Der FSV Mainz 05 qualifizierte sich vorzeitig für die K.o-Runde der Conference League. Im Heimspiel gegen Samsunspor besaß er die Möglichkeit, direkt das Achtelfinale zu erreichen und nutzte diese eindrucksvoll.
Die europäischen Auftritte erwiesen sich für das Bundesliga-Schlusslicht bislang als Lichtblick eines verkorksten Halbjahres. Mit dem neuen Trainer Urs Fischer sprang bei Lech Posen immerhin ein 1:1 heraus, wobei bei glücklicheren Schiedsrichter-Entscheidungen wesentlich mehr drin gewesen wäre. Am Sonntag folgte ein 2:2 beim FC Bayern München. Die Mainzer, die mit fast 133 gelaufenen Kilometern den zweithöchsten Bundesliga-Wert seit Erhebung der Daten im Jahr 2013 aufstellten, mussten erst kurz vor Schluss durch einen Elfmeter von Harry Kane den Ausgleich hinnehmen. Dementsprechend gingen sie beflügelt ins heutige Spiel.
Mainz 05 übersteht Schreckmoment und jubelt kurz vor der Pause
Schon vor dem Anpfiff stand fest, dass ein Sieg über den punktgleichen Konkurrenten definitiv den Sprung ins Achtelfinale bringt. Die Fans eröffneten den Abend mit einer höchst sehenswerten Choreographie. Auf dem Spielfeld schenkten sich beide Teams von Beginn an nichts. Viele intensiv geführte Zweikämpfe prägten das Geschehen. Die erste Großchance ergab sich nach elf Minuten: Der Volley von Nadiem Amiri wäre unhaltbar für Keeper Okan Kucuk eingeschlagen, doch Logi Tómasson blockte kurz vor der Torlinie.
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Kurz darauf zog Amiri einen Freistoß aufs Torwarteck, den Kocuk um den Pfosten lenkt (14.). In der Folge hielt der FSV den Druck aufrecht, lief aber in der 23. Minute in einen Konter hinein: Anthony Musaba ließ Danny da Costa stehen und spielte einen genialen Außenrist-Pass auf Emre Kilinc, der am herausstürzenden Daniel Batz scheiterte und am Boden liegend auch noch den Nachschuss von Carlo Holse blockte.
Auf der Gegenseite trat erneut Amiri in Erscheinung, seinen abgefälschten Versuch parierte Kocuk glänzend (30.). Als sich die vom ehemaligen Bochumer und Schalker Trainer Thomas Reis angeleiteten Gäste zunehmend aus der Umklammerung befreiten, fiel plötzlich 1:0. Die Mainzer kombinierten auf der linken Seite, sodass Silvan Widmer in den Strafraum lief und per Flachschuss ins lange Eck zur Pausenführung vollendete.
Amiri legt nach, FSV lässt nichts mehr anbrennen
Der zweite Durchgang war knappe 70 Sekunden alt, als Jae-Sung Lee infolge eines Eckballs aus kurzer Distanz dem Ex-Hamburger Rick van Drongelen an die Hand schoss, Schiedsrichter Mohamed Al-emara entschied direkt auf Strafstoß. Amiri ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte platzierte ins linke Eck – 2:0. Kurz darauf verpasste der von Lee bediente Torschütze per Direktabnahme nur knapp den nächsten Treffer.
Mittlerweile zeigten sich die Hausherren in Spiellaune. Amiri setzte den einlaufenden Lee per Lupfer in Szene, dessen Volley flog knapp über das Tor (55.). Anschließend stand das sportliche Geschehen kurzzeitig im Hintergrund. Samsunspor-Anhänger warfen mehrfach Feuerwerkskörper aufs Spielfeld. Ihre Mannschaft brachte den FSV auch nach Wiederaufnahme der Partie kaum in Bedrängnis.

Von daher lieferte die Endphase nur wenige Höhepunkte. Der FSV Mainz 05 brachte den 2:0-Vorsprung souverän ins Ziel und erreichte damit als Sechstplatzierter der Ligaphase direkt das Achtelfinale der Conference League. Darüber hinaus bleibt er unter der Leitung von Coach Fischer weiter ungeschlagen und scheint gerüstet für das wegweisende Kellerduell am Sonntag gegen den FC St. Pauli.
FSV Mainz 05 – Samsunspor 2:0 (1:0)
Mainz: Batz,-Kohr, Hanche-Olsen, Potulski,-da Costa, Sano, Widmer (78. Bøving),-Nebel, Lee (90+1. Maloney),-Amiri (90+1. Moreno Fell),-Weiper (69. Hollerbach)
Samsunspor: Kocuk,-Yavru (57. Mendes), Satka, van Drogelen, Tómasson (85. Borevkovic),-Ntcham (33. Cift), Makoumbou, Holse (85. Aydogdu),-Kilinc, Marius, Musaba (57. Bülbül)
Tore: 1:0 Widmer (44.), 2:0 Amiri (Handelfmeter, 49.)
Foto: Getty Images

