Nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Bodø/Glimt nahm Nico Schlotterbeck kein Blatt vor den Mund. Der BVB-Star setzte zur Generalkritik an.
Nico Schlotterbeck war am späten Mittwochabend kaum wiederzuerkennen. Der sonst so bedachte Abwehrchef gab am DAZN-Mikrofon eine der schärfsten öffentlichen Ansagen seiner Karriere ab. Er sprach von einem „extrem fahrigen Spiel“, „unfassbar schlechten ersten Kontakten“ und davon, dass jeder so ein bisschen „sein eigenes Spiel“ gemacht habe. Doch wen genau hatte Schlotterbeck im Visier?
Zunächst zielte seine Kritik klar auf die Joker. Serhou Guirassy, seit Wochen weit entfernt von seiner Topform, verlor reihenweise Bälle und brachte keinerlei Wucht ins Offensivspiel. Karim Adeyemi blieb ebenso wirkungslos und räumte später selbst ein: „Von mir persönlich war es eines der schlechtesten Spiele dieser Saison.“
Das von Schlotterbeck geforderte „Killen“ solcher Begegnungen fand nicht statt: Statt Konsequenz zeigten die Joker Kombinationsversuche ohne Ertrag. Der Vorwurf „wir wollen es schön machen“ war eindeutig.
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BVB: Schlotterbeck war am Remis nicht unbeteiligt
Doch die Bild bringt weitere Namen ins Spiel. Denn: Auch Teile der Startelf bekamen ihren Anteil ab! Felix Nmecha erwischte einen gebrauchten Abend, produzierte ungewöhnlich viele Fehler im Spielaufbau und war am ersten Gegentor beteiligt. Daniel Svensson, auf der linken Außenbahn gefordert, verlor zu viele Zweikämpfe und wirkte defensiv wacklig.
Auch im Angriff ließ der BVB jene Chancen liegen, die diese Partie früher hätten entscheiden können. Maximilian Beier und Fabio Silva besaßen absolute Top-Chancen auf das zweite Tor.
Schlotterbeck sagte selbst, dass er seine Kritik bereits zur Halbzeit laut in der Kabine formuliert habe. „Manchen war nicht bewusst, wie wichtig das ist.“ Eine deutliche Botschaft an Mitspieler, denen er fehlende Reife und Verantwortung attestiert.
Doch eine Sache bleibt wichtig: Auch Schlotterbeck selbst war nicht fehlerfrei. Beim ersten Gegentor stimmte die defensive Zuordnung des BVB ganz und gar nicht. Sein Klartext schließt ihn also mit ein.

