den Hosenboden. Mit einem bildhübschen Schlenzer ins lange Eck krönte er seine Einzelaktion. Damit stellte er den Gesamtspielstand auf 3:0 und verpasste den Portugiesen früh den nächsten Rückschlag.
Damit hatten die Nerazzurri was sie wollten. Im kompakten 5-3-2 schalteten die Mailänder in den Verwaltungsmodus und konzentrierten sich vermehrt auf die Defensive. Mehr Spielanteile gehörten Benfica damit aber nicht, denn die Adler wussten mit dem Ballbesitz nichts anzufangen. Das Bollwerk der Italiener war mit schnellen Umschaltaktionen deutlich gefährlicher.
Den ersten Schuss auf das Tor von Inter Mailand verbuchte Benfica erst durch einen Standard. Chiquinho testet Andre Onana per Freistoß nach einer halben Stunde. Dann fiel aus dem Nichts der Ausgleich. Im Hinspiel hatten die Portugiesen noch die Kaltschnäuzigkeit vermissen lassen, im Rückspiel brauchten sie nur eine gute Chance für den ersten Treffer. Fredrik Aursnes schlich sich in die Lücke zwischen Denzel Dumfries und Matteo Darmian und köpfte freistehend zum 1:1 ein (38.). Damit hatte die bis dahin ereignisarme Partie ihren Halbzeitstand gefunden.
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Inter Mailand macht es deutlich
Mehr Chancen bot auch der Auftakt der zweiten Hälfte nicht, aber es entwickelte sich dennoch ein sehr ansehnliches Fußballspiel. Benfica kam elektrisiert aus der Kabine und startete überzeugend in den Durchgang. Bis zum Strafraum der Gastgeber spielte die Schmidt-Elf sehenswerten Fußball, am 16er der Nerazzurri war aber immer Schluss.
Benfica presste und schaffte es Inter Mailand phasenweise einzuschnüren, ließ aber eigene Abschlüsse sehnlichst vermissen. Einmal schaffte es Gonçalo Ramos, sich im Strafraum aufzudrehen, aber sein ungefährlicher Abschluss trudelte weit am Kasten vorbei (64.).
Postwendend nach dem verunglückten Abschluss des Youngsters flog den Portugiesen der Ball wieder um die Ohren. Zum ersten Mal in der zweiten Hälfte spielte Inter einen Angriff vernünftig zu Ende und kam so zum zweiten Treffer. Henrikh Mkhitaryan spielte per Doppelpass Federico Dimarco an der Grundlinie frei und der fand in der Mitte Lautaro Martinez (65.). Der Argentinier musste den Ball nur noch über die Linie schieben.
Damit aber noch nicht genug! Inter Mailand legte das nächste sehenswerte Tor nach. Der eingewechselte Joaquin Correa packte ein Kabinettstückchen aus und wackelte im Strafraum seinen Gegenspieler aus (78.). Sein wuchtiger Abschluss schlug perfekt an der Innenseite des Pfostens ein. Spätestens nach dem 5:1 in der Gesamtwertung war die Stimmung im San Siro auf ihrem Höhepunkt.
Benfica meldete sich aber auch noch mal in der Offensive. Zunächst legte Marcelo Brozovic den Ball mit einem schlimmen Fehlpass perfekt für David Neres auf, der Brasilianer scheiterte aber am Pfosten (84.). Es war bezeichnend für den Abend der Adler. In der 86. Minute konnte Antonio Silva per Kopf nach Standard-Situation immerhin noch einen Treffer erzielen.
Aber trotz des deutlichen Gesamtergebnisses gab sich Benfica noch immer nicht auf und Inter wurde nachlässig. So kämm Benfica noch zum Ausgleich im Rückspiel. Der eingewechselte Petar Musa wuchtete den Ball nach einem langen Schlag in die Maschen (90.+5). Das 3:3 war dann aber der Schlusspunkt einer torreichen Partie, die aufgrund des deutlichen Gesamtergebnisses aber nie richtig an Spannung gewann.
Das Spielschema im Überblick:
Inter Mailand: Onana – Darmian, Bastoni (80. d´Ambrosio), Acerbi – Dumfries, Barella (76. Calhanoglu), Mkhitaryan, Brozovic, Dimarco (80. Gosens) – Dzeko (76. Lukaku), Martinez (76. Correa)
SL Benfica: Vlachodimos – Gilberto (46. Neres), Silva, Otamendi, Grimaldo – Florentino, Chiquinho (80. Musa) – Mario (89. Schjelderup), Rafa Silva (80. Neves), Aursnes – Ramos (74. Guedes)
Schiedsrichter: Carlos del Cerro Grande
Tore: 1:0 Barella (14.), 1:1 Aursnes (38.), 2:1 Martinez (65.), 3:1 Correa (78.), 3:2 Silva (86.), 3:3 Musa (90.+5)